Übelkeit und Erbrechen sind lästige Begleiterscheinungen in den ersten Schwangerschaftswochen. Was kann man dagegen tun?
Schon unsere Großmütter und Urgroßmütter, und deren Mütter und Großmütter, alle standen vor demselben Problem wie werdende Mütter heute: die Übelkeit während der ersten Schwangerschaftsmonate. Es muss nicht jede schwangere Frau treffen, aber circa 75 % Schwangere sind damit geplagt. Dabei handelt es sich um keine Krankheit, sondern um eine schwangerschaftsspezifische Veränderung des Körpers. Überhaupt ist die gesamte Schwangerschaft von einer ständigen Wandlung geprägt. Ihr Denken und Fühlen wird sich verändern, Ihre Figur sowieso, Ihr Umfeld wird Sie an manchen Tagen nicht mehr wiedererkennen und Sie werden Begleiter während dieser 9 Monate haben, auf die Sie gerne verzichten würden. Es beginnt für Sie eine Reise, bei deren Ziel Sie ein wunderbares Geschenk in den Händen halten dürfen. Starten Sie frohen Mutes, hören Sie auf Ihr Inneres und genießen Sie die Zeit, auch wenn Sie manchmal ins Zweifeln kommen.
Nicht jede Schwangerschaft verläuft völlig ohne Begleiterscheinungen, die leider oft lästig oder auch manchmal schmerzhaft sind. Auch wenn sie im Moment nicht angenehm sind, so dürfen Sie doch davon ausgehen, dass diese verzichtbaren Begleiter sich alle wieder zurückziehen, spätestens sobald Sie Ihr Baby zum ersten Mal in den Händen halten werden. Meist sind sie dann nicht nur vorbei, sondern auch oft vergessen oder die Erinnerung an sie erscheint nebelhaft. Wenn Ihnen Ihr Arzt bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bestätigt, dass es Ihrem Baby gut geht, Ihre momentanen Beschwerden kein Grund zur Sorge sind, dann verzweifeln Sie nicht. Oft hilft schon ein reger Austausch mit einer befreundeten jungen Mutter, die Ihre Situation versteht und möglicherweise sogar mit einem Ratschlag helfen kann. Auch ein Gespräch mit Ihrer Hebamme, die Sie eventuell schon durch die Schwangerschaft begleitet, ist angebracht. Vielleicht helfen Ihnen aber auch schon ein paar der nachfolgenden Tipps, die besonders lästigen Beschwerden, die Übelkeit und das Erbrechen, etwas zu verringern.
Warum geht es mir so schlecht?
Die ständige Übelkeit und das mehrmals tägliche Erbrechen während der Schwangerschaft sind nicht nur lästig, sondern oft auch sehr quälend. Möchte man sich doch gerade zu Beginn der Schwangerschaft ganz intensiv mit dem neuen Umstand auseinander setzen, sich der Freude hingeben, aber leider bleibt einem dazu wenig Gelegenheit. Gerade morgens nach dem Aufstehen wird man schnell von der Übelkeit begrüßt. Das Rasierwasser des geliebten Partners, das vor wenigen Wochen noch verführerisch wirkte, wird plötzlich zur Geruchsbelästigung und die Zahnbürste möchte man erst gar nicht benutzen, das entstehende Würgen löst sofort einen Brechreiz aus. Auch tagsüber ist man nicht davor gefeit. Der Magen ist ständig flau, Essensgerüche sind fast unerträglich, und im schlimmsten Fall muss man sich übergeben. Warum ist das so?
Viele werdende Mütter, leiden während der ersten drei Monate der Schwangerschaft unter Übelkeit und Erbrechen. Laut der Wissenschaft liegt die Ursache darin in der komplexen Umstellung des weiblichen Hormonhaushaltes. Das Schwangerenhormon HCG soll der Auslöser für diese Beschwerden sein. Es wird während der Frühschwangerschaft in großen Mengen produziert, bis die Placenta ab der 12. bis 14. Schwangerschaftswoche selbst die Versorgung des Babys übernehmen kann. Auch wenn es kein Trost ist, gehen Sie davon aus, dass diese unangenehme Begleiterscheinung nach dem dritten Schwangerschaftsmonat, wie bei den meisten werdenden Müttern, sich wieder verliert und dem Baby nicht schadet.
Vielleicht helfen Ihnen diese Tipps, das Ganze leichter zu ertragen:
- Essen Sie tagsüber mehrere kleine Mahlzeiten, als eine große.
- Knabbern Sie zwischendurch öfters an einem Zwieback oder an einem Toastbrot.
- Auch eine Banane oder etwas Trockenobst hilft, den rebellierenden Magen auszutricksen.
- Vermeiden Sie fette und stark gewürzte Speisen, essen Sie leichte Speisen. Bevorzugen Sie Gemüse, Obst und Milchprodukte.
- Trinken Sie viel. Am besten Wasser, verdünnte Säfte oder Kräutertees. Besonders Ingwertee hemmt die Übelkeit.
- Versuchen Sie, morgens noch vor dem Aufstehen ein Glas leicht gesüßten Tee zu trinken, das hebt Ihren Blutzuckerspiegel. Wenn Sie es vertragen, essen Sie noch einen Zwieback dazu.
- Gönnen Sie sich tagsüber, wenn Sie die Möglichkeit haben, etwas Ruhe. Legen Sie sich hin.
- Auch ein Spaziergang an der frischen Luft lenkt von der Übelkeit ab und hilft bei Geruchsempfindlichkeit, damit Sie wieder einmal richtig tief durchatmen können.
- Vermeiden Sie Stress und psychische Belastungen.
Sollten sich Ihre Übelkeit und das Erbrechen jedoch über einen längeren Zeitraum hinziehen, sich dazu noch ein Gewichtsverlust einstellen, und Sie sich schwach fühlen, sollten Sie unbedingt Ihren behandelnden Arzt aufsuchen. Das gilt selbstverständlich auch, wenn Sie weitere Beschwerden, wie Schmerzen oder Fieber bekommen. Nehmen Sie vor allem nie ohne ärztlichen Rat Medikamente ein.
Wichtig während Ihrer Schwangerschaft ist, dass Sie einen begleitenden Arzt und vielleicht sogar schon eine Hebamme haben, die Ihnen ständig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nutzen Sie die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen, ernähren Sie sich ausgewogen, mit viel frischem Gemüse und Obst, verzichten Sie auf Genussmittel wie Alkohol und Nikotin und bewegen Sie sich viel an der frischen Luft. Ihr Baby wird Ihnen dankbar sein.