Micro-Blogging für Marketing und Kundenkommunikation kann auch im Buchhandel eingesetzt werden.
Twittern Sie schon? Nein? Sie haben noch nie davon gehört? Twitter, so die Eigendefinition, sei ein Service für Freunde, Familie, Mitarbeiter zur besseren Kommunikation, um ständig in Verbindung zu sein und um rasch viele Antworten auf eine Frage zu bekommen: Was machst du gerade? Mit anderen Worten: das jüngste Geschwisterchen des SMS. Zugegeben: Recht originell klingt das nicht, und Kritiker meinen, Twitter sei nur eine weitere Möglichkeit, um banales und unnützes Gerede in die elektronische Welt zu befördern. Sehr wohl originell kann Twitter aber für Marketing und Kundeninformation eingesetzt werden. Die Herausforderung besteht darin, dass man lediglich 140 Zeichen für eine Aussendung zur Verfügung hat, um die Botschaft an seine „Follower“, also seine Abonnenten, zu schicken. Das reicht freilich aus, um Veranstaltungstermine, Neuerscheinungen, Buchempfehlungen, Literaturtipps oder TV-Hinweise rasch an seine Kunden zu versenden – und das kostenlos für Sender und Empfänger der Mini-Nachrichten.
Verlage twittern, Buchhändler noch kaum
Somit verwundert es nicht, wenn immer mehr Unternehmen Twitter nutzen. Immerhin gilt es, jedes Mittel zu nutzen, das einem die Aufmerksamkeit der Kunden sichert. So startete etwa die US-Kaffeerösterei Starbuckseine aufwändige Marketingkampagne, in der die Kunden die neuen Kaffee-Werbemotive twittern sollten, sobald sie welche entdeckt hatten. Während man in der Buchbranche diesem einfachen, mitunter aber wirkungsvollen Microblogging zunächst misstrauisch gegenüberstand, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet: Verlage wie Piper, Random House, Kein und Aber oder O’Reilly twittern munter vor sich hin, der Buchhandel ist – von Hugendubel oder Lehmanns abgesehen – zurückhaltend. Warum eigentlich?
Buchaffine Zielgruppen erreichen
Dabei geht es doch denkbar einfach: Man legt sich einen Account auf der Website von Twitter an und kann gleich darauf loslegen, die „Tweets“ (Nachrichten) bereits registrierter Nutzer abonnieren, also ein „Follower“ werden, und natürlich versuchen, selbst möglichst viele Follower für sich zu gewinnen, um seine Botschaften und Infos möglichst breit zu streuen.
Erreicht man mit Tweets überhaupt buchaffine Zielgruppen? Überzeugte Nichtleser werden kaum Follower einer Buchhandlung werden, sodass Sie von einer mehr oder weniger homogenen Schar von Empfängern ausgehen können. Und noch einen Vorteil bietet Twitter: den direkten und vor allem steten Kundenkontakt, der über das persönliche Gespräch hinausgeht, also ortsunabhängig bleibt. Und natürlich können Ihnen Ihre Kunden auf diesem Weg auch tüchtig die Meinung sagen, die im netten Dialog am Verkaufstisch vermutlich milder ausfallen würde.
Probieren Sie es einfach aus! Solange noch wenige Buchhandlungen Twitter für ihre Kundenkommunikation verwenden, haben Sie mindestens einen Vorteil gegenüber Ihrer Konkurrenz: Sie sind anders als die anderen – und darüber werden sich nicht nur Ihre Stammkunden freuen.