Manueller Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Die, auch in Europa verbreitete, Akupunktur ist nur ein kleiner Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin, zu der auch die Tuina zählt. Tuina – eine manuelle Therapie.
Schon längst haben sich alternative Heilmethoden in Europa etabliert. Sie werden nicht mehr als esoterischer Unfug abgetan, sondern sind reale Alternativen zu der herkömmlichen Schulmedizin. Akupunktur ist die wohl bekannteste Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Eine weitere Methode, die bislang weitgehend unbekannt ist, ist die Tuina-Therapie.
Tuina und Traditionelle Chinesische Medizin allgemein
Tuina ist eher eine Akupressur und wirkt ausschließlich über manuelle Techniken auf den Körper ein. Sie ist quasi Physiotherapie aus chinesischer Sicht, wobei hier der entscheidende Unterschied ist, dass der Körper als Ganzes betrachtet wird und nicht von der psychischen Verfassung des Patienten getrennt werden darf. Die Traditionelle Chinesische Medizin versucht im Gegensatz zu der Schulmedizin nicht Krankheiten zu bekämpfen, sondern die Gesundheit zu erhalten. Eine Heilkunst, die seit über 5000 Jahren auf solchen Grundsätzen basiert und erfolgreich praktiziert wird, hat selbstverständlich einen völlig anderen Ansatz, als die uns bekannte Schulmedizin. Die Traditionelle Chinesische Medizin geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt, dass es keine Krankheiten gibt, sondern lediglich Störungen und Ungleichgewichte. Tuina will nicht heilen, sondern vielmehr Impulse zur Selbstheilung geben. Die wichtigsten Techniken, die hier verwendet werden, gehen bereits aus dem Namen hervor. Tuina setzte sich aus den chinesischen Worten Tui = schieben und drücken, Na = greifen und ziehen zusammen.
Was ist Tuina-Therapie?
Auch wenn die folgenden Erklärungen und Beschreibungen für europäische Ohren etwas blumig oder abstrakt klingen mögen, sollte man sich klar sein, dass es ein Erklärungs- und Arbeitsmodell ist, mit dem seit einigen Jahrtausenden erfolgreiche Heilmethoden praktiziert wurden und noch immer werden. Mittlerweile ist das meiste auch naturwissenschaftlich belegt und weitaus komplexer beschrieben, doch nach wie vor ist das vereinfachte Modell das Sinnvollere für eine erfolgreiche Behandlung.
Durch verschiedene auch tiefgreifende manuelle Techniken wie Akupressur, Schiebe- und Reibetechniken, Mobilisations- und Dehntechniken der Gelenke und Muskeln wird Qi (Lebenskraft) und Xue (Blut) in den Meridianen reguliert. Diese Stimulation löst Blockaden und Verspannungen im gesamten Organismus. Als Folge wird das Yin und Yang des Körpers und das chinesische Organsystem der fünf Elemente wieder ins Gleichgewicht gebracht und gleichsam für den betroffenen Patienten der Anstoß zur Heilung gegeben.
Für wen und wann ist Tuina-Therapie geeignet?
Tuina ist in jedem Alter sinnvoll, als alternative Heilmethode und auch auf beinahe jedem Gebiet einsetzbar. Einzig und allein bei akuten Notfällen, wie beispielsweise Brüchen oder Ähnlichem, ist die Schulmedizin in ihrer Effizienz der Traditionellen Chinesischen Medizin überlegen. Doch auf nahezu jedem anderen Gebiet kann man sich getrost der Tuina-Therapie anvertrauen. Sie findet Anwendung bei Störungen des Bewegungsapparates, bei inneren, neurologischen, gynäkologischen Störungen, bei Sportverletzungen, vegetativen Stresssyndromen, sowie bei Beschwerden von Kindern und Säuglingen. Weiterhin lässt sich Tuina durchaus auch zur Selbstbehandlung einsetzen. Ob Tuina nun gefällt oder nicht, einen sehr interessanten Aspekt aus diesem Gebiet kann man sich doch mitnehmen in seine westliche Kultur. Es geht nicht darum den Körper von Krankheiten zu heilen, sondern den Körper gesund zu erhalten. Jeden Tag aufs Neue.