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Träume erinnern: Wie man seine Träume besser behalten kann

Die Fähigkeit, Träume zu erinnern, ist individuell sehr unterschiedlich. Doch die Traumerinnerung kann man trainieren. Wissenswertes aus der Traumforschung.

Vergessen. Spurlos aus dem Gedächtnis verschwunden. Mitten in der Nacht war man sich noch ganz sicher: diesen Traum würde man am nächsten Morgen erinnern. Sogar ein Stichwort als Eselsbrücke hatte man sich kurz überlegt. Aber auch dieses will einem nach dem Erwachen nicht mehr in den Sinn kommen. Nur noch eine leise Ahnung, vielleicht ein entferntes Gefühl – ansonsten alles weg. Dabei ist man überzeugt, der Traum war wichtig und hatte eine wesentliche Bedeutung…

Alle Menschen träumen, unabhängig von ihrer Traumerinnerung

Die Traumforscher sind sich einig: jeder Mensch träumt, unabhängig davon, ob er sich an seine Träume erinnern kann oder nicht. Schließlich hat die Traumforschung seit der Entdeckung der so genannten REM-Schlafphasen ein Kriterium an der Hand, das die Traumtätigkeit wissenschaftlich erfassbar macht. Sogar bei Ungeborenen im Mutterleib konnte REM-Schlaf nachgewiesen werden. Wie gut sich Menschen an ihre Träume erinnern, ist allerdings sehr unterschiedlich.

Ergebnisse der Traumforschung zur Traumerinnerung

Schon lange beschäftigt Traumforscher die Frage, von welchen Faktoren die Traumerinnerung beeinflusst wird. Obwohl noch immer viele Aspekte ungeklärt sind, gibt es inzwischen Erkenntnisse zu den körperlich bedingten Faktoren und den psychologischen Einflüssen auf die Traumerinnerung.

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Traumforschung besagt, dass man Träume umso besser erinnert, je kürzer das Erwachen aus dem Traum zurückliegt. Dieses Ergebnis der Traumforschung legt nahe, sich anzugewöhnen, bei jedem nächtlichen Erwachen die Frage zu stellen: „Was habe ich gerade geträumt?“ und den Traum in Gedanken kurz zu wiederholen. Dann wird man sich auch am Morgen nach dem Erwachen gewohnheitsgemäß diese Frage stellen und es vergeht keine kostbare Zeit, in der die Erinnerung an den Traum wieder verloren gehen könnte.

Andere Studien verweisen auf den Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und der Fähigkeit, sich an seine Träume zu erinnern. Die Erklärung ist einfach: je länger man schläft, umso mehr steigt die Anzahl der REM-Schlafphasen, aus denen Träume leichter erinnert werden. Daher behält man die Träume am Morgen auch leichter als die Träume mitten in der Nacht, in der die Tiefschlafphasen vorherrschen.

Weiterhin wird eine Erfahrung vieler Menschen durch die Traumforschung bestätigt: die Anzahl der erinnerten Träume erhöht sich nachweisbar, wenn man beginnt, sich für seine Träume zu interessieren und diese zu notieren. Die Tatsache, dass sich Frauen in der Regel besser an ihre Träume erinnern können als Männer, wird ebenfalls mit dem persönliche Interesse an den eigenen Träumen erklärt.

Die Fähigkeit der Traumerinnerung verbessern

Menschen, die sich für ihre Träume interessieren, haben seit jeher alles Mögliche unternommen, um die eigenen Träume besser zu erinnern. Das reicht von fedrigen Gebilden, auch „Traumfänger“ genannt, die besonders die guten Träume über dem Bett des Schlafenden einfangen sollen, bis zur Wirkung von Edelsteinen, die man nachts am Körper tragen soll. Psychologische Traumberater geben bewährte Tipps wie Gedächtnishilfen, Einschlaf- und Aufwachhilfen oder die Anleitung zum Führen eines Traumtagebuches.

Das Traumtagebuch – die Traumerinnerung festhalten

Wer ein Traumtagebuch führt, trainiert immer auch gleichzeitig, seine Fähigkeit der Traumerinnerung. Wenn Träume aufgeschrieben oder erzählt werden, fasst man die Traumbilder in Worte. Das bedeutet, die inneren Bilder als Sprache des Unbewussten werden übersetzt in die Sprache des Wach-Bewusstseins. Damit erleichtert man einerseits eine Verankerung des Trauminhaltes im Gedächtnis, andererseits beginnt man sich intensiver mit dem Traum zu beschäftigen, was wiederum die Traumerinnerung für kommende Träume verbessert.

Einschlaf- und Aufwachhilfen für eine leichtere Traumerinnerung

Träume sind flüchtig und mögen keine Unruhe. Das gilt genauso für die letzte Zeit vor dem Zu-Bett-Gehen, wie für die unmittelbare Zeit nach dem Erwachen. So kann man seine Traumerinnerung verbessern:

Abends vor dem Zu-Bett-Gehen:

  • Innerlich abschalten vom Tag, zum Beispiel mit Lesen oder Musik hören
  • Das Nachtbewusstsein anregen: Beschäftigen mit Bildern, mit Träumen, Geschichten. Auch Bücher über Traumarbeit können helfen.
  • Ungünstig für die Traumerinnerung sind Bildschirmarbeit, Fernsehbilder oder Alkohol
  • Traumtagebuch oder Papier und Stift neben das Bett legen
  • Mit dem Gedanken „Ich behalte meinen Traum“ ins Bett gehen.

Morgens nach dem Erwachen:

  • Sanfter Weckton und gedämpftes Licht erhalten die Traumerinnerung besser
  • Die Körperlage nach dem Erwachen aus dem Traum beibehalten. Die Körperposition kann dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen.
  • Sich Zeit zum Aufwachen nehmen: Augen geschlossen lassen und die letzten Traumbilder vorüberziehen lassen.
  • Am besten noch im Bett kurze Notizen zum Traum machen.

Je mehr Aufmerksamkeit man seinen Träumen schenkt, umso besser bleiben sie im Gedächtnis haften. Das ist vergleichbar mit vielen anderen Lernprozessen: das, was einen interessiert, behält man auch leichter.