Das erste Tattoo. Von der ersten Idee bis zum gestochenen Bild auf der Haut – ein kleiner Ratgeber.
Was früher noch Sträflingen und ehemaligen Armeeveteranen vorbehalten blieb, ist heute zeitgenössischer Körperkult: Tattoos. Die Bilder auf der Haut zieren oft die ungewöhnlichsten Stellen und kein Motiv bleibt unangetastet.
Gerade junge Leute zwischen zwanzig und dreißig entscheiden sich für eine Tätowierung und sogar Jugendliche wissen schon, wie angesagt diese Form des Körperschmucks ist. Allerdings sollten Sie sich, wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich ebenfalls dauerhaft verzieren zu lassen, hier ein paar wichtige Tipps zum Tätowieren zu Gemüte führen, denn wie allseits bekannt, das Verfallsdatum der gestochenen Bilder ist – lebenslang.
Tipps zum Tätowieren
1. Das richtige Motiv
Bei der Auswahl des Motivs gibt es zwei verschiedene Varianten: Entweder hat man bereits das passende gesehen, von dem man seit dem Moment weiß, dass man es sich stechen lassen möchte – oder man sucht noch nach einem Motiv, das vielleicht sogar eine besondere Bedeutung für den Träger hat – oder nicht.
Dennoch sollte man in jedem Fall nichts überstürzen! Die Auswahl an Motiven ist unüberschaubar und unerschöpflich, sie reicht von chinesischen Zeichen über Tiere, Blumen und Comicfiguren bis hin zu verschnörkelten Symbolen und Ornamenten auch ohne besondere Bedeutung.
Man sollte also genau abwägen (auch im Hinblick auf den Arbeitsplatz: Würde es den Chef stören, wenn sein Angestellter eine vielleicht sichtbare Tätowierung trägt? Gegebenenfalls nachfragen), welches Motiv und auch an welcher Stelle. Dazu aber später.
Entdeckt man also im Internet, einer Fachzeitschrift oder schon im Tattoo-Studio des Vertrauens das perfekte Motiv, sollte man mindestens noch einmal eine Nacht darüber schlafen (vielleicht auch zwei oder drei … oder mehr), mit dem Partner oder Freunden darüber sprechen und sich von denen beraten lassen, die bereits Erfahrungen im Bereich Tattoos und Piercings gesammelt haben. Sie wollen doch schließlich nicht noch mit vierzig das inzwischen verhasste Kätzchen an der schlabberigen Hüfthaut mit sich herum tragen, oder?
Und sollte man etwas Bestimmtes im Kopf haben, aber kein gezeichnetes Äquivalent ausfindig machen können, so wird sich der Tätowierer gerne bereit erklären, einen Entwurf für Sie aufs Papier zu bringen oder sogar schon auf die Haut vorzeichnen, damit man einen besseren Eindruck gewinnen kann.
2. Die Stelle
Es gibt Motive, die sich für bestimmte Stellen am Körper besonders gut eignen, und andere eben weniger. Um ein optisch möglichst eindrucksvolles Ergebnis zu erhalten, empfiehlt es sich, Fotos von ähnlichen Motiven und deren Platzierung anzusehen und sich in jedem Fall vom ausgewählten Tätowierer beraten zu lassen.
Zu beachten auch: Schmerzempfindlichere Personen sollten die Nadel von kitzeligen (= sehr empfindlich) Körperstellen lassen, wie zum Beispiel Achselhöhle, Bauch, Fußsohle, Kniekehle; und auch exotische Platzierungen wie Ohrläppchen, Mundinnenraum (ja, auch die „Innenlippe“ ist besonders bei Jugendlichen beliebt für Schriftzüge), im Gesicht generell, an den Händen und der Intimzone sollten wohl überlegt sein.
3. Das Tattoo-Studio
Machen Sie sich mit den bekannten Tattoo- und Piercingstudios vertraut. Am wertvollsten und am meisten informativ ist und bleibt immer noch Mundpropaganda. Freunde und Bekannte, die bereits mit Tätowierungen geschmückt sind, verraten in der Regel gerne, in wessen Obhut sie sich am wohlsten gefühlt haben und empfehlen gerne. Trauen Sie sich auch auf der Straße jemanden anzusprechen, der ein besonders gelungenes Tattoo trägt, er wird Ihnen mit Sicherheit gerne Auskunft geben und Sie haben die Chance, interessante Gespräche zu beginnen. Ansonsten helfen natürlich auch das Telefonbuch und das Internet bei der Umkreissuche.
Aber: Auch wenn Sie nur gutes über ein bestimmtes Studio hören, es ist wichtig, immer vorher nochmal einen unverbindlichen Check zu machen und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Einrichtung, die Hygiene und den durchführenden „Tattoo Artist“ vor Ort zu werfen. Bekommt dieser auf Anhieb keine Sympathiepunkte bei Ihnen, auf zum nächsten Studio.
4. Der Preis
Jedes Bild hat seinen Preis, und gerade die Kunst des Tätowierens sollte man nicht zu billig bezahlen. Denn wie so oft gilt auch hier: Je größer und vor allem, je mehr Details und Feinheiten, desto teurer. Kleine Motive gibt es schon ab 50-60 Euro, eine Obergrenze ist nicht gesetzt. Teilweise sind farbige Motive auch teurer als nur schwarz-weiße.
Haben Sie nun also die Wahl für das passende Motiv und die perfekte Stelle dafür getroffen, und sind Sie sich auch seit längerer Zeit darüber im Klaren, dass dieses Bild voraussichtlich bis in alle Ewigkeit Ihre Haut verschönern wird, heißt es nun: Auf zum Tätowierer Ihres Vertrauens, einen Termin zum Stechen vereinbaren und dann – Zähne zusammenbeißen und durch! Denn: Egal, was behauptet wird – es tut weh!