Faszination Landschaftsfotografie. Tipps für gelungene Landschaftsbilder für Hobbyfotografen. Im Urlaub am Meer oder in den Bergen ist die beste Gelegenheit, mit der Digitalkamera die Landschaft zu erforschen.
Selbst wenn Sie die landschaftliche Pracht fasziniert, sollten Sie sich beim Fotografieren aber auf das Wesentliche des Landschaftsmotivs beschränken. Der besondere Reiz der Landschaftsfotografie besteht darin, die Fotos richtig zu komponieren. Dazu sollte man die einzigartige Natur zu verschiedenen Tageszeiten beobachten. Versuchen Sie dann mit fotografischen Mitteln die Stimmung des ausgewählten Landschaftsmotivs zu verstärken.
Motivideen für Hobbyfotografen
Landschaftsmotive können beispielsweise freundliche, geheimnisvolle, romantische oder dramatische Stimmungen in sich tragen. Nachfolgend finden Sie einige Motivideen:
- Gebirgssee mit glasklaren Spiegelungen frühmorgens
- Saftige Wiesen vor dunklen Wäldern und hochaufragenden Bergen am Vor- oder Nachmittag mit Weitwinkel
- Wilder Gebirgsbach samtig weich fließend
- Tosender Wasserfall sprudelnd scharf eingefangen
- Eine sehr hohe hundertjährige Eiche und daran angelehnt ein kleines modernes Mountainbike
- Nebeliger Wald mit Lichtstreifen der Sonne durchsetzt
- Am Meer ein farbenprächtiger, beeindruckender Sonnenuntergang, im Vordergrund eine Pfahlreihe, ein Steg oder Felsen
- In einem Wald mit sehr hohen, gewaltigen Bäumen senkrecht nach oben fotografieren
- Drohende Wolkenberge vor einem Gewitter mit kurzzeitig noch durchbrechenden Sonnenstrahlen
Tipps zur Umsetzung – Wie gelingen Landschaftsfotos?
Die folgenden Tipps sind als Anregungen zu verstehen. Experimentieren Sie davon ausgehend weiter.
- Tipp 1: Morgen- oder Abenddämmerung bevorzugen
Für professionelle Landschaftsfotos – beispielsweise von Gebirgsseen, Wäldern, Feldern und Meer – sollten Sie die Morgendämmerung, etwa 30 Minuten vor und 60 Minuten nach Sonnenaufgang oder aber die Abenddämmerung jeweils 30 Minuten vor und nach dem Sonnenuntergang nutzen. Zur Erinnerung: Die Sonne geht im Osten auf und im Westen unter. Morgens und abends herrscht ein weiches, warmes Licht vor, auch die Schatten sind entsprechend weich. Nützlich ist grundsätzlich auch eine Sonnenblende am Objektiv.
- Tipp 2: Vordergrund, mittlerer Bildbereich und Hintergrund beachten
Um bei Landschaftsfotos die nötige Tiefe zu erzielen, sollte man beim Bildaufbau auf drei Bildelemente (Vordergrund, mittlerer Bildbereich, Hintergrund) achten. Beispielsweise am Meer kann der Strand mit einem Steg den Vordergrund bilden. Den mittleren Bildbereich kann das Meer mit zahlreichen, bunten Surfern einnehmen. Für den Hintergrund bietet sich der tiefblaue Himmel mit interessanten Wolkenformationen an. Zum Fotografenhandwerk gehört es auch, den Goldenen Schnitt bei Landschaftsaufnahmen zu beherrschen – Formel „1/3 zu 2/3 Bildanteil“. Das bedeutet bei Bildern am Meer 1/3 Strand und 2/3 Himmel oder 1/3 Wasser und 2/3 Wolken.
- Tipp 3: Geeignete Blende wählen
Um bei Landschaftsaufnahmen im Motiv überall noch Zeichnung zu erzielen, bietet sich Blende 5,6 bis 7 an – also ein mittlerer Blendenbereich. Dieser Blendenbereich wird auch von dem Motivprogramm „Landschaft“ der meisten Digitalkameras vorgewählt. Wenn Sie manuell eine bestimmte Blende vorgeben möchten, arbeiten Sie mit der Kameraeinstellung „Av“ (Blendenvorwahl), die Belichtungszeit wird entsprechend nachgeführt. Über die Belichtung verstärken Sie die Bildstimmung beispielsweise bei Gewitterwolken.
- Tipp 4: Romantische Sonnenuntergänge
Wenn Sie die Sonnen groß, als mächtigen roten Ball aufs Bild bannen möchten, dann brauchen Sie ein starkes Teleobjektiv – etwa ab 300mm Brennweite. Zudem ist in der Abenddämmerung bereits mit längeren Belichtungszeiten zu rechnen, so dass sich ein Dreibeinstativ empfiehlt. Um die warmen Farben besonders malerisch einzufangen, sollten Sie leicht unterbelichten und eventuell einen Sonnenuntergangsfilter verwenden. Sorgen Sie bei dem Sonnenuntergangsfoto für interessantes Beiwerk wie beispielsweise ein altes Haus, einen Baum oder eine Straße. An einem See oder am Meer können Sie die Lichtspiegelungen auf der Wasseroberfläche mit einbeziehen.
- Tipp 5: Fließende Gewässer
Ein reißender Fluss oder ein herabstürzender Wasserfall sind gar nicht so leicht zu fotografieren. Damit das Fließen des Wassers samtig weich erscheint, benötigen sie eine lange Belichtungszeit ab rund einer Sekunde und länger sowie ein Stativ. Reduzieren Sie die ISO-Zahl auf den kleinsten Wert. Ist die Belichtungszeit immer noch nicht lang genug, hilft ein Graufilter, der einige Blendenstufen schluckt. Wer sich keinen Graufilter zulegen möchte, kann solche Fotos auch bei bewölktem Himmel umsetzen. Soll dagegen die Fließbewegung des Wassers gestochen scharf abgebildet werden, muss die Belichtungszeit möglichst kurz gehalten werden. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man hier noch einen Aufsteckblitz mit einer Streuscheibe verwendet. Wenn Sie Bergbäche oder Wasserfälle im Hochformat fotografieren, wirkt die Aufnahme noch um einiges spannender.