Gerade in den heißen Sommermonaten wird der Schlaf oft unmöglich. Mit einigen Tipps gegen Hitze können Sie die Nachtruhe bequemer gestalten.
Nach langer Wartezeit auf den Sommer 2017 und einem eher mäßigen Frühling ist der Hochsommer bereits im vollen Umfang in Deutschland angekommen – mit regelmäßigen Hitzewellen, tropischer Schwüle und brennend heißen Temperaturen über 30 Grad Celsius, die vielen Menschen zu schaffen machen.
Gerade hitzeanfällige, kranke und ältere Menschen sowie schwangere Frauen leiden unter hohen Temperaturen, aber auch junge, gesunde und sonnenaffine Menschen sollten rechtzeitig mit den richtigen Mitteln vorbeugen, um den Sommer in vollen Zügen genießen zu können.
Nachts funktioniert das körpereigene Kühlsystem häufig nicht
Nach den heißen Tagen ist gerade nachts der richtige Zeitpunkt für den Körper, sich von den Strapazen der Hitze und dem fortwährenden Schwitzen zu erholen. Gerade wenn es auch nachts noch schwül und warm ist, kann der Körper nachts nicht genügend abkühlen, wie er es normalerweise tut.
Und wenn das körpereigene Kühlsystem nicht funktioniert, fällt einem auch das Schlafen schwer, selbst wenn man in den Sommermonaten in der Regel mindestens eine Stunde weniger schläft als im Winter. Mit einigen Tipps können Sie sich dagegen wappnen, den Körper abkühlen und die Nächte wieder halbwegs erträglich gestalten, um genügend durchzuschlafen und den Körper Kraft tanken zu lassen für den nächsten heißen Hitzetag.
Generell sollte man versuchen, den Schlafraum so kühl wie möglich zu halten. Das funktioniert am besten, wenn Sie die Fenster im Schlafzimmer geschlossen halten, um die Tageshitze weitgehend draußen zu halten. Ziehen Sie die Vorhänge zu, lassen Sie die Jalousien runter oder dunkeln Sie ein blankes Fenster notfalls mit einem Laken oder Badetuch ab, damit sich der Raum und die Möbel (vor allem Ledersessel und -sofas) nicht unnötig aufheizen.
Das Schlafzimmer lüften und Federbetten vermeiden
Abends dann den Schlafraum länger konsequent durchlüften, am besten mit Durchzug, um die Tageshitze herauszulassen. Nachts können Sie die Fenster gerne geöffnet lassen, z.B. auf Kipp oder angelehnt – solange Sie Zugluft vermeiden, denn damit droht auch im Hochsommer – und gerade beim Schwitzen – schnelle Erkältungsgefahr.
Das kuschelige Federbett und dicke Daunendecken sollten Sie im Hochsommer einmotten und lieber – wie in südlichen Ländern im Sommer üblich – eine leichte Sommerdecke oder ein dünnes Bettlaken zum Zudecken verwenden. Damit gerät auch beim Schlafen genügend Luft an den Körper.
Auch die Nachtwäsche sollte passend ausgewählt sein. Viele Menschen schlafen bei hohen Temperaturen am liebsten in Unterwäsche oder nackt, was aber leichter zu Unterkühlungen führen kann – und zum schnelleren Durchschwitzen der Laken, Kissen und Bettwäsche.
Auf die richtige Schlafkleidung kommt es an
Wenn Sie gewöhnlich schnell und stark schwitzen, sollten Sie einen dünnen Pyjama, ein Nachthemd oder auch einen kurzärmeligen und beinfreien Schlafanzug wählen, der mehr Luft an den Körper lässt. Die Bettwäsche sollten Sie schon aus hygienischen Gründen öfters wechseln als in kühleren Monaten, und auf das Kissen kann man nachts auch ein bequemes, trockenes Handtuch legen. Damit vermeiden Sie regelmäßiges starkes Durchschwitzen Ihres Kopfkissens und schnelle, üble Schweißgerüche darin.
Grundsätzlich sind Baumwolle und Wolle für die Nachtbekleidung weniger empfehlenswert, und künstliche Polyesterstoffe schon gar nicht, da sie die Schweißbildung nur unnötig fördern. Kühlende Seide und Leinen sind dagegen die besten Stoffe für die Haut im Hochsommer. Noch besser ist sogenannte Funktionswäsche aus speziellen Materialien, die Körperfeuchtigkeit und Wärme nach außen transportieren – ein Prinzip, dass man auch von der Sportler-, Wanderer- und Outdoor-Kleidung her kennt.
Grundsätzlich sollte man sich abends am besten nicht zu lange vor dem Schlafen gehen kalt duschen. Dazu kann man auch eine Wärmeflasche zur Kühlflasche umfunktionieren. Dazu füllen Sie sie einfach mit kaltem Wasser, legen sie tagsüber in den Kühlschrank, aber nicht ins Eisfach, und legen diese dann vor dem Einschlafen zwischen die Füße, in den Nacken oder auf den Bauch.
Auch die Ernährung spielt beim Sommerschlaf eine wichtige Rolle
Tagsüber und zum Abendessen sollte man ausreichend trinken, vor allem viel Wasser und Kräutertee. Möglichst nicht zu viel davon vor dem Schlaf trinken, da sie sonst öfters nachts auf die Toilette gehen müssen. Ist das der Fall, nutzen Sie die Pause und kühlen Sie Ihr Gesicht und die Handgelenke unter kaltem Leitungswasser. Notfalls auch mal das T-Shirt oder Nachthemd wechseln, wenn es zu stark durchgeschwitzt ist, stinkt oder der nasse Halsbereich (der sogenannte „Moderkragen“) unangenehm auffällt.
Auch Ihre Essgewohnheiten sollten Sie für den effizienten Hochsommerschlaf modifizieren und abends nur leichtes Essen zu sich nehmen und Fettes, Süßes und Alkohol sowie Kohlehydrate weitgehend vermeiden.
Geeignet dafür sind fettreduzierte Kost wie kühle Salate, Gemüse, Geflügel, Fisch, Obstsalate, Melonen, Erdbeeren, ungesüßter Eistee oder auch kalte Suppen wie die Gazpacho-Gemüsesuppe oder die türkische Joghurtsuppe mit Kräutern und etwas Hackfleisch. Damit können Sie gleichzeitig die Verdauung entlasten und bei der richtigen Gewichtung der Kohlehydrate, wie bei der Biorhythmusdiät, sogar etwas Gewicht verlieren.
Aufgepasst bei Heuschnupfenallergien
Ein Ventilator sollte beim Schlafen nicht angestellt werden, sondern höchstens beim Auskühlen des Schlafzimmers am Abend. Mit der starken Luftzirkulation des Apparates droht Ihnen sonst schnell derselbe negative Effekt wie bei Zugluft – Unterkühlung, Erkältung, Schnupfen oder Gelenkschmerzen.
Allergiker und Heuschnupfen-Patienten sollten zusätzlich beim Dirigieren der Luftzirkulation acht geben, denn gerade empfindliche Gräser und Baumpollen wie von Pappeln oder Lindenblüten fliegen noch bis ca. Mitte Juli durch die Luft – und können diese mitunter auch nachts in die Schlafräume transportieren.