Faszination Architekturfotografie. Tipps für gelungene Architekturbilder für Hobbyfotografen. Sie müssen nicht unbedingt nach New York, Rom oder Paris reisen, um Architekturfotos zu schießen. Interessante Bauten und Monumente finden sich überall.
Der besondere Reiz der Architekturfotografie besteht in dem faszinierenden Spiel mit Licht und Schatten. Daher brauchen sie für Architektur-Aufnahmen vor allem klares Licht. Die Sonne muss auf die Fassade des Bauwerks fallen. Durch Licht und Schatten werden die Besonderheiten eines Gebäudes vortrefflich herausgestellt.
Motivideen für Hobbyfotografen
Oftmals wird in der Architekturfotografie zwischen religiöser, historischer und moderner Architektur sowie Architekturdetails unterschieden. Nachfolgend finden Sie einige Motivideen:
- Kathedrale seitlich im weichen Morgenlicht aufgenommen
- Ausdrucksstarke Heiligenfigur an einer Basilika in Detailaufnahme
- Verzierte Säule eines historischen Tempels in Großaufnahme
- Historische und mystische Burganlagen oder Schlösser in satten Farben im Abendlicht
- Innenaufnahme eines Prunksaals mit Weitwinkel
- Angestrahlte antike Türme und Stadtbefestigungen bei Einbruch der Dämmerung
- Wolkenspiegelung an verglasten, modernen Wolkenkratzern
- Eine interessante Stadt als Ganzes von einer Aussichtsplattform aufgenommen
- Moderne Stahlseil-Konstruktionen von Brücken symmetrisch fotografiert
- Einen die Brücke passierenden Zug unscharf abbilden
Tipps zur Umsetzung – Wie gelingen Architekturfotos?
Die folgenden Tipps sind nur als Anregungen zu verstehen. Experimentieren Sie damit kreativ.
- Tipp 1: Tageszeit
Meiden Sie bei Architekturfotos möglichst das harte Licht der Mittagssonne. Beobachten sie beispielsweise eine mittelalterliche Burg zu unterschiedlichen Tageszeiten. Finden Sie heraus, wann ein seitlich einfallendes Licht die Strukturen am besten herausarbeitet. Die Morgensonne hat den Vorteil, dass das Licht weich genug für Mitteltöne ist, Fensterfronten erhellt werden und der Himmel tiefblau erscheint. Wird die Fassade am Morgen nicht von der Sonne beschienen, dann garantiert das Abendlicht satte Farben. Oder warten Sie bis zur Dämmerung, wenn die Lichter im Gebäude angehen und der Himmel tiefblau wird. Fotografieren Sie dann mit längerer Belichtungszeit und Stativ.
- Tipp 2: Standort
Wählen Sie einen Standort, bei dem Sie die Sonne immer im Rücken haben. Nehmen Sie eine eindrucksvolle Kathedrale möglichst aus größerer Entfernung auf. Durch die verwendete längere Brennweite schwächt sich der Effekt von „stürzenden Linien“ ab. Darunter versteht man, dass die in Wirklichkeit parallelen Gebäudekanten der Kathedrale in der Aufnahme auf einen Fluchtpunkt „zustürzen“. Dies passiert, wenn Sie direkt vor dem Bauwerk stehen und die Kamera nach oben kippen. Stürzende Linien können auch mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms mit den Funktionen „Kollinearität“ oder „Perspektivenkorrektur“ ausgeglichen werden. Weiterhin finden Sie einen günstigen Standort, wenn Sie sich seitlich zur Kathedrale stellen. Indem Sie zwei Gebäudefronten übers Eck abbilden, erzeugen Sie die benötigte Tiefe. Experimentieren Sie auch mit erhöhten Standpunkten – beispielsweise einer Aussichtsplattform oder einem hoch gelegenen Hotelzimmer. Um den idealen Standort auszukundschaften, können Sie sich bei bekannten Motiven auch vorab Bilder im Internet ansehen.
- Tipp 3: Hoch- oder Querformat
Durch die Wahl des Hochformats wird beispielsweise die Höhe von Wolkenkratzern oder Türmen betont. Das Querformat empfiehlt sich bei ausgedehnten Schlossanlagen oder Brücken. Durch das Format können die Ausmaße des Bauwerks nochmals unterstrichen werden.
- Tipp 4: Störende Bildelemente entfernen
Wenn Sie ein historisches Rathaus fotografieren, wird es immer wieder vorkommen, dass Verkehrsschilder oder Stromleitungen das Bild verunstalten. Per Bildbearbeitungsprogramm lassen sich die störenden Elemente mit dem Kopierstempel-Werkzeug entfernen.
- Tipp 5: Detailaufnahmen
Nicht nur die Gesamtaufnahme einer modernen Stahlkonstruktion oder einer gottischen Basilika kann reizvoll sein, sondern auch einzigartige Detailfotos davon – beispielsweise eines kunstvollen Fensters. Experimentieren Sie mit dem fast unerschöpflichen Feld der Detailaufnahmen.