Immer müde, schnelle Wutausbrüche, einfache Arbeiten fallen schwer – das sind Zeichen für das Burnout-Syndrom. Der Stress hat Kopf und Körper krank gemacht.
Über die Ursachen des Burnout-Syndroms ist sich die Wissenschaft uneins: Stress und geistige Belastungen, vor allem im Beruf, gelten als Hauptursache. Aber auch Unzufriedenheit trägt wohl zur seelischen Erschöpfung bei. Im nicht fortgeschrittenen Stadium können einfache Kniffe dem Ausbrennen entgegen wirken.
Gespräche helfen. Wer seine Lasten mitteilt, dem sind sie ein Stück weit schon genommen. Am Besten dafür geeignet sind gute Freunde oder Familienmitglieder. Auch das Aufschreiben der Probleme in einem Tagebuch ist ein Schritt, sie zu bewältigen.
Aufgaben prüfen
Unzufriedenheit bei der Arbeit gilt bei den meisten Patienten als Ursache für das Burnout-Syndrom. Deswegen lohnt sich eine Untersuchung des Arbeitsplatzes. Worin liegt der Grund für die Unzufriedenheit? Vielleicht darin, dass nicht alle Aufgaben erfüllt werden können? Dann ist es gut, die Aufgaben zu prüfen und in ihrer Priorität zu unterscheiden. Im Idealfall soll der Kranke unwichtige Pflichten abgeben oder vernachlässigen. Kann er dies nicht, hilft der Trost, wenigstens das Wichtige erledigt zu haben.
Ähnliches gilt für das Privatleben. Manche Experten raten zum Stresstagebuch. Darin soll der Patient festhalten, was ihn beschäftigt und was ihn stört. Daraus kann er Schlüsse ziehen über das, was ihn in seinem Heilungsprozess stört. Außerdem bewirkt das Stresstagebuch automatisch den Nebeneffekt, Struktur in den Alltag zu bringen. Das ist immer sinnvoll.
Nicht im Bett lesen oder fernsehen
Mangelnder Schlaf ist bei allen Störfällen des Körpers eine mögliche Quelle des Übels. Und gerade für Menschen in stressigen Jobs ist dieser häufig als Problem vorhanden. An freien Tagen empfehlen sich Mittagsschläfchen – schon eine Stunde steigert das Leistungsniveau. Wenn der Vorgesetzte oder der Terminkalender die Ruhe in der Mittagspause zulassen, umso besser. Wer nachts keine Ruhe findet, kann sich mit entspannender Musik helfen. Im Bett zu lesen oder fernzusehen regt auf und wirkt sich so schlecht auf den späteren Schlaf aus.
Was nach Ansicht von Ärzten und Wissenschaftlern im Bett stattfinden kann, ohne dass es den späteren Schlaf stört… Früher hieß es mal: „Die Erfüllung ehelicher Pflichten“. Sex baut Stresshormone ab.
Laufen besser als Tabletten
Sport ist für vieles gut – für die Gewichtsabnahme ebenso, wie für den Stressabbau. So lässt sich z.B. durch Laufen das für die Entspannung zuständige Nervensystem trainieren. Schon ein geringer Aufwand, etwa 20 Minuten am Tag kann helfen. Auch Wohlfühlaktionen wirken. Ein Besuch in der Sauna, ein Dinner bei Kerzenlicht, ein Spaziergang mit dem Hund. Das alles baut Stress ab. Manche versuchen es mit Autogenem Training. Das will aber gelernt sein und sollte unter professioneller Anleitung angegangen werden.
In ernsten Fällen: Arzt oder Therapeut
Bei Burnout-Syndrom im fortgeschrittenen Stadium hilft meist nur die Hilfe eines Profis, etwa eines Psychotherapeuten. Dieser hat zudem die Möglichkeit, einen Patienten krank zu schreiben. Dann findet er die Zeit, die er für seine Entlastung braucht.