In der Antike wurde das Tigerauge als Schutzstein gegen Böses eingesetzt.
Das Tigerauge gehört zur Gesteinsgruppe der Quarze und wird ausschließlich als Schmuckstein verarbeitet. Durch den Glattschliff bekommt er einen wogenden Schimmer, der auch als Chatoyance oder „Katzenaugeneffekt“ bezeichnet wird. Das Tigerauge geht als Verwitterungsprodukt aus dem Falkenauge hervor. Es entsteht, wenn die monoklinen Krokydolithfasern zu Brauneisen oxidieren. Fundorte sind unter anderem Südafrika, Westaustralien, China, Indien, Kanada, Namibia und die Ukraine.
Im Handel wird das Tigerauge meist in Form von Cabochons in verschiedenen Ausführungen angeboten, aber auch kugelförmig für Halsketten oder freigeschnitten für kunstgewerbliche Gegenstände. Besonders hoch gewölbte Cabochons zeigen einen wandernden Lichtstreif, der an die Schlitzpupille einer Katze erinnert.
Als Heilstein soll das Tigerauge angeblich gegen Kopfschmerzen helfen
Das Tigerauge ist hitzeempfindlich. Durch Brennen verändert der Stein seine Farbe. Die goldgelben Anteile verschwinden und das warme Braun verwandelt sich in ein tiefes Rostbraun und Rotbraun, das durch anschließendes Abschrecken in Spiritus bis ins Violette hineinspielen kann. Rotes Tigerauge kommt in der Natur nicht vor und ist daher immer gebrannt.
Kocht man das Tigerauge in starker Säure, verliert er seine Farbe und wird grau. In dieser Form findet man ihn gelegentlich als Imitation von Chrysoberyll-Katzenaugen oder Katzenaugen-Quarz im Handel. In der Antike wurde das Tigerauge von verschiedenen Völkern als Schutzstein gegen Böses eingesetzt, in Zusammenhang damit, dass man glaubte, Gefahren rechtzeitiger erkennen zu können. Esoteriker verwenden das Tigerauge als Heilstein gegen Kopfschmerzen, Hodenerkrankungen, Allergien und Entzündungen. Darüber hinaus sagt man dem Stein eine durchwärmende Wirkung nach, wodurch er besonders bei Gelenkbeschwerden und bei Rheuma Linderung verschaffen soll.
Das Tigerauge wird den Sternzeichen Zwilling, Löwe und Jungfrau zugeordnet
Auf der Brust getragen hilft er angeblich gegen Erkältungskrankheiten und Bronchialbeschwerden. Die beschriebenen Wirkungen sind allerdings weder wissenschaftlich noch medizinisch nachgewiesen oder anerkannt und ersetzen in keinem Fall einen Arztbesuch. Auf mentaler Ebene soll das Tigerauge die Konzentration fördern und beim Ordnen der Gedanken helfen, um im Leben die richtigen Wege einzuschlagen und gute Entscheidungen zu treffen. Außerdem soll er seinen Träger zur Unabhängigkeit von der Meinung anderer machen, ohne sich zu isolieren.
Aber auch hierfür existieren keine Beweise, sodass es sich dabei bestenfalls um einen Placebo-Effekt handelt. In der Astrologie spielt das Tigerauge ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Stein wird den Sternzeichen Zwilling, Löwe und Jungfrau zugeordnet. Als Geburtsstein wird das Tigerauge dem Monat November zugeordnet. Dem Glauben nach soll der Edelstein all jenen, die in diesem Monat geboren sind, zu Ruhm und Ansehen verhelfen und ihnen einen klaren Blick für die Gefahren des Lebens verschaffen.