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Tibetische Medizin: Wie eine Grippe entsteht

In der Tibetischen Medizin wird ein Zusammenhang zwischen Infektionen und Emotionen gesehen. Ob Gelassenheit alleine hilft?

Die tibetische und die westliche (schulmedizinische) Krankheitslehre sind sehr unterschiedlich. So wird der Körper in der Tibetischen Medizin eher als ein Diagramm betrachtet. Auch werden übertragbare Krankheiten anders verstanden als in der Schulmedizin.

Der tibetische Arzt erstellt eine Diagnose bei seinem Patienten üblicherweise über Befragung, zusätzlich durch das Fühlen des Pulses oder durch einen Urintest. Insbesondere während der kühlen Jahreszeit im Himalaya (November bis Februar) leiden viele Menschen an grippalen Infekten, Husten und sonstigen übertragbaren Krankheiten.

In der Tibetischen Medizin wird davon ausgegangen, dass alles Dasein und alle Veränderungen mit fünf Elementen verbunden sind. Die Tibeter unterscheiden insgesamt fünf Elemente: Wasser, Erde, Feuer, Wind und Raum. Wasser wird durch die Farbe Weiß repräsentiert, Erde durch Gelb, Feuer durch Rot, Wind durch Grün, und Raum durch Blau.

Warum entstehen Krankheiten?

Alle Krankheiten entstehen durch ein Ungleichgewicht zwischen innerlichen (z.B. der menschliche Körper) und äußerlichen Elementen (z.B. die Umwelt). Die Entstehung von Krankheiten kann auch durch unpassende Ernährung und unverträgliche Nahrungstemperatur begünstigt werden. Insbesondere übertragbaren Erkrankungen kann durch eigenes Verhalten und ge­eignete Ernährung aus tibetischer Sicht vorgebeugt werden.

Kummer, Sorgen und Zorn – aus tibetischer Sicht wichtige Einflussfaktoren bei der Entstehung von Krankheiten

Die tibetische Krankheitslehre besagt, dass viele übertragbare Krankheiten auf „übermäßige“ Wünsche zurückzuführen sind. Beispiele hierfür sind extremer Wille nach dem Besitz von Konsumgütern oder übermäßiger Nahrungskonsum. Aus diesen Gründen wird der tibetische Arzt immer dazu, raten innere Ruhe zu bewahren und auch sich stets darum zu bemühen, freundlich gegenüber seinen Mitmenschen zu sein.

Darüber hinaus können Kummer und Sorgen aber auch Zorn die Immunabwehr schwächen. Ansteckende bakterielle Krankheiten und sonstige Krankheitskeime können sich in einem geschwächten Körper leichter entfalten und den menschlichen Organismus schädigen

Bewusst leben mit den vier Jahreszeiten ist ein weiterer wichtiger Faktor, welcher für die Gesunderhaltung des Organismus von Bedeutung ist. Der Verzehr von saisonalem Obst, Gemüse und sonstigen Lebensmitteln sowie den Jahreszeiten entsprechende Kleidung zu tragen sind für eine Krankheitsvorbeugung von Bedeutung. Plötzliche Hitze- und Kälteveränderungen können die eigene Immunabwehr schwächen und die Entstehung von Krankheiten begünstigen.

Insgesamt scheinen eine gesunde Lebensweise, Zufriedenheit und Glück dazu beizutragen, den Körper gesund zu erhalten, unabhängig ob im Westen oder im Osten.