Thymus vulgaris L. – kulinarischer und therapeutischer Nutzen.
Das beliebte Küchenkraut Thymian (Thymus vulgaris L.) ist in Südeuropa, England und Nordamerika beheimatet und schon lange als Heilkraut bekannt. Wie viele andere Küchenkräuter oder Gewürze besitzt auch der Thymian Eigenschaften, die der Gesundheit förderlich sind.
Bekannte Gesundheitswirkungen des Thymians
Mit seinem stark aromatischen, leicht bitteren Geschmack gehört Thymian zu den verdauungsfördernden Kräutern. Seine ätherischen Öle gelten als anitseptisch, konservierend und immunstärkend. Außerdem wirkt Thymian schleimlösend und sein Tee gilt bei allen Arten von Erkältungen, Grippe, Bronchitis aber auch bei Ohrenkrankheiten als heilsam. Darüber hinaus soll Thymian auch bei Rheuma und Gicht wirksam sein, was auf entzündungshemmende Eigenschaften schließen lässt, sowie antifungale Eigenschaften besitzen.
Inhaltsstoffe des Thymians
Das besonders in der provenzialischen Küche verwendete Gewürzkraut enthält eine gesunde Mischung aus verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie Aminosäuren und Fettsäuren, welche sich positiv auf die Gesundheit auswirken. In dem beliebten Küchenkraut sind unter anderem ätherische Öle wie Thymol, Kampfer, Carvacrol, Cineol, Geraniol, Limonen und Linalool zu finden. Außerdem enthält das Küchenkraut Bitterstoffe, Flavonoide, Cumarine, Saponin und Salicylate, die allesamt gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen.
Immunwirksame Eigenschaften von Thymian
Ätherische Öle können unser Immunsystem unterstützen, indem sie direkt die Krankheitserreger (wie beispielsweise Viren) bekämpfen, die körpereigene Abwehrkraft stärken oder eine weitere Verbreitung der Infektion verhindern. Thymian ist reich an Phenolen (Bestandteile des ätherischen Öls), welche mit den antioxidativen Eigenschaften des Küchenkrauts in engem Zusammenhang stehen. Die Antioxidantien sorgen dafür, dass der Körper bei der Infektabwehr unterstützt wird und sie wirken zudem als Radikalfänger.
Allergische Reaktionen auf Kräuter
Im Gegensatz zu den Eigenschaften, die das Immunsystem stärken, wurde vor einigen Jahren von einer durch Thymian verursachten Kontaktdermatitis berichtet. Diese konnte bei vier von 46 untersuchten Landwirten nach Thymian-Exposition beobachtet werden. Bei insgesamt drei der beteiligten Landwirte wurden sogar Thymian-spezifische IgE-Antikörper festgestellt.
Möglichkeiten für den medizinischen Einsatz von Thymian
Da sowohl immunstärkende als auch immunschwächende (Allergie) Eigenschaften beim Thymian festgestellt wurden, ist sein therapeutischer Nutzen bei der Behandlung allergischer oder anderer Erkrankungen des Immunsystems leider begrenzt. Die weitere Forschung wird zeigen, inwieweit isolierte Stoffe aus dem Thymian individuell und ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht einsetzbar sind. Nach Rückversicherung über bereits bestehende Allergien können zumindest die Heilwirkungen eines Teeaufgusses aus Thymianblättern genutzt werden.
Weitere immunwirksame Küchenkräuter und Gewürze
Neben dem Thymian kann auch Pfeffer das Immunsystem stärken. Weiterhin haben zum Beispiel Ingwer, Majoran und Curcuma Einfluss auf das menschliche Abwehrsystem. Dennoch ist Vorsicht bei deren Verwendung geboten, insbesondere bei der Zubereitung von Speisen, die für Allergiker gedacht sind.