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Thin Clients und ASP im NC-Konzept – IT-Basiswissen Netzwerke

Überblick Rechnersysteme – Thin Clients (GUI-Clients, X-Terminals, PDA) und Application Service Providing (ASP) beleben das Konzept von Network Computing.

Ende der 1990er Jahre kamen mit Network-Computing Tendenzen auf, die einen Arbeitsplatzrechner wieder hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit in Richtung Terminal zurückfallen ließen. Der Netzwerk-Computer (NC) bezieht seine Software komplett aus dem Netz oder dient sogar nur als Anzeige-Terminal, so dass sie bei Speicher und Prozessor abspecken können. NCs sollten neben Kostenersparnis bei der Hardware auch die Administration über zentralisierte Architekturen vereinfachen.

Die Network Computing (NC)-Idee wurde mit dem Konzept der Thin Clients wiederbelebt. Stand im ursprünglichen NC-Konzept noch Java als alleinige Applikationsplattform im Vordergrund, so reduziert sich dessen Rolle innerhalb der derzeitigen Vorstellungen zum Bestandteil eines leistungsfähigen Web-Browsers. Je nach Einsatzgebiet dienen die Thin Client-Geräte nur noch

  • als grafische Arbeitsplatzrechner oder Frontends (so genannte GUI-Clients) für X-Window oder Win32-Anwendungen, die auf einem entfernten Server ablaufen, oder aber
  • als ausgewachsene Workstations, die ihre gesamte Betriebssoftware aus dem Netzwerk beziehen.

GUI -Clients

Die Gruppe der GUI-Clients besteht dabei aus Geräten, bei denen ein mehr oder weniger schlankes Betriebssystem normalerweise bereits vorhanden ist. Gemeinsam ist den Geräten, dass sie nur für grafische Ein-/Ausgabefunktionen eingesetzt werden. Bei den X-Terminals handelt es sich um die Veteranen solcher GUI-Clients, die bereits seit vielen Jahren im Unix-Bereich erfolgreich eingesetzt werden. Ein X-Terminal besteht aus einem plattenlosen Unix-Rechner mit abgespecktem Kernel (Betriebssystem-Kern), IP-Stack (für IP zuständiger Betriebssystem-Teil) und X-Software (GUI). Die Betriebssoftware wird beim Booten entweder über das Netzwerk von einem entfernten Server oder aus dem eigenen ROM bezogen.

Von Microsoft gibt es die NT-GUI-Terminals für das Thin-Client-Lager. Die zwei beherrschenden Produktfamilien sind Windows Terminal Server Edition (TSE) sowie WinFrame/MetaFrame von Citrix. Microsoft bietet mit Windows NT 4.0, Terminal Server Edition eine spezielle Variante des NT-Servers an, die über das Remote Desktop Protocol (RDP) Client-Computer mit Windows XP, Vista oder Windows 7 bedienen kann. Zusätzlich liefern Dritt-Hersteller Client-Geräte, die mittels mehr oder weniger proprietären Erweiterungen RDP-kompatibel gemacht wurden, darunter auch einige mobile Windows-CE-Geräte.

Die Geräte einer zweiten Gruppe von Thin Clients beziehen – wie schon der klassische NC – ihre gesamte Betriebssoftware aus dem Netzwerk. Dazu muss das BIOS, das entweder auf der Hauptplatine oder auf der Netzwerkkarte sitzen kann, Code enthalten, der das Laden und Ausführen von Software aus dem Netzwerk während des Bootvorgangs ermöglicht.

Die beiden Gruppen von Thin Clients müssen sich nicht unbedingt gegenseitig ausschließen. Kombiniert man einen plattenlosen PC, der Linux aus dem Netzwerk bezieht, mit einem von Citrix für Linux erhältlichen Client, erhält man die Möglichkeiten beider Ansätze auf einer Maschine, sodass man mit Unix und Windows arbeiten kann.

Ein Thin Client: Der Handheld (PDA)

Handelte es sich bei den meisten Thin Clients durchweg um Geräte mit den Dimensionen eines kleinen PC, so hat sich in den letzten Jahren eine mobile Kategorie etabliert. Je nach Hersteller und Größe werden sie als Handhelds oder Personal Digital Assistants (PDAs) bezeichnet. Diese Geräte arbeiten im Prinzip autonom; ihr kleines Display sowie der fehlende Massenspeicher machen jedoch eine häufige Desktop-Anbindung zum Datenabgleich sowie zur Software-Aktualisierung erforderlich. Die Desktop-Anbindung findet teilweise über Infrarot statt. Zwei Systeme dominieren den Markt: Windows CE und Symbian/Psion-Systeme. Windows CE wird teilweise in speziellen Terminals als Thin Client für den Windows Terminal Server eingesetzt. Nach den anfänglichen Misserfolgen mit dem Netzwerk-Computer scheint den Thin Clients mit den PDAs die Besetzung einer Marktnische gelungen zu sein.

Application Service Providing (ASP)

Die Thin-Client-Technologie eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten im technischen, sondern auch im geschäftlichen Bereich. Arbeitet ein Benutzer mit einer Anwendung mittels GUI-Client, besitzt er über die momentane Benutzung der Software hinaus keine weitergehende Verfügungsgewalt. Daher besteht eigentlich auch keine Notwendigkeit mehr, dem Kunden ein irgendwie geartetes Eigentums- oder permanentes Nutzungsrecht an der Applikation einzuräumen. Vielmehr kann ein Hersteller oder Dienstleister die Software regelrecht vermieten. Dies ist der Ansatz von ASP:

Der Application Service Provider (ASP) entlastet eine Firma damit vom gesamten Betriebs- und Wartungsaufwand der IT-Infrastruktur. Im Idealfall vermietet der ASP die gesamte IuK, angefangen vom Thin Client über das Netzwerk bis hin zur Software-Nutzung und zu komplett ausgestatteten IT-Arbeitsplätzen. Eine treibende Kraft hinter der ASP-Idee ist der Service-Gedanke: Ein ASP vermietet nicht einfach Applikationen, sondern IT-basierte Gesamtlösungen.

Kurz und Knapp – Überblick über Rechnersysteme

  • Einzelplatz/Workstation
  • Midrange-Systeme
  • Großrechner
  • Standalone

Vernetzung

  • Großrechner/Mainframe
  • LAN
  • Peer-to-Peer
  • Client/Server
  • Heterogene Netze
  • Network Computing/Thin Clients/ASP: NC oder Thin Client bezieht seine Software komplett aus dem Netz oder dient sogar nur als Anzeigeterminal für Software, die auf dem Server läuft (Clients nur noch „Terminals“). Beim ASP-Konzept wird IT gemiete