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Test: Vitamine als Nahrungsergänzung für Kinder?

Stiftung Warentest testet Nahrungsergänzungsmittel für das Kind. 18 von 23 Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) für Kinder sind „nicht geeignet“ und 5 NEM „mit Einschränkung geeignet“: so lautet das Fazit der Juni-Ausgabe von „test“

Die Deutschen lassen sich ihre Gesundheit gerne etwas kosten – insbesondere wenn sie bequem als Pille, Pulver oder Saft geschluckt werden kann. Im Jahr 2006 wurden geschätzte 1 – 2 Milliarden Euro allein mit Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) umgesetzt, ohne den Internet- oder Direktvertrieb mitzurechnen. Ein Segment dieses Produktmarktes sind so genannte Kindernahrungsergänzungsmittel. Nach Angaben der Juni-Ausgabe 2008 der Verbraucherzeitschrift „test“ belaufen sich die Ausgaben auf 30 Millionen Euro, die vor allem von gebildeten und vermögenden Eltern getätigt werden.

Nahrungsergänzung für Kinder – Deutschland sucht das fitte Kind

Nach Auswertung einer Online-Umfrage unter 1.400 Internetbenutzern von test.de, gaben über 60 Prozent der Eltern an, mindestens schon einmal Nahrungsergänzungsmittel für ihre Kinder gekauft zu haben. Davon verabreichte jeder zweite Befragte die Nahrungsergänzungsmittel seinen Kindern täglich. Die meisten Eltern entschieden sich für reine Vitaminpräparate, danach folgten Kombinationen aus Vitaminen und Mineralstoffen. Die Hauptmotive der Eltern bestanden darin, die Abwehrkräfte der Kinder zu stärken, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern und das Wohlbefinden zu verbessern.

Nahrungsergänzungsmittel: Viel hilft nicht viel

Stiftung Warentest untersuchte 23 Produkte nach den relativ strengen und vorsorglichen Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Da nach Ansicht der Stiftung Warentest in unseren Breiten Kinder nicht unter Vitamin- und Mineralstoffmangel leiden, stufte sie 18 Testprodukte als „nicht geeignet“ ein. Insbesondere, da viele Testprodukte zu viel fettlösliches Vitamin A empfohlen, das sich im Körper anreichern und im Übermaß und auf Dauer schaden kann. Neun Produkte enthielten Mineralstoffe, von denen das BfR in Kindernahrungsergänzungsmitteln abrät. Ein über das Internet vertriebenes Produkt enthielt sogar Spuren einer von der Weltgesundheitsorganisation WHO als krebsverdächtig eingestuften Substanz: Microcystin.

Können Eltern etwas tun? Abwechslungsreiche Ernährung mit planzlichen Lebensmitteln!

Neben den „mit Einschränkung geeignet“ getesteten Produkten rät die Stiftung Warentest Eltern folgende Grundregeln für eine abwechslungsreiche Ernährung ihrer Kinder:

  • Pflanzliche Lebensmittel sollten bei einer abwechslungsreichen Diät den Löwenanteil ausmachen: Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Kartoffeln.
  • Wenn Kinder Obst und Gemüse verschmähen, kann ein Glas Saft abhelfen.
  • Mageres Fleisch ist wegen seiner Portion Eisen wertvoll.
  • Seefisch bringt die notwendige Portion Jod und fetter Fisch wie Lachs gesunde Fettsäuren.
  • Milchprodukte punkten mit Kalzium für den Knochenaufbau.
  • Der Fettanteil sollte klein, aber fein sein, wobei Pflanzenöle empfehlenswert sind.