Bei Tauschbörsen im Internet wird alles getauscht, was nützlich ist und einen neuen Besitzer sucht.
Das geschenkte Hemd ist zwei Nummern zu groß, die Strampler für den Nachwuchs dagegen zu klein. Im Bücherregal verstauben die Krimis und das alte Mountainbike versperrt die Garage: In jedem Haushalt gibt es Dinge, die keine Verwendung mehr finden, die jemand anders aber gut gebrauchen könnte. Die Lösung: Tauschbörsen im Internet. Eine gute Möglichkeit, die Platzverschwender loszuwerden und selber etwas zu ergattern, was man schon immer haben wollte. Ob Bücher, DVDs, Kleidung, Hausrat oder Pflanzen – im Internet wird getauscht, was das Zeug hält.
Das Grundprinzip der Tauschbörsen ist einfach: Nutzer stellen Artikel ein, erhalten bei einem Tausch ein Guthaben, meist in Form virtuellen Ersatzwährungen, und können dies bei passender Gelegenheit wieder in andere Artikel investieren. Anfallende Versandkosten übernimmt in der Regel der Versender.
Tauschticket: Goethe gegen Gibson
Über 1,7 Millionen Bücher, CDs, DVDs und PC-Spiele bieten mehr als 80.000 registrierte Nutzer bei „Tauschticket“ an. Für jeden getauschten Artikel gibt es für den Anbieter ein virtuelles Ticket. Das wiederum kann er gegen jeden beliebigen Artikel aus dem riesigen Angebot tauschen. Die Versandkosten übernimmt der Absender. Wie bei eBay können sich die Mitglieder nach jedem Tausch gegenseitig bewerten.
Die neu gestaltete Internetbörse, die ursprünglich nur zum Tausch von Büchern, Musik und Spielen konzipiert war, hat inzwischen ihren Umfang erweitert. Elektrogeräte, Kleidung, Küchenutensilien, Möbel, Musikinstrumente, Sportgeräte: so ziemlich alles, was es gibt, wechselt hier inzwischen den Besitzer.
Pflanzentauschbörse: Bonsai gegen Buchsbaum
Stauden oder Sträucher, Bäume oder Blumen finden sich in der Pflanzentauschbörse. Hier kann jeder Pflanzen oder Samen kostenlos zum Tausch anbieten. Im dazugehörigen Forum kann man sich auch gleich über Aufzucht und Pflege des Neuerwerbs informieren.
Bambali: Malerarbeiten gegen Musikunterricht
Eine Art der Nachbarschaftshilfe bietet das Projekt „Bambali“. Hier werden nicht nur Waren getauscht, sondern auch Dienstleistungen wie Hilfe beim Umzug, Kinderbetreuung, Gartenarbeit oder handwerkliche Arbeiten. Ob direkt oder mit der Tauschwährung „Bam“ getauscht wird, entscheiden die Mitglieder selbst.
i-panin: Robinho gegen Ribéry
Für kleine und große Fußball-Fans gibt auch zur Weltmeisterschaft in Südafrika die beliebten Panini-Sticker. Getauscht werden können die Sammelbilder nicht nur auf dem Schulhof, sondern auch im Internet. Bei der von Sammlern selbst organisierten Tauschbörse i-panin finden sich die fehlenden Schweinsteigers, Messis und Drogbas.
Kindersache: Pokemon gegen Playstation
Spiele und Konsolen, Stofftiere und Sammelkarten, Bücher und CDs – alles, was das Kinderherz begehrt, gibt es bei „Kindersache“, der Tauschbörse des Deutschen Kinderhilfswerk e.V. Einfach eintragen, was gesucht oder geboten wird und los geht’s. Die E-Mail-Adresse der Kids bleibt unsichtbar, der Kontakt wird direkt über „Kindersache“ hergestellt. Um die Tauschwut des Nachwuchses nicht ausufern zu lassen, haben die Eltern das letzte Wort über das Tauschgeschäft…