Unterordnende Konjunktionen degradieren Sätze, die sie einleiten, zu Nebensätzen. Sie weisen ihnen sozusagen eine Nebenrolle zu. Aber so unwichtig sind sie gar nicht …
Konjunktionen, die einen unselbständigen Satz mit einem Hauptsatz verbinden, nennt man auch subordinierende Konjunktionen oder kurz Subjunktionen (auf Deutsch: unterordnende Bindewörter). Ihre unterordnende Funktion unterscheidet die Subjunktionen von den koordinierenden Konjunktionen (bei- oder nebenordnenden Bindewörtern), die Satzteile oder Sätze gleichrangig und gleichberechtigt miteinander verbinden.
Da ein unselbständiger Satz – für sich allein genommen – oftmals keinen rechten Sinn ergibt, ist er abhängig von der Hauptaussage und damit eben nicht gleichberechtigt. Die Subjunktionen ordnen ihn also kurzerhand dem Hauptsatz unter und weisen ihm die Rolle eines Satzteiles bzw. Satzgliedes zu. Er besetzt dann die Nebenrolle eines Neben- bzw. Gliedsatzes.
Nebensätze erkennt man schon an der Satzstellung, denn das konjugierte Verb steht in der Regel am Ende des Satzes. Außerdem werden Nebensätze immer durch ein Komma vom Hauptsatz abgetrennt. Sie können sowohl vor als auch hinter dem Hauptsatz stehen oder aber als Einschub zwischen der Hauptaussage. Wenn ein Nebensatz von einer unterordnenden Konjunktion eingeleitet wird, nennt man ihn auch Konjunktionalsatz.
Häufig übernehmen Konjunktionalsätze die Rolle einer adverbialen Bestimmung, erläutern also die näheren Umstände eines Geschehens. Diese Konjunktionalsätze gehören demzufolge zu den Adverbialsätzen oder – auf Deutsch – zu den Umstandssätzen. Der Adverbialsatz erläutert bzw. ergänzt die Hauptaussage oder schmückt sie noch ein wenig aus. Die subordinierende Konjunktion bzw. Subjunktion schreibt ihm vor, wie er das tun soll. Mit anderen Worten: Sie kontrolliert das inhaltliche Verhältnis des Adverbialsatzes zu dem übergeordneten Satz – und bestimmt z.B. wann, wie, warum und wozu etwas passiert.
Der Temporalsatz
- gibt die Zeit an, zu der etwas geschieht
- antwortet u. a. auf die Fragen: Wann? Wie lange? Wie oft?
- mögliche Subjunktionen: als, wenn, nachdem, seit, bevor
Der Modalsatz
- erläutert die Art und Weise eines Geschehens; darunter fallen auch restriktive (einschränkende), adversative (entgegensetzende), komparative (vergleichende), proportionale (gleichbleibende) und fehlende bzw. stellvertretende Umstände
- antwortet – im weitesten Sinne – auf die Frage: Wie?
- mögliche Subjunktionen: indem, wohingegen, (in)sofern, (in)soweit, als ob, wie, je … desto, (an)statt dass, ohne dass
Der Kausalsatz
- begründet die Hauptaussage
- antwortet auf die Frage: Warum?
- mögliche Subjunktionen: weil, da, dadurch, … dass, daran, … dass
Kausalsätze lassen sich – je nach Bedeutung der Subjunktion – noch weiter unterteilen in:
Konditionalsätze
- geben die Bedingung an, von der ein Geschehen oder eine Tätigkeit abhängt
- antworten auf die Fragen: Unter welcher Bedingung? Unter welcher Voraussetzung?
- mögliche Subjunktionen: wenn, falls, sofern, soweit
Konsekutivsätze
- benennen die Folge oder Wirkung eines Geschehens
- antworten auf die Frage: Mit welcher Folge oder Wirkung?
- mögliche Subjunktionen: so dass, als dass, dass (Häufig korreliert „dass“ mit einem „so“ im vorangehenden Hauptsatz; z. B.: Es war so dunkel, dass ich nichts mehr erkennen konnte.)
Konzessivsätze
- räumen etwas ein, nennen einen Gegengrund, der jedoch die Hauptaussage nicht beeinflusst – es geschieht trotzdem
- antworten auf die Frage: Trotz welchen Umstandes?
- mögliche Subjunktionen: obgleich, obwohl, wenn auch, trotzdem
Instrumentalsätze
- nennen das Mittel, durch das etwas geschieht oder eintritt
- antworten auf die Fragen: Wodurch? Womit?
- mögliche Subjunktionen: indem, dadurch, … dass, damit, … dass
Finalsätze
- geben den Zweck oder die Absicht einer Handlung an
- antworten auf die Fragen: Wozu? Zu welchem Zweck? Mit welcher Absicht?
- mögliche Subjunktionen: damit, dass
Zwar herrschen die Subjunktionen über die Konjunktionalsätze und bestimmen ihren Sinn und Zweck, aber sie geben ihnen auch eine besondere Bedeutung. Auch wenn Konjunktionalsätze bzw. konjunktionale Adverbialsätze nichts allein entscheiden können, entscheiden sie doch mit über das Wohl und Wehe einer (Haupt-)Aussage. Immerhin.