Ein Studienjahr in den USA macht sich in jedem Lebenslauf gut. Noch besser ist ein Abschluss einer amerikanischen Uni. Der Weg dahin ist gar nicht so schwer.
Am amerikanischen Bildungssystem mag es einiges auszusetzen geben, die privaten Universitäten zählen jedoch immer noch zu den besten der Welt. Kein Wunder, finanzieren sie sich doch hauptsächlich durch happige Studiengebühren. Ein Jahr an einer Uni in den USA oder am besten gleich dort einen Abschluss machen ist der Traum vieler Studenten. Auch bei Arbeitgebern macht ein Auslandsstudium in den USA nach wie vor einen guten Eindruck. Viele Studenten schrecken jedoch schon bei dem Gedanken an die Studiengebühren davor zurück, sich ernsthaft um einen Platz an einer staatlichen oder privaten Hochschule in den USA zu bemühen. Doch mit etwas Mühe, Organisationstalent und Glück kann man auch ohne reiche Eltern zumindest einen Teil seines Studiums in Amerika absolvieren.
Vom Undergraduate- bis zum Ph.D.-Studium
In angelsächsischen Ländern, also auch den USA werden von Hochschulen die international anerkannten Studienabschlüsse Bachelor und Master vergeben. Neben den Universities (Universitäten wie in Europa) gibt es in den USA noch Colleges, die jedoch nur Bachelor-Abschlüsse anbieten. Den Bachelor-Abschluss erhält man nach einem vierjährigen Undergraduate-Studium, den Master-Abschluss nach einem aufbauenden Studium als Graduate Student, das in der Regel zwei Jahre dauert. Master-Studiengänge werden in der Regel nur von Universitäten angeboten, Colleges bieten maximal einen Bachelor-Abschluss an. Nach erfolgreichem Abschluss des Graduate-Studiums kann man an US-Universitäten mit der Doktorarbeit beginnen. Der Doktortitel wird im englischsprachigen Raum als Ph.D. bezeichnet. Für die Doktorarbeit sind ebenfalls mehrere Jahre einzuplanen.
Private oder staatliche Hochschule?
Bei der Auswahl der Universität oder des Colleges in den USA sollte man bedenken, dass private Hochschulen in der Regel teurer sind als staatliche, aber nicht unbedingt besser. So kann es durchaus sein, dass eine staatliche Universität, in einem Bundesstaat wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, eine erstklassige akademische Ausbildung zu bieten hat. Manchmal haben auch einzelne Fakultäten staatlicher Universitäten einen hervorragenden Ruf, auch wenn die Uni sonst nicht viel zu bieten hat. Hier ist eine gründliche Vorauswahl gefragt.
Studiengebühren werden sich kaum vermeiden lassen. Lediglich, wenn man als Austauschstudent einer deutschen Hochschule an die amerikanische Partneruni wechselt, entfallen diese in der Regel. Auch als Doktorand (Ph.D. student) bleiben einem die Studiengebühren erspart, wenn man eine Stelle am Institut bekommt. Wie in Deutschland ist man auch hier für die Betreuung von Studenten in Seminaren und Tutorien zuständig. Es gibt jedoch viele Quellen, um ein Studium in den USA zu finanzieren. Von vielen Stiftungen und von DAAD werden Stipendien vergeben. Eine weitere Möglichkeit sind Bildungskredite. Bafög-Empfänger bekommen für ein Studium in den USA 120 – 200 Euro pro Monat zusätzlich. Auch amerikanische Universitäten vergeben viele Stipendien, gerade auch an ausländische Studenten.
Zulassung und Vorraussetzung zum Studium in den USA
Voraussetzung für ein Studium in den USA sind sehr gute Englischkenntnisse. Praktisch jede amerikanische Hochschule verlangt von ausländischen Bewerbern eine bestimmte TOEFL-Punktzahl (Test of English as a Foreign Language). Ausnahme sind Doktoranden und Postdocs, von denen meist kein Englischtest verlangt wird. Einige Universitäten verlangen auch von deutschen Studenten ein SAT-Ergebnis (Scholastic Assessment Test), meist reicht jedoch ein übersetztes Abiturzeugnis. Bewirbt man sich für ein Graduate-Studium, muss man einen deutschen Bachelor oder vergleichbaren Abschluss vorlegen. Um eine Stelle als Doktorand oder Postdoc zu ergattern wendet man sich am besten direkt an den Professor, den man sich als Betreuer wünscht. Ist dieser interessiert, wird er auch bei den Formalitäten weiterhelfen.