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Stammzellenforschung macht Hoffnung für Herzpatienten

Wissenschaftliche Untersuchungen in der Stammzellen-Forschungen zeigen erste hoffnungsvolle Ergebnisse in der Behandlung von Patienten mit bisher nicht behandelbaren Herzschmerzen. Die Patienten mit schwerer Angina pectoris bekamen Stammzellen aus ihrem Blut ins Herz injiziert. Die Therapie, die an der Chicagoer Northwestern University durchgeführt wurde, halbierte die Zahl der Fälle von Angina-Brust-Schmerzen. Aber britische Experten betonten, dass die Forschungen sich noch in einem frühen Stadium befänden, so dass bisher nur wenig über die dauerhaften Wirkungen ausgesagt werden könne. Das Verfahren könnte nach Aussage der Forscher aber auch Risiken beinhalten: Es besteht der Verdacht, dass bei zwei Patienten Herzmuskelschäden hervorgerufen wurden und bei anderen wurden Knochen und Brustschmerzen beobachtet. Die im „Journal Circulation Research“ veröffentlichte Studie, wurde durchgeführt mit 167 Patienten mit sogenannter schwerer refraktärer Angina pectoris (schwere Beschwerden in der Brust mit starken Schmerzen), die auf Standard-Behandlungen nicht anspricht. Ihnen wurde entweder eine niedrige oder hohe Dose eigener Stammzellen injiziert oder ein Placebo verabreicht.

Verringerte Schmerzphasen und verbesserte Leistungsfähigkeit

Nach einem Jahr hatten Patienten in der Niedrig-Dosis-Gruppe durchschnittlich 6,3 Schmerzphasen pro Woche, während die Placebo-Gruppe 11 Phasen zu verzeichnen hatte. Die Dauer der Zeit, die die Patienten in der Lage waren, Übungen durchzuführen, verbesserte sich nach sechs Monaten bei der ersten Gruppe um 139 Sekunden im Vergleich zu 69 Sekunden bei der Placebo-Gruppe. Für die Gruppe mit der höheren Stammzellen-Dosis konnten keine nennenswerten Verbesserungen festgestellt werden. Der leitende Wissenschaftler Professor Douglas Losordo sagte: „Die Netto-Differenz in der Anstrengungs-Toleranz ist klinisch hoch signifikant, insbesondere bei einer Patientengruppe, die schwerstens durch ihre Symptome eingeschränkt ist. (…) Man kann es vergleichen, ob man in der Lage ist fern zu sehen oder mit normaler Geschwindigkeit zu gehen und langsam zu gehen oder in der Lage ist Rad zu fahren.“

Anwendung adulter Knochenmarkzellen

Die Behandlungen wurden mit adulten Knochenmarkzellen ausgeführt, so genannten CD34+ Zellen, die im Blut zirkulieren. Frühere Untersuchungen gaben Anlass zu der Annahme, dass diese Zellen das Wachstum neuer Blutgefäße im Herzmuskel auslösen. Die Forscher verwendeten ein das Wachstum stimulierendes Mittel zur Erhöhung ihrer Anzahl, bevor sie die Zellen dem Blut entnahmen. Dann wurden die Zellen in den Teil des Herzmuskels mit Blutmangel injiziert. Das Chicagoer Team plant im Laufe des Jahres die Technik weiter zu verfeinern in einer Phase-III-Untersuchung, die auch der Absicherung der bisherigen Ergebnisse dient. Professor Jeremy Pearson, stellvertretender medizinischer Direktor der Britischen Herz Stiftung, sagte, dass die Studie vielversprechend sei, warnte jedoch, dass man über die anhaltende Wirkung der Therapie noch nichts aussagen könne. Er meinte: „Wir verstehen die zugehörigen Mechanismen noch ungenügend. (…) Bis diese Unsicherheiten aufgelöst sind, bleibt es noch unklar, als wie erfolgreich diese Behandlungsmöglichkeit sich erweisen wird.“