Kennen Sie den Unterschied zwischen „das“ und „dass“, zwischen „ss“ und „ß“? In manchen Situationen lohnt es sich und fällt besonders auf: in Bewerbungen beispielsweise.
Ob in E-Mails, Zeitungsartikeln oder Büchern – quer durch alle Printmedien und sämtliche Schriftstücke der unterschiedlichen Bildungsschichten ziehen sich die „das“ mit einem fehlenden oder einem überflüssigen „s“. Dieser Fehler zählt zu den häufigsten in der geschriebenen deutschen Sprache.
Fallen Sie in Zukunft positiv auf: Machen Sie es richtig
Wie heißt es? Das Haus, dass an der Ecke neu gebaut wurde, hat ein rotes Dach? Oder ist es: Das Haus, das an der Ecke neu gebaut wurde? Wann immer Zweifel aufkommen, lässt sich hier eine einfache Regel anwenden: Ist ein „das“ durch das Wort „welches“ ersetzbar, handelt es sich um das Relativpronomen „das“. Dieses hat immer und ausnahmslos nur ein „s“.
Das Land, das (welches) er bereist hat.
Das Auto, das (welches) sie umparken musste.
Das Tier, das (welches) uns zugelaufen ist.
Das Mädchen, das (welches) die Tafel abwischte.
Das Telefon, das (welches) ohne Unterlass klingelte.
Bestimmte Verben, so genannte „Tun-Wörter“, ziehen ebenfalls immer und ausnahmslos ein doppeltes „s“ nach. Vor der Rechtschreibreform war es das so genannte „scharfe S“: ß. Solche Verben sind:
Er glaubt, dass…
Er fürchtet, dass…
Er kündigt an, dass…
Sie beschwört, dass…
Es klappt, dass…
Sie versichern uns, dass…
Sie überzeugt alle davon, dass…
Sie lenkt davon ab, dass…
Ist es gleichgültig, dass…
…der Unterschied zwischen „das“ und „dass“ immer weniger Beachtung findet? Stellen Sie sich vor, dass Sie eine Bewerbung um Ihre Traumstelle schreiben. In dem Unternehmen zu arbeiten, das Sie schon seit Jahren als Top-Arbeitgeber aus der Capital-Umfrage kennen, ist Ihr größter Wunsch… Denken Sie, dass es den Mitarbeitern der Personalabteilung egal ist, wie Sie schreiben? Wenn Ihre Bewerbung Fehler enthält, wirft das häufig Fragen auf. Fehlte Ihnen die Muße, sich in Ruhe mit dem Bewerbungstext zu beschäftigen? Sind Sie gar nachlässig?
Die Regel für: „ss“ oder „ß“
Ebenfalls verwirrend kann die unterschiedliche Verwendung von „ß“ und „ss“ sein. Wie lässt sich erkennen, wann das „ß“ und wann „ss“ richtig ist? Gibt es eine Regel, die das festlegt?
Zum Glück: ja. Sobald ein Vokal, also ein a, o, i, e oder u, in einem Wort lang gezogen ausgesprochen wird, steht dahinter das „ß“: Muße (sprich: Muuße). Soße (sprich: Sooße). Floß (sprich: Flooß) oder auch „ü“ wie Füße (sprich: Füüße).
Wird der Vokal hingegen kurz und knapp gesprochen, folgt das „ss“: Fluss. Schloss. Schluss. Muss. Hass. Bass. Fass. Klasse.
Wetten, dass Sie alle 5 Fehler zum Schluss finden?!
Das Faß, dass die alten Schulkameraden bei ihrem Klassentreffen nach 20 Jahren öffneten, war schnell leer. Lange hatten sie nicht mehr so viel Spass gehabt. Das Lehrerkollegium, dass damals ihren Schulalltag bestimmte, war sogar zur Hälfte vertreten. Elfriede sah, das sogar das Fräulein Meierlein aus München angereist war.
Wetten, das fiel Ihnen ganz leicht?!
Oder auch: Wetten, dass Ihnen das ganz leicht fiel?!