In einer am Februar veröffentlichten Studie der Universität Bonn zeigt sich, dass Spülmaschinen im Haushalt eine sinnvolle und ökologische Unterstützung sind, was deshalb viel Einsparpotential bietet, weil 40 Prozent der europäischen Haushalte über solch ein Gerät verfügen. Die maschinelle Variante spart durchschnittlich 50 Prozent Wasser und 28 Prozent Energie und ist damit der manuellen Variante ökologisch deutlich überlegen. Allerdings machten in den untersuchten 200 Haushalten in Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien die Verbraucher gravierende Fehler in der Anwendung der Maschine oder im Umgang mit dem Geschirr, was unnötig Wasser und Energie verbrauchte. Worauf sollte man achten, damit die Spülmaschine den Haushalt wirklich entlastet?
Das Vorspülen mit der Hand ist nicht erforderlich
In den untersuchten Haushalten wurde oft das Geschirr vorgespült, bevor es in die Maschine kam. Ein zeitraubender und kostenintensiver Fehler, der vermutlich noch aus den Zeiten stammt, in denen die Maschinen angetrocknete Essensreste in der Regel nicht schafften beim Spülgang. Aber die heutigen Reinigungsmittel sind anders, auch niedrige Temperaturen entfalten ihre Wirkung und sind daher spülkräftiger. Auch die Spülgeräte sind effizienter geworden und brauchen kein vorgespültes Geschirr mehr. In Italien wurden allein durch das Vorspülen im Durchschnitt 5600 Liter Wasser und 100 Kilowattstunden Energie verbraucht, damit hätte die Spülmaschine ungefähr 80 Mal betrieben werden können.
Die Spülmaschine sollte voll beladen sein
Erstaunlicherweise waren die Körbe der Maschine in den untersuchten Haushalten oft nur zur Hälfte gefüllt, die Forscher schätzen, dass bei voller Beladung ungefähr jeder zehnte Spülgang gespart werden könnte. Die Deutschen fallen in diesen Kategorien übrigens recht wenig auf, machen aber den Fehler, dass sie viel zu heiß spülen und damit Strom verschwenden.
Zwischendrin mal ein bisschen was spülen sollte man unterlassen
Zwischen 20 und 40 Prozent des Geschirrs wird immer mal zwischendurch mit der Hand unter fließendem Wasser gespült. Da die Maschine die besseren Verbrauchswerte hat, sollte zwischendrin kein Geschirr gewaschen werden, weil es zusätzlich Energie und Wasser verbraucht. Der Tipp der Forscher hierzu ist, entweder zu warten, bis man von diesem Geschirr so viel angesammelt hat, dass ein ganzes Abwaschbecken damit gefüllt ist, um es dann gemeinsam abzuwaschen oder es, noch besser, in die Spülmaschine zu geben und überhaupt kein Geschirr zwischendrin zu spülen.
Woher kommen die Daten?
Die Universität Bonn untersucht bereits seit 8 Jahren das Spülverhalten von Verbrauchern in der Küche, allerdings wurden die Probanden früher immer dazu ins Labor geladen. Mit der vorliegenden Studie war es das erste Mal möglich, die Anwender im eigenen Haushalt zu beobachten. Mit Hilfe von Webcams wurden die Verbraucher in der heimischen Küche erforscht und der individuelle Verbrauch gemessen. Die Teilnehmer fotografierten zusätzlich ihre beladenen Geschirrkörbe.
Eine derart aufwändige Untersuchung, die im Rahmen einer Doktorarbeit entstand, konnte nur realisiert werden, weil vier Haushaltsgeräte- und Spülmittelhersteller diese finanzierten. Da dies die erste Studie mit dieser Fragestellung unter häuslichen Bedingungen war, ist das Ergebnis von der Industrie mit Spannung erwartet worden und das Ergebnis sollte für alle eine Anregung sein, ihr eigenes Spülverhalten und den Umgang mit der Spülmaschine zu überdenken. Der Geldbeutel und die Umwelt danken es.