Die ankylosierende Spondylitis (AS), auch Morbus Bechterew genannt, ist nicht heilbar, kann aber gut behandelt werden.
Derzeit leiden rund 450.000 Menschen zwischen 16 und 45 Jahren an der ankylosierenden Spondylitis (AS), auch Morbus Bechterew genannt. Männer erkranken doppelt so oft daran wie Frauen. Zudem verläuft die Erkrankung bei Frauen wesentlich milder. Doch bei beiden Geschlechtern ist der schmerzhafte Morbus Bechterew nicht heilbar, kann aber gut behandelt werden – vorausgesetzt, er wird frühzeitig erkannt.
Leider gestaltet sich die Diagnostik schwierig, denn die ersten Symptome der Krankheit sind Rückenschmerzen. Wenn noch keine krankheitsbedingten Veränderungen der Wirbelsäule im Röntgenbild nachweisbar sind, tippen die Ärzte oft auf einen Hexenschuss oder einen Bandscheibenvorfall. So vergehen oft Jahre, bis ein Morbus Bechterew sicher diagnostiziert wird.
Die Symptome des Morbus Bechterew
Dabei gibt es weitere Anzeichen, die auf die Erkrankung hinweisen können. Dazu gehören ein schleichender Krankheitsbeginn meist deutlich vor dem 45. Lebensjahr, tief sitzende Rückenschmerzen, die Steifheit von Gelenken am Morgen sowie eine Besserung der Beschwerden bei Bewegung. Weitere Hinweise liefern parallel auftretende Krankheiten wie Schuppenflechte oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, zum Beispiel Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Auch ein genetischer Marker im Blut, HLA – B 27, gibt Aufschluss darauf, ob ein Bechterew vorliegt.
Die Krankheit selbst verläuft ganz unterschiedlich. Die meisten Patienten haben Phasen, in denen ihre Symptome stärker oder schwächer ausgeprägt sind, andere leiden anhaltend unter Schmerzen. Dafür kann Morbus Bechterew auch ganz zur Ruhe kommen – „ausgebrannt“ nennen ihn dann die Betroffenen. Aber im schlimmsten Fall führt er zu einer völligen Versteifung der Wirbelsäule. Noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts sah man oft ältere Menschen mit einem ausgeprägten Rundrücken („Buckel“), der in vielen Fällen von einem Morbus Bechterew stammte. Doch soweit kommt es heutzutage bei einer konsequenten Behandlung nicht mehr.
Die Behandlung des Morbus Bechterew
Behandelt wird Morbus Bechterew mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln, sogenannten NSAR. Das reicht jedoch nur bei einem Teil der Patienten oder die Schmerzmittel haben auf Dauer zu starke Nebenwirkungen. Für diese Patienten gibt es mittlerweile moderne Medikamente, die den Botenstoff TNF-alpha hemmen. Dieser Botenstoff treibt Entzündungsvorgänge im Körper an und wird vom Körper des Morbus Bechterew-Kranken im Überschuss produziert. Wird der Botenstoff gehemmt, gehen die Entzündungen zurück und der Schmerz wird gelindert.
Die Morbus Bechterew-Patienten werden zudem angehalten, sich viel zu bewegen, damit ihr Rückgrat und die Gelenke – die ebenfalls betroffen sein können – nicht versteifen. Die meisten bekommen regelmäßig Physiotherapie und betreiben Wassergymnastik, Ballsportarten, Wandern, Nordic Walking, Schwimmen oder fahren Rad. Die Patienten-Selbsthilfegruppen der Vereinigung organisieren zudem Sportangebote.