Nicht ganz ernst gemeinte Tippszum Entrümpeln der Wohnung. Der Frühling steht vor der Tür. Jetzt sollte die Wohnung gründlich überholt werden, aber lieber locker als verkrampft. Fünf Motivations-Tipps für den nötigen Schwung.
Wohnungen verwandeln sich im Winter häufig in überheizte, muffige Löcher. Kaum steht der Frühling vor der Tür, wächst das Bedürfnis, mal wieder so richtig Luft durchzupusten, alles in neuem Glanz erstrahlen zu lassen und kurzen Prozess zu machen mit dem alten Zeugs, das sich in der Wohnung so angesammelt hat. Ob das der Stapel Zeitschriften ist, der schon langsam Staub angesetzt hat oder die trüben Flaschen hinter der Küchentür – alles muss jetzt raus. Hier sind fünf Motivationstipps, die helfen, die Wohnung auf Vordermann zu bringen:
1. Sammelsurium: Kuriose Funde garantiert
Wer solche Plätze nicht in der Wohnung hat, sei bestaunt. Das muss ein wahrer Ordnungsfanatiker sein: Ablageschälchen und Körbchen, beispielsweise auf dem Telefontisch oder vollgestopfte Küchenschubladen. Hier sammelt sich alles an, was nicht einem passenden Ort in der Wohnung zugeordnet werden kann, aber auch nicht so richtig zum Wegschmeißen gedacht ist. Büroklammern, Cent-Stücke, Einmachgummis, unbekannte Schlüssel, verklebte Hustenbonbons, abgebrochene Bleistifte, Visitenkarten vom Friseur etc. Häufig sind auch Batterien vertreten, von denen man längst vergessen hat, ob sie noch funktionieren oder nicht.
Wer sich jetzt die Mühe macht, alles Stück für Stück durchzusehen, kann sich sicher über das ein oder andere Fundstück freuen. Sei es, weil man den verloren geglaubten Schlüsselanhänger wiederfindet oder weil die noch unbenutzte U-Bahnkarte des letzten Städte-Trips schöne Erinnerungen hervorruft. Aber Achtung: Wer weiß, ob jemals wieder eine Reise in diese Stadt ansteht, ob die Fahrkarte dann noch gültig ist oder ob der Friseurladen nicht sowieso enttäuscht hat. Deshalb der dringende Rat: Alles wegschmeißen, nur die Batterien zum Laden zurückbringen und vor allem potenzielle Magnete entschärfen, das heißt nie wieder Schälchen aufstellen, lieber Schlüsselhaken an der Wand anbringen und die Küchenschubladen mit vernünftigen Küchenutensilien füllen.
2. Der Topfblumencheck
Die Blätter sind oft bräunlich angefärbt, die Zweige schleifen fast auf dem Boden und die Erde im Topf schimmelt deutlich vor sich hin. Es kostet viel Mühe und Umsicht, halb vergammelte Pflanzen, die zu wenig Licht, Sonne und zu viel Heizungswärme abbekommen haben, wieder auf Vordermann zu bringen. Andererseits kostet es viel Überwindung, diese Pflanzen, die ja auch noch irgendwie leben, einfach in den Müll zu schmeißen.
Seit Mitte Februar gibt es hier Abhilfe: In Schöppingen (Nordrhein-Westfalen) gibt es die erste Pflanzenklappe Deutschlands. Anonym können hier die ungeliebten und ungepflegten Topfpflanzen zur Adoption abgegeben werden. Es handelt sich dabei um ein Umwelt- und Kunstprojekt von Haike Rausch und Torsten Grosch. „Die Menschen sollen ihre Wahrnehmung von Natur befragen und überdenken“, so einer der Künstler. Gut für den bundesweiten Frühjahrsputz: Ab März soll die Box in vielen Orten in ganz Deutschland aufgestellt werden.
3. Flohmarkt und Ebay: Nebenverdienste locken
Es ist jetzt an der Zeit, einmal durch die Wohnung zu gehen und zu überdenken, ob es nicht wirklich an der Zeit wäre, die blaue Vase vom Fensterbrett zu verbannen, die Schuhe loszuwerden, die man nun schon den dritten Winter kein einziges Mal anhatte oder die Nähmaschine abzustoßen, die noch nie zum Nähen benutzt wurde. Die Tätigkeit des Sachen Hortens kann in Zeiten größerer Unsicherheit sicherlich ein wenig Trost verleihen und Stabilität vorgaukeln, doch befreiender wäre es allemal, sich Platz zu schaffen. Um sich selbst zu überlisten, sollte die Hergabe der Dinge eventmäßigen Charakter bekommen wie zum Beispiel ein Flohmarktverkauf mit Freunden an einem schönen Sommersamstag (Schnittchenservice inklusive) oder einen nützlichen Nebeneffekt haben, wie der Zusatzverdienst durch Ebay-Verkäufe.
4. Das nächste Horror-Wichteln kommt bestimmt
Raus jetzt auch mit den kitschigen Weihnachts-Zwangs-Geschenken der Großtante oder des Schwagers. Es gibt garantiert Sachen, die sich weder auf Ebay, noch auf dem Flohmarkt verkaufen lassen – nicht verzagen, eine schöne Kiste kaufen und die Sachen reinpacken. Bis zum nächsten vorweihnachtlichen Horrorwichteln ab in Keller oder Dachboden damit.
5. Saubermachen: so viel wie nötig, so wenig wie möglich
Die große Putzaktion kann man dann schließlich in einer angenehm entleerten Wohnung ganz locker angehen lassen: Erstmal ausgiebig frühstücken – ruhig viele Leckereien auf den Tisch stellen, denn Putzen verbrennt einige Kalorien; bequeme Kleidung anziehen und rutschfeste Hausschuhe (die meisten Unfälle passieren im Haushalt); Lieblingsmusik laut drehen und vor allem: ganz laut mitsingen.Viel Spaß beim Frühjahrsputz!