Sämtliche Medien wie TV, Radio, Zeitungen und Zeitschriften beteiligen sich in der Weihnachtszeit verstärkt an Spendenaufrufen und Berichten über Spendenaktionen. Es wird an die Menschlichkeit appelliert und zum Teil mit Gewinnen geworben, um die Menschen zum Spenden zu animieren. Aufgrund der Flut von Organisationen haben spendenwillige Menschen das Problem, sich zu entscheiden, für wen oder was sie spenden sollen. Manche entscheiden sich aus Unsicherheit bewusst dagegen, überhaupt zu spenden.
Warum gerade zu Weihnachten spenden?
Stimmt die Weisheit, dass die Herzen der Menschen zu Weihnachten offener sind und deshalb mehr gespendet wird? Oder ist es vielmehr so, dass in dieser Zeit viel mehr auf Bedürftige aufmerksam gemacht wird? Sicher ist Beides richtig. Doch warum ist das so? Bedürftige gibt es nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern an 365 Tagen im Jahr. Aber in einer Zeit, in der Geschenke für Familie und Freunde mit Liebe ausgedacht und ausgesucht werden, spielt häufig ein schlechtes Gewissen eine maßgebliche Rolle bei der Bereitschaft, gerade jetzt etwas zu spenden. Bekannte und auch weniger bekannte Organisationen machen sich dies zu Nutze und werben verstärkt um Spenden. Visuell funktioniert dies besonders gut, wenn vernachlässigte, hungernde Kinder mit großen Kulleraugen, körperlich benachteiligte Menschen und zerzauste Tiere gezeigt werden. Mitleid zu wecken gelingt immer dann am Besten, wenn es potenziellen Spendern selbst besonders gut geht, wie es Weihnachten der Fall zu sein scheint.
Prominente Partner in der Spendenwerbung
Die Beteiligung prominenter Menschen bewirkt einen großen Vorteil für die Organisationen. Es handelt sich durchweg um bekannte und beliebte Schauspieler, Sänger, Moderatoren und so weiter. Sie gehen so zu sagen mit gutem Beispiel voran und zeigen ihren Fans, wie sie am Besten helfen können. Dies geschieht neben den bereits genannten Bildern und Filmaufnahmen, sowie mit wohl gesetzten Texten. Die Texte sind nicht einfach ausgedacht, sondern enthalten marketinggerechte und psychologisch durchgreifende Inhalte. Damit wird wirkungsvoll an die Humanität der Menschen appelliert. Oft wird nicht nur um eine Spende gebeten, sondern die Möglichkeit von Patenschaften und Daueraufträgen angeboten. Der Prominenz sichern diese Einsätze nicht nur ein Zusatzeinkommen, sondern auch einen weiteren Anstieg auf der Beliebtsheitsscala.
Kleine Spenden mit Herz
Wer sich dagegen entscheidet, für eine große Organisation zu spenden, hat in der eigenen Umgebung genügend Möglichkeiten, etwas Gutes zu tun. Viele örtliche Vereine und Organisationen freuen sich zu Weihnachten über Geschenkspenden. Vor allem für Kinder in den Städten und Gemeinden werden gerne Geschenke in Form von Kleidung oder Spielzeug und Süßwaren angenommen. Hat man die Absicht, hier etwas zu spenden, ist es ratsam, sich vorab zu erkundigen, was am Meisten benötigt wird. Vielleicht macht es noch Freude, solche Geschenke selbst liebevoll zu verpacken. Ähnliches gilt für Gaben, die obdachlosen Menschen zugedacht werden. Hier gehören Lebensmittel, Kleidung und Decken oder Schlafsäcke zu den geeigneten Spenden. Auskünfte darüber, wie und was gespendet werden kann, geben unter anderem Missionen, Kinderschutzbund, Kleiderkammern, Tafeln, Kirchen und Tierschutzvereine.
Die Würde der Menschen beim Spenden achten
Arme, körperlich benachteiligte und obdachlose Menschen sind besonders empfindlich in ihrer Würde, denn oft ist es das Einzige, was sie noch haben. Wie bei jedem anderen Menschen auch sollte die Würde immer geachtet werden. Selbstverständlich nehmen zum Beispiel Kleiderkammern das ganze Jahr über Kleiderspenden aus gebrauchten Kleidern entgegen und werden von bedürftigen Menschen ebenso gern angenommen. Doch gerade zu Weihnachten darf es auch mal etwas Neues sein. Das muss nicht teuer sein. Ein Schal, ein Paar Strümpfe, Unterwäsche und andere Kleinigkeiten sind schon für geringe Beträge neu zu bekommen. Für Kinder gilt dies auch bei Spielwaren. Es zeugt von Wertschätzung den Menschen gegenüber, nicht einfach etwas zu spenden, was man sowieso nicht mehr benötigt, sondern sich Gedanken zu machen, etwas zu kaufen und zu verpacken wie für einen guten Freund. Selbstverständlich gilt dies nicht nur zur Weihnachtszeit.
Eine andere Form des Spendens
Nicht nur materielle Dinge eignen sich zum Spenden. Bei der Gemeinde und in Alten- und Pflegeheimen kann man sich nach Menschen erkundigen, die vielleicht keine Angehörigen mehr haben. Einen solchen Menschen kann man gerne einladen, das Weihnachtsfest in der Familie zu verleben. Jedoch sollte solch eine Einladung mit Bedacht ausgesprochen werden. Einsamen Menschen ist nicht damit geholfen, nur an diesem einen Tag im Jahr menschliche Nähe erfahren zu dürfen. Aber vielleicht birgt eine Einladung die Chance, einem allein stehenden Menschen einen Familienanschluss zu ermöglichen, der zu Weihnachten nur seinen Anfang hat und anschließend gerne fortgesetzt wird. Umgekehrt funktioniert es auch. Wer allein stehend und noch rüstig genug ist, kann andere Menschen mit seinem Besuch erfreuen. Das wertvollste Geschenk ist die Zeit, die miteinander verbracht wird und die mit Vorlesen, Singen und Gesellschaftsspielen gefüllt werden kann, je nach Lust und Fähigkeit. Auch hier können sich dauerhafte Bindungen ergeben, von denen alle Beteiligten profitieren.