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Soziale Netzwerke und Co. – Internet gefährlich

Teenager neigen dazu, ihre Daten im Netz zu bündeln. Sie wollen damit ihr Image pflegen und den Freundeskreis erweitern. Die Veröffentlichungen sind aber auch gefährlich.

Menschliche Beziehungen sind wichtig und Jugendliche pflegen sie auch. Doch immer mehr verschiebt sich die Kontaktpflege zu den elektronischen Medien. Dort gründen Teenager Gruppen, haben Freunde, die sie in Wirklichkeit niemals sehen und pflegen ihr Image. Die Kommunikation und Nutzung ist dabei zwar immer noch von den Bildungsvoraussetzungen abhängig, doch genutzt werden die Mittel von fast allen und es entwickeln sich ständig neue Möglichkeiten.

Internet und Selbstdarstellung

Die Jugendlichen pflegen ständig ihr Image. Vor allem in Internetforen geben sie sich so, wie es für sie vorteilhaft ist. Dort kann ein schüchterner Teenager der Superstar werden, denn wirklich befürchten muss er nichts – sehr oft treffen die Gruppenmitglieder nie aufeinander und das Bild wird einzig von den Emails und Foreneinträgen geprägt. Teilweise werden sehr persönliche Informationen verbreitet, von denen nicht einmal die Eltern etwas wissen. Bereitwillig werden Bankdaten, Handynummern und Gewohnheiten ausgeplaudert. Das Problem ist hierbei, dass das Internet für viele anonym ist. Darum machen sich die Teenager kaum Gedanken, wer überhaupt Zugriff auf die Daten bekommt.

Tausend Möglichkeiten öffentlich zu werden

Jeder fünfte Deutsche hat eine eigene Homepage – auch Jugendliche. Darunter befinden sich viele private Internetkommunen, die nur für Menschen gedacht sind, die über das richtige Passwort verfügen. Das Web 2.0 macht es möglich, dass auf diesen Homepages im Gegensatz zu früher kommuniziert werden kann.

Weblogs oder abgekürzt „Blogs“ sind öffentlich geführte Tagebücher. Vor allem Jugendliche veröffentlichen in diesen Blogs ihr Leben. Während eine Homepage immer eine Momentaufnahme ist, sind Blogs zeitliche Entwicklungen, die ein umfassendes Bild über das Leben des betreffenden geben. Eine Form hiervon ist auch das Micro-Blogging, das immer beliebter wird. Das Tagebuch wird einfach verkürzt dargestellt. Zwischen 130 und 150 Zeichen ist das Maximum für solche Einträge, die SMS-ähnlich aufgebaut sind. Die Aktualisierungsrate ist wesentlich höher als beim herkömmlichen Blog und kann unterwegs versandt werden. Auf diese Weise kursieren Nachrichten wie „schaue fern“ oder „war duschen“. Einige Jugendliche gehen bereits dazu über, jede halbe Stunde eine Nachricht zu versenden und damit ein nahtloses Bild von ihrem Leben zu geben.

Soziale Netzwerke Freundeskreise ab, die für jedes Mitglied einsehbar sind. Der Bekanntenkreis wird dadurch nicht nur sichtbar, sondern vor allem nutzbar. Unzählige soziale Netzwerke richten sich gezielt an bestimmte Gruppen wie Studenten, Fußballfans oder Klassenkameraden.

Das Datenproblem

Teenager veröffentlichen ihre Beiträge gerne. Sie wissen aber zumeist nicht, mit welchen anderen Seiten sie verlinkt sind und wo ihr Name auftaucht. Noch in den 90er Jahren war es schwer, die Daten zu bündeln, so dass ein umfassendes Bild über ein Person möglich ist. Seit einiger Zeit ändert sich dieser Umstand. Mittlerweile gibt es Suchmaschinen, die nur die Aufgabe haben, Daten von Personen zu suchen und zu einer detaillierten Information zu bündeln. Nicht nur Texte werden herangezogen, sondern das Bild über den Teenager wird durch frei verfügbare Fotos und Videos ergänzt. Diese Daten werden dann über diese Suchmaschinen für jeden verfügbar, egal wieviele Nachteile für den Jugendlichen entstehen.

Das Problem an diesem Umstand geht noch weiter. Es gibt viele Personengruppen, die solche Daten nutzen. Hierzu gehören Werbeagenturen, die Interesse an Gruppen haben und nicht an einer Person an sich. Andere Unternehmen haben aber das Interesse an einer einzelnen Person. Und auch Schulen können diese Daten ungehindert nutzen, denn mit der Veröffentlichung hat der Nachwuchs der Nutzung indirekt zugestimmt, solange sie nicht in Form von kommerziellen Anliegen genutzt werden.

Es können Nachteile entstehen

Gerade bei der Ausbildungssuche können die gesammelten Daten ein Problem werden. Viele Chefs gehen dazu über, sich über das Internet ein Bild vom Bewerber zu machen. Jugendliche feiern gerne, und nicht immer machen sie Dinge, die für ein Unternehmen von Vorteil sind. Das mühsam erarbeitet Image kann gerade hier zum Nachteil werden. Hat ein Jugendlicher in seinem zukünftigen Arbeitsumfeld Kundenkontakt, dann könnten Partys und ähnliches negativ bewertet werden. Die Folge davon kann sein, dass der Jugendliche eine Ausbildungsstelle nicht bekommt, die er bekommen hätte, gäbe es nicht die Interneteinträge.

Auch im privaten Umfeld können sich Probleme ergeben. Vor allem, wenn die Daten dazu genutzt werden, ein negatives Bild in der Schule oder im Umfeld des Teenagers zu erzeugen. Gerade beim Mobbing werden solche Möglichkeiten immer mehr genutzt. Ob dahinter Absicht steckt oder nicht sei dahingestellt.

Gerade durch die vielfältigen Informationen kann es passieren, dass Jugendliche erpressbar werden. Oft geht es einfach darum, sich zu rächen, weil irgendein Vorfall den Stolz verletzt hat. Für Erwachsene nur schwer nachvollziehbar, für viele Jugendliche Alltag.

Die Daten können nur schwer gelöscht werden

Um Daten aus dem Netz zu entfernen bedarf es großer Professionalität. Es gibt mittlerweile Unternehmen, die sich genau darauf spezialisiert haben. Doch durch die Vernetzung und Verlinkung auf andere Seiten, der Speicherung bei Suchmaschinen und ähnlichem ist es schwer, wirklich alles zu entfernen. Über Jahre hinweg stehen die Daten zur Verfügung und niemand weiß genau, wo sie noch zu finden sind.