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Soziale Netzwerke – Sind sie wirklich so unsicher?

Seit einiger Zeit grassieren immer mehr Beschwerden über die Unsicherheit der sozialen Internetnetzwerke. Facebook, Schuelervz, Studivz, Meinvz, Twitter – Dies sind nur einige der derzeit angesagtesten sozialen Netwzerke, die es im World Wide Web zu finden gibt. Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausend kamen sie auf und haben zur Zeit ihren absoluten Höchststand erreicht. Aber seit einigen Jahren schon machen Kritiker auf die Gefahren dieser Netzwerke aufmerksam. Die Veröffentlichung der persönlichen Daten, die Weitergabe dieser Daten an Dritte und die Gefahr, seine Privatsphäre aufs Spiel zu setzen sind derzeit die Hauptkritikpunkte, denn schon lange weiß man: Das Internet vergisst nie!

Facebook

Mark Zuckerberg und die erfolgreichste Erfindung des 21. Jahrhunderts. Ein Netzwerk, das urspünglich nur für den Informationsaustausch unter Studenten an der Harvard-University gedacht war, wurde letztendlich eine Vernetzung der gesamten Welt. Stars stellen sich dar, machen Werbung für ihre neusten Filme, Politiker üben ihren Wahlkampf dort aus, Produkte werden über Gruppen und Seiten angeboten und der Ottonormalverbraucher hat die Chance, sein eigenes Leben in möglichst vielen, interessant formulierten Threads darzustellen.

Viele nutzen diese Plattform auch, um zu Veranstaltungen einzuladen und um sich publik zu machen. Dabei wird aber häufig außer acht gelassen, dass diese Informationen meistens nicht nur bei Facebook zu finden sind. Wer seinen eigenen Namen einmal bei Google eingibt, der dürfte milde überrascht sein, was diese Datenbank alles über ihn weiß. Und vieles davon stammt von Facebook, denn seitdem im Jahr 2009 die Datenschutzbedingungen verändert wurden, hat Facebook das Recht, bestimmte Daten an Dritte weiterzugeben.

Schueler-, Studi- und Meinvz

Manche Anhänger des blauen Designs sagen, dass sie ein billiger Abklatsch von Facebook sind, aber das ist rein geschichtlich nicht ganz richtig. Die Verzeichnisse gibt es seit 2006/2007 im deutschen Web und sie sind zwar an das amerikanische Facebook angelehnt, waren aber genau genommen vorher da. Facebook wurde erst später auch in eine deutsche Fassung umgewandelt.

In diesen Verzeichnissen sammeln sich je nach Status Schüler- oder Studentengruppen oder sie treffen im Meinvz aufeinander. Auch hier können sie chatten, Nachrichten versenden, jemandem etwas auf die Pinnwand schreiben oder im „Buschfunk“ erzählen, was sie gerade machen.

In diesen Netzwerken ist es möglich, seine Seite komplett vor anderen zu verbergen, was die Sicherheit wesentlich besser macht. Wer hier nicht gefunden werden will, kann das bei seinen Privatsphäreeinstellungen angeben. Auch werden hier (offiziell) keine Daten an Dritte weitergegeben.

Twitter

Hierbei geht es weniger darum, sich auszutauschen und seine Daten zu veröffentlichen, als vielmehr darum, seine Aktivitäten zu veranschaulichen. Hier schreibt jeder das rein, was er gerade macht, oder er publiziert seine Meinung zu einem bestimmten Thema, sofern sich diese Meinung denn auf 160 Zeichen beschränken lässt. Auch hier strotzt es nur so vor bekannten Persönlichkeiten. Barack Obama oder Guido Westerwelle sind genauso vertreten wie Ashton Kutscher und Demi Moore.

Aber auch Zeitungen, zum Beispiel die Süddeutsche oder die FAZ veröffentlichen hier ihre neusten Topmeldungen und liefern den „Followern“ sofort die aktuellen Informationen aus aller Welt. Twitter dient also hauptsächlich dem Informieren und dem Publizieren. Hier kann man sich der ganzen Welt anvertrauen und wer genug „Follower“ hat, der bekommt auch viele Rückmeldungen.

Sind sie wirklich so unsicher?

Verbraucherschützer sind sich einig, dass diese sozialen Netzwerke die Privatsphäre schädigen. Die Herausgabe von Daten an Dritte und die Veröffentlichung über Google manchen die Nutzer dieser Plattformen zu gläsernen Menschen.

Allerdings muss man auch die Seite betrachten, dass niemand dazu gezwungen wird, sich bei diesen Netzwerken zu registrieren und sein Profil zu füllen. Was man wo angibt, diese Entscheidung liegt immer beim Nutzer und wenn er sich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Datenschutzrichtlinien der Anbieter genau durchgelesen hat, dann weiß er, worauf er sich einlässt. Natürlich sind einmal veröffentlichte Daten nicht mehr widerufbar, aber wer sich nicht darauf einlässt und nicht alles aus seinem Leben veröffentlicht, der kann die Netzwerke relativ sicher nutzen.