Das UV ABC, sechs Hauttypen, Lichtschutzfaktor und Schutzdauer. Nur wer seinen Hauttyp und seine Eigenschutzzeit kennt, kann mit dem Lichtschutzfaktor seine Schutzdauer berechnen: Brandschutz für Bleichgesichter.
Sommer, Sonne, Sonnenmilch – und trotzdem wieder puterrot wie ein Krebs! Manchmal möchte man auch im Urlaub am liebsten aus der Haut fahren: besonders dann, wenn sie durch einen Sonnenbrand wieder einmal rot angelaufen glüht und schmerzt. Damit dies nicht passiert, sollten Sie ihren Hauttyp, das kleine Einmaleins der Lichtschutzfaktoren und das ABC der UV-Strahlen kennen. Es müssen ja nicht immer gleich die Hautfetzen fliegen!
Das ABC der Ultra-Violetten Strahlen
Nur etwa drei bis sechs Prozent der elektromagnetischen Strahlung aus dem Sonnenlicht macht die UV-Strahlung aus – sie ist aber für die meisten Hautschäden verantwortlich. Die UV-Strahlung ist ein kurzwelliges Licht und liegt im Farbspektrum jenseits des violetten Lichts – eben ultraviolett. Die UV-Strahlung wird in drei verschiedene Wellenlängen eingeteilt:
- Die kurzwellige UV-C-Strahlung mit einer Wellenlänge von 200 bis 280 Nanometern. Diese wird normalerweise von der intakten Ozon-Schicht absorbiert.
- Die mittelwellige UV-B-Strahlung mit einer Wellenlänge von 280 bis 320 Nanometern ist die gefährlichste, da sie noch relativ energiereich ist. Sie kann das Erbmaterial der Hautzellen verändern, aggressive, so genannte „freie Radikale“ freisetzen und das Kollagen in der Haut abbauen.
- Die langwellige UV-A-Strahlung mit 320 bis 400 Nanometern Wellenlänge ist nicht so energiereich, kann aber noch die tiefe Dermis erreichen. So können Hautreaktionen entstehen und die Haut frühzeitig altern.
Gesunde Haut kann normalerweise diese Schäden selbst reparieren. Kommt der Sonnenbrand aber am laufenden Band bleiben irreparable Schäden zurück.
Das COLIPA-Ratio – UVA/UVB gleich 1/3
Moderne Sonnenschutzmittel berücksichtigen mittlerweile, dass auch die UV-A-Strahlung die Haut schädigen kann. Deshalb gibt es eine neue Generation von Sonnenmilch & Co, die ein neues Logo auf der Verpackung trägt: ein UVA in einem Kreis. Es signalisiert, dass der Lichtschutzfaktor nach einer international einheitlichen Methode bestimmt wurde: Nach der so genannten COLIPA-Ratio-Methode ist das UV-A/UV-B-Schutz-Verhältnis 1:3. Die COLIPA ist der europäische Herstellerverband der Parfümerie- und Körperpflegemittel.
Sechs Hauttypen …
Je nachdem in welcher Haut man steckt, kann man dazu neigen, auf UV-Strahlen einen Sonnenbrand zu entwickeln. Man unterscheidet dabei sechs Grund-Hauttypen nach dem Amerikaner Fitzpatrick: die Hauttypen unterscheiden sich dabei alle in der Eigenschutzzeit. Die Eigenschutzzeit ist die maximale tägliche Aufenthaltsdauer an der Sonne – mit der man ohne Sonnenschutz keinen Sonnenbrand riskiert.
… – vier Eigenschutzzeiten
Für uns Mittel- und Nordeuropäer sind aber nur die ersten vier der sechs Hauttypen wichtig. Man erkennt sie an folgenden Merkmalen:
- Der „keltische Hauttyp“ prägte wohl den Begriff Bleichgesicht, denn er hat eine sehr helle und blasse Haut, dazu meist Sommersprossen. Seine Haare sind meist rot-blond, seine Augen grün oder blau, selten auch braun. Bleichgesichter werden eigentlich nicht braun, sondern bekommen nur mehr Sommersprossen – oder schweren und schmerzhaften Sonnenbrand. Denn die Eigenschutzzeit liegt nur bei 5 bis 10 Minuten.
- Der Inbegriff des „Germanischen Typs“ ist der hellhäutige Europäer mit blondem bis hellbraunem Haar, und blauen, grünen oder grauen Augen. Auch dieser Hauttyp wird kaum braun und entwickelt lieber einen schweren und schmerzhaften Sonnenbrand. Hier liegt die Eigenschutzzeit bei 10 bis 20 Minuten.
- Der Mischtyp des Europäers mit dunklerer Haut ist mit etwa 80 Prozent der häufigste Hauttyp. Er hat keine Sommersprossen auf seiner hellen bis hellbraunen Haut. Seine Haare sind dunkelblond bis braun, die Augen meist braun. Passend dazu bräunt sich seine Haut auch gut und er bekommt mit einer Eigenschutzzeit von 20 bis 30 Minuten nur manchmal Sonnenbrand.
- Der „Mediterrane Typ“ braucht sich mit seiner dunklen Hautfarbe eigentlich nicht mehr in die Sonne zu legen. Er ist an seinen dunkelbraunen bis schwarzen Haaren und seinen dunklen Augen zu erkennen. Durch die Eigenschutzzeit von 40 bis 45 Minuten kennt er das Wort Sonnenbrand kaum, er wird einfach schnell und tief braun.
Schutzdauer: Lichtschutzfaktor mal Eigenschutzzeit
Kennt man seine Eigenschutzzeit, ist die Berechnung der Schutzdauer recht einfach: Man multipliziert die Eigenschutzzeit mit dem Lichtschutzfaktor. Bleichgesichter sollten bei Lichtschutzfaktor 20 also erst einmal vorsichtig mit einem maximal 100minütigen Sonnenbad beginnen. Hautärzte empfehlen jedoch nur dreiviertel der maximalen Schutzdauer in der Sonne zu braten. Denn der Lichtschutzfaktor ist nur ein allgemeiner Richtwert. Er ist auch noch abhängig von der UV-Reflexion der Umgebung, sowie der Wasserfestigkeit und Auftragsdicke des Sonnenschutzmittels!