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Solarziegel: Innovation am Dach

Für umweltbewusste Häuslbauer, die autark sein wollen. Ästhetisch und komfortabel zum Einbauen sind die neuen Solarziegel, die bei neuen Eindeckungen die bisher verwendeten Solarpaneele auf den Hausdächern ablösen.

Als integrierter Bestandteil der Eindeckung fügt sich der Cuadro-Solarziegel optisch sehr zurückhaltend ins Dach ein. Er wirkt nicht als Fremdkörper und lässt sich einfach und schnell montieren – auch nachträglich. Cuadro nimmt die Fläche von zehn Dachziegeln ein. Man legt ihn einfach wie jeden anderen Dachziegel auf die Dachlatten auf. Wurde früher zuerst das Dach komplett mit Dachziegeln eingedeckt und danach mit Solarpaneelen versehen, geht das mit den modernen Solarziegeln in einem Arbeitsgang. Der innovative Solardachziegel enthält ein Wasser-Frostschutz-Gemisch, das von der Sonne auf 60 bis 80 Grad erhitzt wird und über ein Kreislaufsystem in den Speicher gelangt. Cuadro ist mit genau abgestimmten Komponenten wie Solarspeicher, Pumpstation, Regler und Zubehör bei Dachdeckern und Heizungsinstallateuren zu beziehen.

Almhütte oder Schloss

Eine andere und ästhetisch anspruchsvolle Variante der Energie bewussten Dacheindeckung stellen die Einzel-Solar-Dachziegel dar. Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich gar nicht von herkömmlichen Dachziegeln. Ein großer Vorteil im Denkmalschutz: Denn somit sind sie auch für die Eindeckung historischer Gebäude einsetzbar. Aber nicht nur da, sondern auch für Bauten in unwegsamen, vom Stromnetz nicht erschlossenen Gegenden wie auf der Alm, können diese Solarziegel zeitgemäßen Energie-Komfort bieten.

Durch kleine aber leistungsstarke integrierte Solarmodule wird das gesamte Dach zu einer einzigen großen Solarzelle. Alle Kabel-Stränge werden an einer Stelle durch die Dachkonstruktion in den Innenraum geführt und im Anschlusskasten parallel geschaltet. Über einen Wechselrichter oder Wechselschalter wird der photovoltaisch erzeugte Gleichstrom in den gängigen und netzkonformen Wechselstrom von 220 Volt umgewandelt. 192 Solarziegel ergeben 35 qm Fläche. So kann laut Hersteller ungefähr die Hälfte des Strombedarfs einer vierköpfigen Familie produziert werden. Die überschüssige Energie kann ins öffentliche Netz gespeist werden. Selbst bei bewölktem Himmel bringt die Anlage noch 40 Prozent der vollen Leistung, den Rest der benötigten Menge kann man aus einer Batterie speisen, die man bei Schönwetter wieder auflädt. Die Ziegel selbst bestehen meist aus wetterfestem recyceltem Kunststoff und speziell gehärtetem Glas.

Wind- und wetterfest

Ein weiterer Vorteil der Solarziegel ist die Wetterfestigkeit, auch bei starkem Windaufkommen. Sie trotzen problemlos Hagel und großen Schneelasten. Allerdings ist bei dieser ästhetisch anspruchsvollen Variante der Solarenergiegewinnung ist eine gut durchdachte Hinterlüftung besonders wichtig. Außerdem zu beachten: Wer diese umweltfreundliche Form der Eindeckung und Energiegewinnung überlegt, sollte wissen, dass er mit bis zu 20 Prozent Mehrkosten rechnen muss. „Ein Quantensprung in der Energiegewinnung ist der Solarziegel nicht, denn es wird damit nicht mehr Energie gewonnen als mit den herkömmlichen Paneelen“, macht DI Armin Themessl von der ARGE Erneuerbare Energie in Villach aufmerksam.