Narben sind lästig, unschön und können manchmal schmerzen. Hier lesen Sie, welche Behandlungsoptionen es gibt und was Sie selbst tun können.
Narben sind die „Rückstände“ von Operationen, Schnittverletzungen, Brandwunden oder Unfällen. Sie entstehen, wenn Wunden in tiefere Schichten der Haut reichen und der Organismus zerstörtes Gewebe ersetzen muss. Je nach Qualität der Wundversorgung kommt es zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Narbenbildung – die uns dann lebenslang erhalten bleibt.
Wer diese Spuren alter Verletzungen optisch verbessern möchte, sollte das in der kalten Jahreszeit tun, insbesondere, wenn sich die Narbe an einer sichtbaren Körperstelle befindet. Denn das Narbengewebe ist nach einer Behandlung besonders empfindlich und sollte besonders wenig Licht und UV-Strahlung ausgesetzt sein.
„Wie eine Narbe behandelt wird, hängt von ihrer Beschaffenheit, der Ursache, ihrem Alter und der Position ab“, sagt Prof. Dr. med Ulrich Amon, Ärztlicher Direktor der PsoriSol Hautklinik in Hersbruck. „In unserer Spezialsprechstunde entwickeln wir gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Therapiekonzept“, so der Leiter der Narbensprechstunde weiter.
Tiefe, hässliche Narben? Diese Therapieoptionen gibt es
Ultraschall – In Verbindung mit einem Spezialgel, das Heparin enthält, können Narben in ihrem Aussehen und ihrer Funktion verbessert werden. Das Gewebe wird lockerer, die Spannungsgefühle verschwinden. Die Wirkstoffe dringen mit dem Ultraschall besser ein, was die Heilung beschleunigt. Dieses Verfahren eignet sich auch bei älteren und vor allem auch bei verhärteten Narben.
Injektionen – Kortikoide (Kortison) hemmen die Produktion von Kollagen und unterdrücken so die überschießende Narbenbildung. Die Narbe flacht ab und wird weich und geschmeidig. Das Mittel wird in niedriger Dosierung direkt in das Narbengewebe gespritzt. Die Behandlung ist vor allem dann geeignet, wenn die Narbe noch hellrot und relativ neu ist, sowie bei juckenden und schmerzenden Narben oder kurz nach einer Operation. Tiefer liegende Narben kann man mit Hyaluronsäure-Injektionen auffüllen.
Operation – Dicke Narbenwülste, sogenannte Keloide, sind oft nur noch mit einer speziellen Schnitttechnik zu entfernen. Das birgt allerdings das hohe Risiko, dass sich die Narbe neu bildet, weil beim Patienten meist eine Keloidneigung vorliegt. Deshalb wird der Eingriff oft mit anderen Behandlungsmethoden (z.B. einer Strahlenbehandlung) kombiniert.
Laser – eine der modernsten und effizientesten Methoden. Es gibt verschiedene Laser-Typen, deren jeweiligen Wellenlängen auf die unterschiedlichen Gewebestrukturen wirken. Bei erhabenen Narben schleift man etwa mit dem Erbium-YAG-Laser überschüssige Haut ab. Dabei entsteht ein Schorf, der später abblättert. Bei Aknenarben kann man die Haut großflächig mit einem Laser glätten. Der Eingriff ist allerdings aufwändig. Günstiger ist dagegen ein Peeling, das die Narbenstruktur deutlich verbessert.
Das können Sie selbst gegen Ihre Narben tun
Massieren Sie Ihre Narbe täglich etwa fünf bis zehn Minuten mit kaltem Wasser – das beruhigt die Haut und fördert die Durchblutung. Bei älteren Narben helfen sanfte Massagen mit einer weichen Zahnbürste. Spezialpflaster (z.B. aus Silikon) verhindern, dass das Narbengewebe zu stark wächst. Aufkleben, sobald der Schorf abgefallen ist oder die Fäden von der Operation gezogen wurden. Solche Pflaster helfen auch im Nachhinein, etwa bei verdickten Narben.