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    Categories: Technik

So funktioniert Twitter

Ein Kurzanleitung zum Zwitschern im Web. Im sozialen Netzwerk Twitter können angemeldete Benutzer kurze Status-Nachrichten veröffentlichen und anderen über viele Wege zugänglich machen. Twitter bezeichnet sich als Microblog, das heißt, Sie können nur kurze Nachrichten von 140 Zeichen oder weniger veröffentlichen. Als Twitter 2006 gestartet wurde, war die Begrenzung gedacht, um den Dienst kompatibel zu SMS-Nachrichten für Handys und Smartphones zu machen. Jetzt ist es eine nützliche Beschränkung, um viele Nachrichten von vielen Absendern zu empfangen. Im Februar 2009 hatte Twitter weltweit mehr als 6 Millionen Benutzer.

Wer braucht denn so etwas?

Spricht man andere Web-Benutzer auf Twitter an, ist oft die Reaktion: „Das brauche ich nicht! Niemand muss wissen, was ich gerade mache“. Oberflächlich gesehen ist das vielleicht richtig, aber Twitter ist auch ein nützliches Werkzeug, das Ihnen die Interaktion mit Menschen auf der ganzen Welt auf drei verschiedene Arten ermöglicht:

  • Öffentlich eine kurze Nachricht an eine Gruppe senden
  • Öffentlich eine kurze Nachricht an eine bestimmte Person senden
  • Privat eine kurze Nachricht an eine bestimmte Person senden

Es ist schon erstaunlich: Die 140-Zeichen-Beiträge schaffen immer öfter den Sprung in die konventionellen Medien und sind auf dem besten Wege, eine veritable Größe im weltweiten Nachrichtenstrom zu werden. Passiert irgendwo eine Katastrophe oder gibt es irgendwo politische Demonstrationen, ist man mit Twitter am dichtesten dran und bekommt die aktuellsten Informationen – und das praktisch ohne Zeitverzögerung. Sicher, durch die Limitierung auf 140 Zeichen sind die Tweets (wörtlich: Gezwitscher) weitgehend auf Fingerzeige oder Triviales beschränkt, die sich in 30 Sekunden eintippen lassen. Viele Benutzer sehen die Vernetzung als Grundlage für Kontakte und Perspektiven zu bestimmten Branchen oder Gruppierungen.

In vielen Fällen steht hinter einem Twitter-Account keine Einzelperson, sondern Firmen und Organisationen. So benutzte zum Beispiel 2007 Live Earth (ein globales Konzert, um das Klima-Bewusstsein zu ändern) ein Twitter-Profil, um Updates bis zur Veranstaltung zu verbreiten. Der Computer-Hersteller Dell nutzt Twitter, um seine Kunden mit Hinweisen zu Sonderaktionen zu versorgen.

So zwitschern Sie mit

Um bei Twitter mitzumachen, klicken Sie auf der Homepage auf die Schaltfläche „Sign in“ und „Join Twitter“. Geben Sie Ihren Namen ein, wählen Sie einen User-Namen und ein Passwort und klicken Sie dann auf „Create my Account“. Klicken Sie auf „Finish“, um den Vorgang abzuschließen. Jetzt können Sie Ihr Profil aktualisieren oder die ersten Tweets eingeben.

Sind Ihre Nachrichten nicht geschützt, erscheinen sie in der öffentlichen Timeline. Zu jedem Tweet wird der Name des Twitterers veröffentlicht, sowie ein Link zu seinem Profil, das alle früheren Tweets enthält, ebenso wie die Namen seiner Freunde oder Bekannten (Followers genannt). Sie können außerdem private Nachrichten senden oder auf einen Tweet antworten. Schon nach kurzer Zeit werden Sie feststellen, dass auch viele Promis (Beispiele: @podolski10, @Calmund oder Demi Moore @mrskutcher) auf Twitter zwitschern. Übrigens: Twitter funktioniert auch per SMS. Es ist außerdem möglich, sich als Follower von Privatpersonen einzutragen, auch wenn Sie nicht mit diesen befreundet sind. Wer möchte, kann Twitter in sein Blog oder seine Webseite integrieren. Daneben gibt es zum Beispiel in der Zwitscherzone jede Menge Tools, die einem das Twitter-Leben erleichtern. Aus Platzgründen können hier leider nicht alle Funktionen von Twitter vollständig beschrieben werden.

Gibt es auch Nachteile?

Twitter ist nicht immer nur cool, am häufigsten wird bei Twitter das belangloses Geschwätz kritisiert. Tweets, die nichts anderes mitteilen als: „Ich esse gerade Mittag“ oder „Ich bin wirklich müde heute“, sind leider nicht selten und haben für die anderen Nutzer keinen Wert. Durch die asynchrone Verbreitung gibt es außerdem keine Sicherheit, dass die Nachrichten überhaupt gelesen werden. Ein weiterer Nachteil: Die Quellen lassen sich nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Die Tweets sind also immer mit Vorsicht zu genießen. Unabhängig davon kann das Gezwitscher viel Zeit kosten und einen von wichtigeren Dingen ablenken. Werden die Tweet auf ein Handy geleitet fallen außerdem Kosten für die SMS an. Grundsätzlich ist es besser, man erlaubt nur Freunden und Bekannten auf seinem Twit Nachrichten zu hinterlassen.

Leider gibt es bei Twitter auch immer mal wieder ein paar Sicherheitslücken. Vor noch nicht allzu langer Zeit wurden Twitter-Accounts gehackt und Lesern des Nachrichtenstroms Viren auf den Computer geschoben. Bei all den Vor-und Nachteilen muss jeder selber entscheiden, ob Twitter für ihn oder sie etwas ist, oder man auf das Gezwitscher verzichten kann.