Welche Risiken es gibt und welche Programme man braucht. Die größte Virengefahr geht vom Internet aus. Der Einsatz von großen Sicherheitssuites ist allerdings nicht immer sinnvoll. Häufig reicht auch ein kostenloses Antivirus.
Über das Internet werden die meisten Viren verbreitet. In regelmäßigen Abständen kursieren Warnmeldungen in den Nachrichten und auf den Webseiten der Internetprovider, dass wieder ein gefährlicher Wurm im Netz unterwegs ist, der schon Tausende von PCs befallen hat. Häufig wird die Gefahr, sich einen solchen Wurm oder Virus einzufangen, unterschätzt, nicht selten werden aber auch übertriebene oder gar falsche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.
Braucht man eine Software-Firewall?
Viele namhafte Unternehmen bieten Sicherheitssoftware an, die einen umfassenden Schutz vor Gefahren aus dem Web darstellen soll. So sind neben Virenscannern, Spamfiltern und Backuplösungen auch Firewalls im Paket enthalten. Eine Firewall ist ein recht simples Programm. Sie hat die Funktion, Datenpakete zu filtern, die zwischen dem PC und dem Internet ausgetauscht werden. Hierbei werden mehr oder minder flexible Regeln verwendet, die entweder fest integriert sind oder vom Benutzer selbst festgelegt werden können.
Da jeder Internetverkehr zunächst durch diesen Filter muss, kann es gerade auf langsamen PCs oder bei einer schwachen Internetleitung zu Verzögerungen im Seitenaufbau kommen. Nutzer, die ihren Computer am heimischen Netzwerk hinter einem Router betreiben, können grundlegend auf eine zusätzliche Software-Firewall, die zudem den Systemspeicher und damit die Gesamtleistung belastet, verzichten. Moderne Router sind mit einer Hardware-Firewall ausgerüstet, die den Datenverkehr bereits filtert, bevor er am Computer ankommt.
Welches Antivirusprogramm für welches System?
Für Windows-Computer ist es unbedingt empfehlenswert, ein Antivirusprogramm einzusetzen. Dies hat den Hintergrund, dass die meisten im Umlauf befindlichen Viren für Windows-Systeme geschrieben werden, da es das am weitesten verbreitete Betriebssystem ist. Es müssen allerdings nicht immer große Softwarepakete oder All-in-one Lösungen sein, da hier häufig Software integriert ist, die das System ausbremst und die für den Anwender keinen zusätzlichen Nutzen darstellt. Um sich für eine Software zu entscheiden ist es hilfreich, sich über die aktuellen Programme zu informieren. Im gut sortierten Zeitschriftenhandel finden sich regelmäßig Computerzeitschriften, in denen die aktuellen Virenscanner getestet werden. Kostenlose Software ist in den Tests nicht selten auf den oberen Plätzen.
Das Gerücht, dass Linux oder Mac OS X sicher vor Viren wären, hält sich hartnäckig. Bei diesen beiden Betriebssystemen werden Programme als Pakete angeboten und können als solche installiert werden, wozu die Berechtigung des Systemadministrators abgefragt wird. Viren, die für diese Systeme vorhanden sind, werden meist in diesen Installationspaketen versteckt, so dass sie mit Administratorrechten installiert werden und damit Zugriff auf das komplette System haben.
Nachteile von Antivirensoftware
Antivirensoftware kann eine schwere Sicherheitslücke darstellen. Es ist nicht einmal ausgeschlossen, dass durch den Einsatz der Antivirensoftware eine Infektion erst möglich wird. Die Software greift nämlich sehr tief in das System ein, damit es Viren erkennen kann. Um einen Virus zu erkennen, muss jede Datei geöffnet und von der Scan-Engine gelesen werden. Ist diese allerdings veraltet oder nicht in der Lage, den Virus zu erkennen beziehungsweise zu entfernen, ist erst durch diesen Lesevorgang – der unter Unix-Systemen Administratorrechte benötigt, damit die Datei im Infektionsfall bereinigt oder gelöscht werden kann – das System infiziert worden.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Sicherheitslösungen nicht selten recht viele Ressourcen benötigen, um funktionieren zu können. Dies macht sich bei mobilen Computern durch eine verringerte Akkulaufzeit in Verbindung mit erhöhter Prozessorlast bemerkbar. Bei Desktop-Computern hängt die Beeinträchtigung davon ab, zu welchen Zwecken sie benutzt werden. Bei Büroarbeiten wie dem Verfassen von E-Mails oder Briefen fallen die benötigten Ressourcen womöglich gar nicht auf. Beim Spielen von aufwändigen 3D-Spielen kann es allerdings durchaus zu Leistungseinbußen kommen.
Desktopsicherheit fängt beim Benutzer an
Der Einsatz von Sicherheitssoftware ist zwar nicht zwingend erforderlich, aber je nach Bedarf empfehlenswert. Die meisten Sicherheitslücken ergeben sich aufgrund von Bedienungsfehlern oder Unkenntnis des Benutzers. Wenn eine Sicherheitslösung erforderlich ist, sollten zunächst Testberichte und Vergleiche zu den aktuellen Programmen gelesen werden. Möglicherweise bietet ein kleines, schlankes Freewaretool eine höhere Sicherheit als eine große, allumfassende Lösung, die für teures Geld zu kaufen ist.