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Sinkende Libido in Industrieländern

Kampf gegen die Lustkiller Stress & Alltag. Der Durex-Report, eben erst erschienen, deckt auf, dass weltweit Liebe, Sex und Zärtlichkeit als Gradmesser für das eigene Wohlbefinden zählen.

In 26 Ländern wurden über 26.000 Menschen nach ihrem Sexleben befragt, am meisten zufriedene Menschen leben in den Nationen Nigeria, Mexiko, Indien und Polen. In Österreich gaben nur 43 Prozent der befragen Personen an, mit ihrem Liebesleben glücklich zu sein, aber doch hat der Durchschnittsösterreicher 115 Mal im Jahr Verkehr, was den weltweiten Schnitt von jährlich 103 sexuellen Kontakten überschreitet.

Die bekanntesten Lustkiller

Leider ist in unserer Welt, die von Leistungsdruck, Stress und Existenzängsten geprägt ist, oft nicht mal mehr die schönste Nebensache der Welt schön genug, um verlockend zu wirken. In Industrieländern senken Müdigkeit und Alltagsgrau das Bedürfnis nach Körperlichkeit (Libido), auch Sorgen und Unzufriedenheit tragen ihren Teil dazu bei, dass das Gehirn abends im Bett das einzige aktive Organ ist.

Kampf dem „Ich hab einfach keine Lust“

Auch wenn der Terminplan voll ist, steht dem Recht nach Liebe und Ausgeglichenheit ein Platz zu: geht es gar nicht anders, plant man ihn eben ein! Und um in dieser besonderen Zeit mit seinem Partner nicht abgelenkt zu sein, müssen Alltagsthemen gemieden werden – nur Bettgeflüster ist erlaubt. Das Gehirn, das komplexeste Organ des menschlichen Körpers, muss dieses Spiel nämlich auch mitspielen, damit Lust aufkommt. Wie kann man sich also wieder auf die Urinstinkte besinnen und „es“ wollen?

Der Fernseher sollte öfter mal ausgeschalten bleiben, denn Berieselung hemmt den Einsatz der eigenen Fantasie, Kreativität und Lust, jenen Eigenschaften, die gute Liebhaber ausmachen. Stattdessen können Entdeckungsreisen ins Ich überraschende Erkenntnisse über verborgene Wünsche und Träume ans Licht bringen. Seinem Partner Fragen mit aufrichtigem Interesse zu stellen und ehrliche Antworten zu bekommen, bewirkt spielerisch, sich einander wieder näher zu fühlen. Laut Sexualtherapeut Prof. Bernhard Ludwig ist der beste Weg zu einem erfüllten Sexleben, zu kommunizieren, was genau die eigenen Bedürfnisse sind und wie sie am besten befriedigt werden können.

Rollenspiele als Anregung

Viele Frauen und auch Männer fühlen sich nicht wohl in ihrem Körper, weswegen sie auch gehemmt reagieren, wenn es auf die „Spielwiese“ geht. Einfach in eine andere Rolle zu schlüpfen, zum Beispiel mit einer Perücke zu einer femme fatale oder einer Sonnenbrille zum Macho zu werden, kann Beklemmungen abbauen, die festgefahrene Alltags-Ich-Rolle verdrängen und ungeheuer viel Spaß machen. Als Faustregel sollte aber beachtet werden, dass vorangehende Abstimmungen über die Verwendung von anderen Sex-Spielzeugen mehr bringen, als plumpe Überrumpelungs-Taktiken.

Körperbewusstsein und Gesundheit

Den Weg zu einem sexuell aktiveren Leben lässt sich zusätzlich mit Bewegung, genügend Schlaf und Nahrungsergänzung ebnen. Indem man seinen Körper pflegt und liebt, lernt man, auf seine Bedürfnisse zu hören und ihn auch mit Stolz seinem Partner präsentieren zu können.