Shifan ist in China ein beliebtes Frühstücksgericht. Der lange gekochte Wasserreis sorgt für angenehme Sättigung und unterstützt die Entschlackung.
Jedem Vollwertköstler wird die Zubereitung von chinesischer Reissuppe wahrscheinlich einen eisigen Schauer über den Rücken jagen. Reis wird lediglich mit Wasser viele Stunden lang gekocht, so dass die Reiskörner letztendlich zerfallen und ein Brei von wässriger Konsistenz übrig bleibt. Diese Art der Zubereitung scheint allem zu widersprechen, was wir über gesunde Nahrung wissen. Schließlich zerstört langes Kochen doch alle Vitamine, oder etwa nicht?
Kalte und warme Nahrungsmittel in der chinesischen Medizin
In der chinesischen Medizin ist nicht allein die Tatsache relevant, ob ein Nahrungsmittel warm oder kalt serviert wird. Den einzelnen Nahrungsmitteln wohnt generell schon eine tendenziell wärmende oder eher kühlende Eigenschaft inne. So wirken z.B. Getreide eher wärmend, während Milchprodukte und Rohkost kühlend in den Organismus eingreifen. Zudem gibt es Nahrungsmittel, die neutral wirken.
Durch langes Erhitzen kann Nahrungsmitteln zusätzliche Wärme zugeführt werden. Auf diese Weise stärken sie das innere „Verdauungsfeuer“, das laut der chinesischen Medizin der Milz zugeordnet wird. Viele westliche Verdauungsprobleme lassen sich auf eine Schwäche der Milzenergie zurückführen.
Erwärmen und Entschlacken
Wer häufig friert, oder in der kalten Jahreszeit permanent mit Infekten kämpft, kann sich mit der Umstellung auf ein warmes Frühstück einen großen Dienst erweisen. Auch Menschen mit Übergewicht können durch eine Umstellung auf ein warmes Frühstück vielfach Diäterfolge und eine Verbesserung des Wohlbefindens verzeichnen. Zudem stellt die warme Mahlzeit zu Beginn des Tages viel Energie bereit.
Neben der Möglichkeit, morgens warmen Getreidebrei aus Hirse oder Hafer zu verzehren, bietet sich der Reisbrei Shifan an. Das Grundrezept kann vielfältig variiert und an die eigenen energetischen Bedürfnisse angepasst werden.
Das Grundrezept für Shifan
Shifan ist leicht herzustellen, benötigt aber Zeit. Reis und Wasser werden im Verhältnis 1:6 in einen Topf gegeben. Es ist darauf zu achten, dass der Topf groß genug ist, da der Reis stark aufquillt. Nach kurzem Aufkochen lässt man das Shifan auf kleinster Stufe zwischen 3 und 6 Stunden köcheln. Je länger die Reissuppe gekocht wird, desto mehr wirkt sie wärmend und stärkend auf den Organismus. Um dem Grundrezept eine leichte Schärfe zu verleihen, kann ein Stück frischer Ingwer mitgekocht werden. Ingwer selbst wirkt als Nahrungsmittel wärmend und verstärkt so die grundsätzliche Wirkung des Shifan.
Wer eine große Menge Shifan vorkocht, spart Zeit. Der Reisbrei hält sich problemlos einige Tage im Kühlschrank, so dass jeden Morgen eine kleine Portion davon zum Frühstück erwärmt werden kann.
Köstliche Ergänzungen zum Shifan-Grundrezept
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, um die Reissuppe schmackhafter zu machen. So ergänzt Zimt den wärmenden Charakter, während frische Apfelstücke leicht kühlend wirken, das Shifan aber gut ergänzen. Apfel- oder Birnenstücke können auch als Kompott zubereitet und dazu gegeben werden. Auch Trockenfrüchte wie Pflaumen oder Aprikosen eignen sich gut, ebenso Nüsse. Zucker und Honig sollten hingegen sparsam verwendet werden, um die entschlackende Wirkung des Shifan nicht zunichte zu machen.
Shifan ist immer so abwechslungsreich wie derjenige, der den Reisbrei zubereitet und der Phantasie freien Lauf lässt. Gut zubereitet ist er ein energiespendender und wohltuender Start in den Tag.