Mit Enthusiasmus und viel Wortwitz greift Hedy Fuchs-Waldherr das Tabuthema „Sex und Altern“ auf und versucht Vorurteile und Hemmungen abzubauen.
Die herkömmliche Meinung von Frauen ist, dass der Wunsch nach Sex mit zunehmendem Alter zu Ende geht. Sie fühlen sich nicht mehr attraktiv genug, um die Lust der Männer zu aktivieren. Die Männer haben dagegen permanent Angst, körperlich zu versagen. Vor allem mit Beginn des Klimakteriums oder nach OPs und Erkrankungen haben viele das Gefühl, in sexueller Hinsicht nicht mehr vollwertig zu sein und verzichten lieber.
Schweigen im Schlafzimmer
Obwohl die Sexualität im Alter seit Filmen wie „Wolke 9“ wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt ist, ist sie nach wie vor ein Tabuthema. Spätestens wenn Männer und Frauen die „magische“ Grenze der 60 überschritten haben, herrscht im Schlafzimmer oft ein großes gegenseitiges Schweigen. Weder Männer noch Frauen trauen sich die eigenen Bedürfnisse zu formulieren oder Neues auszuprobieren.
Diese alten Denkmuster will Hedy Fuchs-Waldherr mit ihren Vorträgen aufbrechen. „So wie das Spiel und die Lust der Männer, die Frau herumzukriegen, nie aufhört. Genauso wenig hört auch das Spiel der Frauen nie auf, sich herumkriegen zu lassen. Das liegt in unseren Genen“, sagt die Münchner Sexberaterin. Sie sieht ihre Mission darin, die Leidenschaft wieder ins Schlafzimmer zurückzuholen.
Wer ist Hedy Fuchs-Waldherr?
Hedy Fuchs-Waldherr ist in Regensburg geboren, sie hat zwei Kinder und ist mittlerweile 63 Jahre alt. Über 20 Jahre lang hat sie als selbständige Unternehmensberaterin weltweit gearbeitet und zeitweise in Kanada und Frankreich gelebt.
Im Jahre 1996 schrieb sie ihre Kinder-Buch-Reihe „Matu der Miezekater“, die weltweit vermarktet wurde. Mit hohem Engagement unterstützte sie das „Bündnis für Kinder gegen Gewalt“.
Nach einem persönlichen Schicksalsschlag beendete sie ihre Arbeit als Unternehmensberaterin und widmete sich der Aufgabe, Menschen zu motivieren. Sie entwickelte Seminare nach ihrem Motto „Ein Lächeln im Gesicht verzaubert die Welt“ und „Lust und Liebe ohne Altersgrenze“.
Seit einigen Jahren ist sie nun in Sachen „Lust und Liebe“ unterwegs und hält Vorträge, Workshops und arbeitet auch in der Einzelberatung.
Die Sexberaterin über sich selbst
„Nichts hat mich mehr erstaunt als die Tatsache, dass ich die körperliche Liebe ab meinem 50sten Lebensjahr erst so richtig erlebt habe und genießen konnte“, so schreibt Hedy Fuchs-Waldherr auf ihrer Internetseite. Und weiter: „Die herkömmliche Meinung von uns Frauen ist ja, dass der Wunsch nach Sex mit zunehmendem Alter zu Ende geht. Wir sind nicht mehr attraktiv genug, um die Lust der Männer – die ja nie zu Ende geht – zu aktivieren. Und die Männer haben permanent Angst körperlich zu versagen. So wird also alles gepflegt nur nicht die Lust.“
Frauen beklagen sich über fehlendes Interesse ihrer Männer. Vor allem über mangelnde Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit und Hingabe. Nach dem Motto – jetzt muss ich mich nicht mehr bemühen, sie ist ja meine Frau/Partnerin.
Was läuft da verkehrt und was kann die Lust und Liebe wieder in Schwung bringen bzw. auf Trab halten? Es gibt doch nichts Schöneres in unserem Zusammenleben als die körperliche Nähe. Eine Studie hat gezeigt, dass Hautkontakt sogar die Immunabwehr stärkt. Die Pharmaindustrie forscht permanent nach Mitteln, womit wir unsere Haut auch mit zunehmenden Jahren schön und straff erhalten können.
Sex beeinflusst, ob wir glücklich sind oder traurig. Sex hält jung. Sex hält fit. Sex schenkt Selbstbewusstsein. Sex stärkt das Immunsystem. Wer regelmäßig Sex hat, ist aktiv und ausgeglichen. Frauen und Männer, die regelmäßig Sex haben, kurbeln nicht nur ihr Immunsystem an. Nach den Forschungen des Neuropsychologen David Weeks ist Sex sehr förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden.
Ihr neues Buch trägt den Titel „Schlüpfrig schön“
Ihre Vorträge sind eine Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und konkreten Tipps, was man tun kann, wenn ab einem gewissen Alter so manche Körperteile der Schwerkraft folgen und damit Selbstwertgefühl und Lust verloren gehen.
Uns wird permanent suggeriert, dass nur ein wohlgeformter, schöner Körper anziehend ist. Das ist falsch! Das beste Mittel, um anziehend zu wirken, ist, unseren Körper so wie er ist zu lieben. Wir müssen eben manchmal unsere Phantasie bemühen, um aus den Schwachstellen, die nun mal jeder hat, eine „Mogelpackung“ zu kreieren. Wenn es um die Lust geht, ist mogeln erlaubt…