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Senioren unter Studenten an Berliner Universität

Immer mehr Senioren und auch andere Menschen zieht es an die Uni. Der Unruhestand ist ausgebrochen. Senioren von heute genügt die Parkbank nicht mehr: Sie wollen immer noch was Neues lernen. Dafür bieten die Universitäten einiges.

So mancher Ruheständler möchte noch mal Neues lernen. Und das auch gründlich und wissenschaftlichen Ansprüchen genügend. Da ist denn der Weg in Richtung der nächsten Universität geboten.

Reguläres Studium

So reift bei vielen Silbermähnen der Plan zu einem ganz normalen Studium im Fach des besonderen Interesses. Das ist ein guter Plan, wenn die Voraussetzungen stimmen. Das geht nur, wenn Oma oder Opa die Zulassungsvoraussetzungen erfüllen. Also müssen sie Abitur oder was Gleichwertiges vorweisen und die globalen oder universitätsspezifischen Zulassungsbeschränkungen überwinden. Und so ein Studium, wenn es mit Erfolg beendet werden soll, ist in Zeiten von Bachelor und Master eine Ganztagsbeschäftigung. Das wollen sich viele Senioren eigentlich nicht aufbürden.

Studieren ohne Studentenpflichten als Gasthörer

Für jeden ist es grundsätzlich möglich, als Gasthörer Lehrveranstaltungen deutscher Hochschulen zu besuchen. Voraussetzung ist in Normalfall das Einverständnis der Lehrenden, etwas Platz im Veranstaltungsraum und die Zahlung einer Gebühr an die Hochschulkasse. Die Hochschulen haben oft für ihren Bereich Gasthörerordnungen geschaffen, die die Details regeln. Weitere allgemein gültige Zulassungsbedingungen gibt es nicht. Vor allem die Studienvoraussetzung Abitur braucht ein Gasthörer nicht erfüllen.

GasthörerCard an der Freien Universität Berlin

Die Freie Universität Berlin macht mit ihrem Programm der GasthörerCard zwei Angebote an Nichtstudenten:

  • Teilnahme an Lehrveranstaltungen der Universität als Gasthörer zu einem Fixpreis
  • Das Programm „Kunstgeschichte vor Ort“ exklusiv für Gasthörer
  • Teilnahme an Computerkursen „PC-Campus“ der FU Berlin
  • Studienreisen „Pro Artium“
  • Zeritifikatsprogramme
  • und noch weitere Vorteile wie Preisnachlässe bei Kooperationspartnern

Es dominieren unter den rund 2.000 Teilnehmern pro Jahr die Senioren. Aber das Programm ist grundsätzlich offen für Jedermann. Besondere Voraussetzungen sind nicht zu erfüllen.

BANA an der Technischen Universität Berlin

Ein Angebot besonderer Art ist das „Berliner Modell für nachberufliche Aktivitäten“, kurz BANA, an der Technischen Universität Berlin. Zielgruppe sind Menschen, die nach der Berufs- oder Familienphase sich in der Gesellschaft weiter engagieren wollen. Ihnen wird ein ein Programm über vier Semester geboten, das neben den speziellen Kursen das normale Lehrprogramm der TU Berlin nutzt.

Voraussetzung für die Teilnahme sind eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine mindestens zehnjährige Berufstätigkeit oder Familienphase.

pro seniores – Senioreninitive in Kooperation mit der Charite

Die Seniorenuniversität Berlin ist eine Einrichtung der „Charité – Universitätsmedizin Berlin“. „pro seniores – Verein zur Förderung der Seniorenuniversität Berlin e.V.“ unterstützt dieses Projekt und trägt zu großen Teilen die Organisation mit ehrenamtlichen Mitstreitern. Als dritter Partner ist die Berliner Akademie für weiterbildende Studien mit im Boot des Projektes Seniorenuniversität und steuert in jedem Studienjahr einen Vortragszyklus bei.

Dieses Bildungsparangebot bietet Vorlesungen und Kurse aus vielen Wissensgebieten, mit denen auf die Bedürfnisse der Senioren eingegangen wird. Abweichend vom universitären Semesterrhythmus verteilen sich hier die Kurse auf ein Studienjahr, das im September beginnt und im Mai des nächsten Jahres endet. Interessenten müssen sich für die Kurse in der Anmeldezeit zwischen März bis Mai anmelden.

Studium generale für Gasthörer an der Humboldt-Universität Berlin

Die Humboldt-Universität Berlin bietet die Möglichkeit der Weiterbildung für jedermann als Gasthörer. Für diesen Personenkreis weist sie im Rahmen ihres Programms „Studium generale“ in einer Broschüre die für diesen Hörerkreis besonders geeigneten Lehrveranstaltungen aus geistes-, sozial-, kultur-, medizin- und naturwissenschaftlichen Fächern aus. Es sind die Gasthörergebühren entsprechend der Gasthörerordnung zu entrichten.