Ghostbuster, sie glauben an Geister und jagen sie. Der Parapsychologe spricht von Fokuspersonen bei paranormalen Phänomenen. Die Jagdsaison hat begonnen.
Wasserschloss Roßlau aus dem 12 Jahrhundert. Ein ganz besonderes Gemäuer, denn Legenden berichten von einer sagenhaften, weißen Frau – die hier vor mehreren hundert Jahren gelebt hat. Sie soll verstoßen worden und dann als unruhige Seele zurückgekehrt sein. Angeblich mauerte man in der Wasserburg sogar eine Jungfrau ein. Auch ihr Geist soll noch hier herum spuken. Auch Peter Hahne vom Verein Wasserburg Roßlau ist vom Spuk im Wasserschloss überzeugt: „Da hat man so einen Lichtschein gesehen, der von einem Raum in den anderen gewandert ist.“
Die Ghostbuster aus Hamburg machen sich auf die Jagd
Ein klarer Fall für das Paranormale Forschungsteam aus Hamburg: Allen Webb, Daniela Pethe und Manuela Gerollis. Sie wollen mit modernen Methoden und Hightech herausfinden, ob es im Wasserschloss wirklich spukt. Alle Geisterjäger haben ganz normale Berufe. Aber persönliche paranormale Erlebnisse haben sie zu einem Team werden lassen. Und jeder einzelne von ihnen glaubt an die Existenz von Geistern. Allen Webb: „Was ich so alles erlebt habe, da muss ich schon sagen, ja ich glaube an Geister“ Und Daniela Pethe: „Ich glaube schon, dass es die andere Seite gibt, sonst würde ich das hier nicht machen, aber ich habe für mich meinen Beweis noch nicht gefunden.“
Fokuspersönlichkeiten stehen im Mittelpunkt
Freiburg im Breisgau, Parapsychologische Beratungsstelle – Der Physiker und Parapsychologe Prof. Dr. Walter von Lucadou hat hier sein Hauptquartier. Er ist Geister Phänomenen schon seit über 40 Jahren auf der Spur: „Ich bin schon in Wohnungen gestanden mit richtigen Wasserlachen oder Gegenständen, die herumgeworfen wurden. Gegenstände wie zum Beispiel Kieselsteine. Man findet keine Ursachen für solche Bewegungen. Es gibt solche Phänomen, wo Menschen das Gefühl haben, sie werden angefasst oder sie sehen nebelhafte Erscheinungen.“
Der Parapsychologe führt dies meist auf sogenannte Fokus Personen mit unglaublicher, innerer Energie zurück: „Bei Fokuspersonen habe ich herausgefunden, dass das Menschen sind, die körperlich robust sind. Die körperlich psychomatisch reagieren. Für uns ist Spuk so was wie eine psychomatische Reaktion, die aber nicht im Körper stattfindet. Man nennt das in der Psychologie Externalisierung – ich geb einfach was nach außen. Und diese Externalisierung ist ein der wichtigsten Charakteristika diese Spukphänomene.“
Fokuspersönlichkeiten stehen im Mittelpunkt
Zurück im Wasserschloss – Zuerst nehmen die Geisterjäger die Gemäuer genauer unter die Lupe. Denn in 99% der Fälle gibt es eine logische Erklärung für Spuk. Doch hier im zweiten Stock spürt Allen Webb Unheimliches: „Das könnte alles von Infraschall kommen oder von elektromagnetischen Feldern, das müssen wir mal schauen. Aber vom Bauchgefühl, hier in diesem Raum, würde ich sagen, hier müssen wir anfangen zu testen.“ Auch im Erdgeschoß wird das Gefühl nicht besser. Hier, so die Betreiber der Burg, vermutet man die eingemauerte Jungfrau. Bisher hat man die zugemauerte Nische noch nicht genauer untersucht. Daniele Pethe trifft Vorbereitungen: „Jetzt würden wir hier im Prinzip erst einmal gucken, ob es elektromagnetische Felder gibt. Dann einfach nur sitzen mit Kameraüberwachung und ein EVP machen.“ Unter Electronic Voice Phenomena verstehen die Geisterjäger – salopp gesprochen – die Aufnahme von Geistergeräuschen.
Geistersehen – Psychische Auffälligkeit oder Plus-Fähigkeit?
Das Auge sieht oft Dinge, die unser Gehirn anders interpretiert. Denn Realität entsteht im Kopf. Doch ist real wirklich real? Wolfgang Ambach vom Institut für Grenzwissenschaften und Psychohygiene ist überzeugt, dass die Neigung zum Paranormalen jeder hat. Eine Persönlichkeitsvariable, also eine Eigenschaft, die mehr oder weniger bei jedem ausgeprägt ist.
„Was ist mit den Personen, die von solchen Paranormalen Erlebnissen von sich berichten, müssen wir sie pathologisieren? Müssen wir sie eher in Richtung psychische Auffälligkeit und Therapiebedürftigkeit einzustufen? Oder ist es eher ein Plus Fähigkeit, die ganz andere Implikationen hätte.“
Und da ist wirklich was …
Roßlau – Nur wenn mindestens zwei Vorkommnisse zur selben Zeitpunkt auftreten sind die Geisterjäger bereit zu sagen, dass es paranormale Aktivitäten geben könnte. Aber das ergibt sich erst nach einer langwierigen Auswertung der Tonbänder und des Filmmaterials. Allen Webb: „Es war ein ruhiger Abend im Wasserschloss. Es ist nichts Außergewöhnliches vorgekommen. Da müssen wir hoffen, dass irgendetwas auf dem Band ist.“ Insgesamt dauerte die Auswertung der Geisterjäger zwei Wochen. Dann die Überraschung für Alle: ein unheimliches Klopfen und Husten – digitales Dokument der weißen Frau von Roßlau?