Wissenschaftliche Studie belegt: Schokolade essen und Kakao trinken kann Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen.
Es ist kein Geheimnis, dass Schokolade durch die darin enthaltene essentielle Aminosäure Triptophan glücklich macht. Triptophan wird im Stoffwechselprozess zum Botenstoff Serotonin umgewandelt, das als Glückshormon bezeichnet wird. Aber Schokolade ist auch gesund. Am August wurde in Paris eine wissenschaftliche Studie vorgestellt, die besagt, dass Schokolade vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt und bewirkt, dass ein Schokoladenesser Herzinfarkt und Schlaganfall weniger fürchten muss als ein Mensch, der keine kakaohaltigen Süßigkeiten verzehrt. Allerdings hat die Untersuchung keine Hinweise gebracht, dass Schokolade essen auch vor Herzinsuffizienz bewahrt.
Wer Schokolade nascht, senkt das Herzinfarkt-Risiko
Insgesamt 114.000 Probanden hatten sich für die wissenschaftliche Untersuchung zur Verfügung gestellt. Die im „British Medical Journal“ veröffentlichte Studie besagt, dass diejenigen, die häufiger Schokolade oder andere kakaohaltige Süßigkeiten naschen, zu 37 Prozent seltener an einem Herzinfarkt oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden als Probanden ohne Schokoladenkonsum. Das Schlaganfall-Risiko liegt bei Schokoladenessern um 29 Prozent niedriger. Die Untersuchung wurde an der Universität Cambridge vorgenommen. Geleitet wurde sie von Oscar Franco, der ein Team von Wissenschaftlern um sich geschart hatte, um die Daten der 114.000 Probanden auszuwerten.
Das Flavonol in der Schokolade bindet „freie Radikale“
Insgesamt waren sieben Untersuchungen vorgenommen worden, um dem Geheimnis der gesundheitsfördernden Wirkung von Schokolade nachzugehen. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass das im Kakao der Schokolade enthaltene Flavonol die Ursache für die positive Wirkung auf Herz und Kreislauf sein könnte. Flavonoide zählen zu den Pflanzenfarbstoffen und rücken zellschädigenden Stoffen zu Leibe, die als „freie Radikale“ bezeichnet werden. Diese Flavinoide sind auch in verschiedenen Gemüsesorten und in einigen Früchten enthalten. In Tee und Rotwein kommen sie auch vor. Sie binden die aggressiven freien Radikale, deren Moleküle sich im Körper anreichern und verhüten so eine Zellschädigung.
Dunkle Schokolade zur Nachsorge von Herzinfarkt-Patienten
Bereits im hatten schwedische Forscher ermittelt, dass der Genuss von dunkler Schokolade Herzinfarkt-Patienten vor einem erneuten Infarkt schützt. Die Wissenschaftler hatten insgesamt 1200 Betroffene begleitet, die einen Herzinfarkt erlitten und nach der stationären Behandlung nach Hause entlassen wurden. Die Teilnehmer der Studie wurden acht Jahre lang beobachtet und nach ihren Essgewohnheiten befragt. Die Auswertung ergab, dass Herzinfarkt-Patienten, die dunkle Schokolade aßen, um so weniger an einem weiteren Herzinfarkt erkrankten, umso mehr Schokolade sie verzehrten. Das Fazit der Studie: Wer nach einem Infarkt zwei- bis dreimal pro Woche dunkle Schokolade isst, verringert die Gefahr um das Dreifache, in den Folgejahren an einem weiteren Herzinfarkt zu sterben.
Zu viel Schokolade macht dick
Die am August in Paris vorgestellte Studie stützt das Ergebnis von 2009. Allerdings warnen die Wissenschaftler der Universität Cambridge vor zu reichlichem Schokoladenverzehr. Durch den hohen Zuckeranteil in den meisten Sorten kommt es zu einer rapiden Gewichtszunahme, was wiederum ein Krankheitsrisiko in sich birgt. In 100 Gramm Vollmilchschokolade sind rund 60 Gramm Zucker enthalten. Weit geringer ist der Zuckeranteil in Bitterschokolade. Er beträgt nur 15 Gramm.
Es seien noch weitere Untersuchungen nötig, so die englischen Forscher. Sie hatten beispielsweise nicht nachgefragt, welche Schokoladensorten von den Probanden bevorzugt wurden, um ein differenziertes Ergebnis zu erhalten.