Ist die Biochemie nach Schüßler die bessere Homöopathie?
Unterschiede zwischen Schüßler-Salzen und Homöopathie. Erläuterung der biochemischen Behandlung und deren Vorteile gegenüber der homöopathischen Therapie.
Von Homöopathie hat fast jeder schon was gehört, von der nur unwesentlich jüngeren Biochemie nach Schüßler dagegen bedeutend weniger. Zwar ändert sich das seit einigen Jahren besonders im deutschsprachigen Raum und die Anzahl der Ratgeber die sich mit Schüßler-Salzen beschäftigen nehmen stetig zu. Dennoch führt die Biochemie nach Schüßler im Vergleich zur Homöopathie noch ein Schattendasein.
Aus der Homöopathie entstand “Eine abgekürzte Therapie”
Entwickelt wurde die biochemische Therapie im Jahre 1863 von Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler. Schüßler selbst war lange Jahre als überzeugter Homöopath tätig, und zudem fasziniert von den Entdeckungen des Berliner Pathologen Dr. Rudolf Virchow. Dessen Forschungen zur Zellstruktur des menschlichen Körpers, sowie seine eigenen Untersuchungen über die Bedeutung der Mineralien führten im Jahre 1873 zur Veröffentlichung seiner “abgekürzten Therapie”.
Bei seinen Forschungen entdeckte Schüßler die lebenswichtige Bedeutung der Mineralien im Körper und welche Funktionen diese in den einzelnen Körperzellen erfüllten. Danach war es nicht mehr weit zu der Entdeckung, dass ein Mangel an diesen Mineralien, zu einer Funktionsstörung der Zelle und somit zur Krankheit führten. Dabei fiel ihm auf, dass bei einer Fehlversorgung oder einer Verteilungsstörung der Mineralien Beschwerden genau im jeweiligen Aufgabenbereich des Minerals auftreten.
Störungen im Mineralhaushalt der Zelle als Krankheitsursache
Verantwortlich für die Krankheitssymptome waren also Störungen im Zuständigkeitsbereich der Minerale. Um für die Zellen den fehlenden Mineralstoff wieder verfügbar zu machen, musste die Verteilungsstörung oder der Mineralmangel beseitigt werden. Da dies im Bereich der Zellen nur in mikroskopisch kleinen Mengen möglich ist, entschloss sich Schüßler zur Verdünnung seiner Medikamente. Beeinflusst durch seine homöopathische Vergangenheit übernahm Schüßler die Potenzierung als wichtigstes Merkmal seiner Therapie. Dies blieb aber die einzige Gemeinsamkeit zur Homöopathie.
Schnelle Auswahl durch Beschränkung auf zwölf Heilmittel
Da die Therapie sich auf nur zwölf Mineralien (Salze) beschränkt, wird die Mittelwahl im Gegensatz zur Homöopathie mit ihren über tausend Mitteln erheblich erleichtert. Besonders im Notfall oder bei der Behandlung durch Laien ist dies ein grosser Vorteil. Nach Schüßlers Tod wurden noch weitere Mineralien entdeckt und der Medikamentenschatz um weitere zwölf Mittel ergänzt. Die ursprünglichen zwölf Salze decken jedoch einen so umfangreichen Bereich an Beschwerden ab, dass die so genannten Ergänzungsmittel nur in Sonderfällen angewendet werden.
Aufwendige Bestimmung eines homöopathischen Heilmittels
Um die einfache Anwendung der Schüßler-Salze im Vergleich zur Homöopathie zu verdeutlichen, hier eine Beispielanwendung: Nehmen wir einen Patienten mit Halsschmerzen. Ein für den Laien geeignetes Homöopathisches Repertorium listet unter dem Punkt Halsschmerzen bereits sieben verschiedene Mittel auf, die sich an der Entstehungsgeschichte, der Farbe der Zunge, des Gaumens, der Art der Schmerzen, sowie an Begleitumständen des Patienten orientieren. Zusätzlich muss noch die Potenzierung des Mittels an den jeweiligen Fall angepasst werden.Der homöopathische Behandler ist also gezwungen vieles über die Beschwerden des Patienten in Erfahrung zu bringen, bevor er das passende Mittel bestimmen kann. Dies ist nicht einfach und erfordert einiges an Übung und Erfahrung. Gerade der Laienbehandler ist hier schnell überfordert.
Unkomplizierte, rasche Mittelfindung in der Biochemie
Wie einfach dagegen die Biochemische Behandlung: Halsschmerzen basieren meist auf einem entzündlichen Vorgang. Die Biochemische Therapie kennt drei Entzündungsmittel. Eines für die akute, eines für die fortgeschrittene und eines für die chronische Entzündung.Es genügt also festzustellen in welchem dieser drei Stadien sich unser Patient befindet und schon ist das passende Mittel gefunden. Das ist wirklich eine “abgekürzte Therapie”, die in Ihrer Wirkung der Homöopathie jedoch nicht nachsteht. Zwar gibt es fast alle Schüßler-Salze in drei verschiedenen Potenzierungen, der D3, D6 und D12, doch genügt im Regelfall der Einsatz der Standardpotenz D6. Zwar geht nicht in allen Fällen der Vergleich so eindeutig zu Gunsten Dr. Schüßlers Therapie aus, dennoch ist man, sobald man die Wirkungsrichtungen der einzelnen Salze verinnerlicht hat, für die häufigsten Krankheitsfälle gewappnet.
Vorteile der Behandlung mit Schüßler-Salzen
Die Vorteile der Behandlung mit Schüßler-Salzen liegen also in der knappen Auswahl an Heilmitteln und daher schnellen Mittelfindung. Mit den Schüßler-Salzen wird somit dem Laien ein effektives Werkzeug zur schnellen Hilfe geboten. Selbstverständlich erfordern komplexe und chronische Erkrankungen ein umfangreicheres Wissen und reichlich Erfahrung, aber diese sollten sowieso in die Hände eines erfahrenen Therapeuten gegeben werden.Wer eine nebenwirkungsfreie, leicht einsetzbare Behandlungsmethode sucht, die besonders im Bereich der Selbsthilfe, der Behandlung von Kindern, sowie in akuten Fällen ihre Stärken hat, sollte sich näher mit der über 100 Jahre alten, aber immer noch aktuellen Therapie des Oldenburger Arztes Dr. Wilhelm Schüßler, beschäftigen.
Darreichungsformen und weiter Informationen
Die Salze selbst werden in Pulver- oder Tablettenform als Milchzuckerverreibungen angeboten. Für Allergiker gibt es seit einiger Zeit auch Tabletten auf Kartoffelstärkebasis sowie Lösungen in Alkohol.Zur Hautpflege werden ergänzend Salben und Lotionen angeboten. Einen guter Überblick über die Funktionsweise der einzelnen Salze finden Sie diesem Artikel. Weitergehende Informationen und persönlichen Kontakt zu Therapeuten und Laienvereinen können Sie über den Biochemischen Bund Deutschlands herstellen.