Schlaganfall: Ursachen, Symptome, Erkennung und Behandlung

Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland nach Herzinfarkt und Krebs. Weltweit steht er sogar an zweiter Stelle.

Der Schlaganfall (auch: Apoplex, Insult oder Gehirnschlag) ist eine Gehirnkrankheit, bei der es durch eine Störung der Gehirndurchblutung zum Ausfall des Zentralnervensystems kommt. Es sind zwei Arten von Schlaganfällen bekannt: Der unblutige Schlaganfall und die sogenannte Hirnblutung.

Der unblutige Schlaganfall

Die mit 80 % öfter auftretende Art des Schlaganfalls wird auch Ischämischer Infarkt oder Hirninfarkt genannt. Die Auslöser für diesen sind entweder Arteriosklerose (Verengung der Blutgefäße im Gehirn durch Gefäßverkalkung) oder die Gehirnembolie (Thromben, das heißt, dass herangespülte Blutgerinnsel die Blutgefäße verstopfen). In beiden Fällen wird das Hirnareal, das normal durchblutet wird, von der Blutversorgung ausgeschlossen. So sterben die betroffenen Gehirnzellen aufgrund der Unterversorgung mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen ab. Blutgefäße im Bereich des Hirninfarktes können undicht werden, wodurch es zu einer Einblutung des abgestorbenen Hirngewebes kommen kann, was die Beschwerden infolge dessen verschlimmert.

Auslöser einer Arteriosklerose

Es gibt einige Krankheiten und (äußere) Einflüsse, die als Auslöser beziehungsweise als Risikofaktoren gelten. Das sind unter anderem: Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, Zigarettenrauch, Übergewicht, hohe Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyzeride) und übermäßiger Alkoholkonsum.

Auslöser einer Gehirnembolie

Das können bereits bestehende Herzrhythmusstörungen sein, die die Gehirnembolie verursachen, ebenso wie Herzinfarkt in der Vergangenheit und ein angeborener, bis dahin unentdeckter Herzklappenfehler.

Die Hirnblutung

Zur Hirnmassenblutung kommt es, wenn ein Blutgefäß im Gehirn zerplatzt, was wie bereits oben erwähnt, zu den Auswirkungen eines Schlaganfalls zählt. Das Blut drückt hierbei das Hirngewebe unter hohem Druck auseinander, wodurch ein Hohlraum gebildet wird, in dem es sich ansammelt (intrazerebrales Hämatom). Es kann auch zu einer Subarachnoidalblutung kommen, bei der freies Blut in den mit Hirnflüssigkeit gefüllten Subarachnoidalraum gelangt.

Auslöser einer Hirnblutung

Neben erhöhtem Blutdruck sind Blutgerinnungsstörungen, wie die Bluterkrankheit, die Anwendung blutverdünnender Medikamente, fortgeschrittene Lebererkrankungen oder Veränderungen und Missbildungen von Blutgefäßen durch Ablagerung von abnorm veränderten Eiweißen beziehungsweise geschwulstähnlichen Neubildungen mögliche Auslöser.

Symptome: Wie sich ein Schlaganfall auf den menschlichen Organismus auswirkt

  1. Sehstörungen
  2. Sprachstörungen
  3. Lähmung/Taubheitsgefühl
  4. Schwindel mit Gangunsicherheit
  5. Starke Kopfschmerzen
  6. Bewusstlosigkeit
  7. Übelkeit

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall! Die FAST-Formel hilft bei der Erkennung

Wenn Dritte hinzukommen und helfen möchten, können sie mithilfe der FAST-Formel erkennen, ob eine Person einen Schlaganfall erlitten hat. Diese Formel ist eine Eselsbrücke und hat sich besonders im angelsächsischen Sprachraum behauptet. Studien haben ergeben, dass mit ihrer Hilfe viele Symptome eines Schlaganfalls richtig erkannt wurden.

F wie Face – Gesicht

Klagt die betroffene Person über Einschränkungen des Gesichtsfeldes? Kann sie zum Beispiel Gegenstände und Menschen auf der rechten Körperseite nicht wahrnehmen? Das kann zu Stürzen und Unfällen führen. Ist die Person auch in einem vertrauten Umfeld unsicher und orientierungslos? Dann hat sie eventuell Probleme mit dem räumlichen Sehen. Es kann auch sein, dass der oder die Betroffene Gegenstände überlappend, also Doppelbilder, sieht. Das erkennt ein Dritter beispielsweise daran, dass diese Person nach einem Glas greifen möchte, sich seine Hände aber immer in der Leere verlieren. Achten Sie auch auf den Mund. Ein hängender Mundwinkel deutet auf eine Lähmung hin, was direkt zum nächsten Punkt führt.

A wie Arms – Arme

Bitten Sie den Schlaganfallpatienten darum, beide Arme zu heben. Wenn er nur einen Arm heben kann, dann ist er vielleicht auf der anderen Körperhälfte gelähmt. Auch eine unnatürlich abstehende Hand bei einer Armbewegung deutet auf Taubheit hin. Fragen Sie, ob er/sie ein Pelzigkeitsgefühl wahrnimmt. Meistens verspüren betroffene das Gefühl in Armen und Händen. Denken Sie auch an den Mundwinkel.

S wie Speech – Sprache

Sprachstörungen kommen häufig vor. Damit sind gemeint: stockende, abgehackte Sprache, Verdrehen von Silben und Verwendung falscher Buchstaben, verwaschene auch lallende Sprache oder die Person kann gar nicht mehr sprechen. Das testen Sie, indem Sie der Person einen Satz vorgeben und darum bitten, ihn deutlich nach zu sprechen.

T wie Time – Zeit

Wie bereits erwähnt sind die Heilungschancen deutlich besser, je schneller die zu behandelnde Person auch wirklich behandelt wird, denn jeder Schlaganfall ist ein Notfall. Rufen Sie den Notarzt!

Erste Hilfe und anschließende Behandlung

Während der Wartezeit bis zum Eintreffen des Notarztes können Sie Erste Hilfe leisten, indem Sie den Patienten bei Bewusstsein halten. Sprechen Sie mit ihm! Legen Sie ihn so hin, dass sein Oberkörper erhöht liegt und geben Sie ihm nichts zu essen oder zu trinken, denn das angegriffene Gehirn ist möglicherweise nicht mehr in der Lage, den Schluckreflex zu steuern, was zu Verschlucken und Ersticken führen kann.

Der Patient wird erst einmal ins Krankenhaus gefahren, wo er auf eine Schlaganfallabteilung, die sogenannte Stroke-Unit, eines Krankenhauses verlegt wird. Ihm werden spezielle Medikamente (Thrombolytika) verabreicht, die dafür sorgen, Blutgerinnsel aufzulösen, um das Gehirn vor dauerhaftem Schaden zu bewahren. Es wird darauf geachtet, dass Stoffwechsel und Durchblutung währenddessen stabil bleiben. Außerdem wird eine CT (Computertomografie) gemacht, um sicher zu gehen, dass es sich um einen Gehirnschlag handelt und um ihn genau zu lokalisieren.

Wenn die Hirnblutung nicht stoppt, muss eine Operation durchgeführt werden, um der Druckerhöhung im Schädelinneren entgegenzuwirken, was zu einer zusätzlichen Schädigung des Nervengewebes führen würde.

Rehabilitation

Nach dem Krankenhausaufenthalt wird in der Regel eine Rehabilitation von vier bis sechs Wochen Dauer durchgeführt. Hier lernt der Patient beispielsweise mithilfe einer Laufbandtherapie wieder richtig zu laufen.

One Reply to “Schlaganfall: Ursachen, Symptome, Erkennung und Behandlung”

  1. Sehr geerhte Damen und Herren,

    ich arbeite in einer Firma die Ersthelfer in Betrieben ausbildet, momentan arbeite ich an unserem neuen Leitfaden. Auf google.de bin ich auf ihr Bild gestoßen, dieses würde ich sehr gerne zu dem Thema Schlaganfall verwenden. Bitte melden Sie sich einmal per E-mail bei mir bezüglich der Bildrechte!

    Vielen Dank!

    Mit freundlichen Grüßen

    J. Khan

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