Millionen Menschen leiden phasenweise an Schlafstörungen. Woher sie kommen können und was man dagegen tun kann.
Nicht jeder, der glaubt, an Schlafstörungen zu leiden, ist auch wirklich davon betroffen. Leichte Schwankungen im Schlafrhythmus sind normal, wenn sie sich nicht über mehrere Wochen hinziehen. Der Schlaf ist abhängig von vielen Faktoren, von denen man einige selbst beeinflussen kann. Wenn keine organische oder psychische Erkrankung die Ursache für Schlafstörungen ist, gibt es viele Methoden, den normalen Schlaf zu fördern.
Was macht den normalen Schlaf aus?
Ein gesunder Schlaf zeichnet sich durch verschiedene Schlafzyklen aus, in denen wir unterschiedlich tief schlafen. Wir gelangen über einen anfänglich leichten Schlaf nach kurzer Zeit in einen Tiefschlaf. Daran schließt sich die „REM-Phase“ (rapid eye movements) an, in der wir am intensivsten träumen. Der gleiche Ablauf von leichtem Schlaf, Tiefschlaf und Traumphase wiederholt sich in der Nacht etwa 4-6 mal. Gegen Morgen verringern sich die Tiefschlafphasen und wir haben mehr einen leichten Schlaf. Morgens früh aufzuwachen, selbst wenn man nur ein paar Stunden geschlafen hat, ist noch keine Schlafstörung. Auch wenn man öfter in der Nacht wach wird, ist das erstmal kein Grund zur Sorge. In den Phasen des leichten Schlafes ist man einfach störanfälliger.
Was sind Schlafstörungen?
Von einer Durchschlafstörung spricht man erst, wenn man über einen Zeitraum von mehreren Wochen nachts immer wieder wach wird und anschließend Probleme hat, wieder einzuschlafen. Dadurch, dass es störend wird und Angst auslöst, kann es sich zu einer richtigen Schlafstörung auswachsen. Der Zwang unbedingt weiter schlafen zu wollen, verstärkt das Problem noch.
Wenn man als Erwachsener über einen längeren Zeitraum mehrmals in der Woche länger als 30 Minuten zum Einschlafen braucht, handelt es sich um eine Einschlafstörung. Unbewältigte Probleme, stressige Phasen und belastende Ereignisse können der Grund dafür sein. Man kann den Gedankenkreislauf im Kopf einfach nicht abschalten. Man liegt mehrere Stunden wach, wälzt sich von einer Seite zur anderen und fällt in einen leichten und unruhigen Schlaf.
Ursachen von Schlafstörungen
Als Auslöser kommen sowohl organische als auch psychische Erkrankungen in Frage. Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hormonelle Störungen oder Magen-Darm-Erkrankungen sind nur eine kleine Auswahl. Mindestens genauso häufig und in den Symptomen nicht weniger problematisch führen seelische Erkrankungen zu Schlafstörungen. Stress, Ängste, Depressionen und Ess-Störungen sind dabei am häufigsten. Aber auch eine Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit kann Schlafprobleme verursachen.
Was einen gesunden Schlaf fördert
Leichte und nicht ernsthaft krankhafte Schlafstörungen lassen sich leicht behandeln. Bevor man zu Schlafmitteln greift, kann man viel selbst tun, um richtig schlafen zu können.
- Bewegung an der frischen Luft – körperliche Aktivität entspannt und macht müde. Stress wird abgebaut und Körper und Geist entspannen sich.
- Regelmäßige Ruhephasen über den Tag verteilt sind wichtig, um Dauerstress zu vermeiden. Auch während der Arbeit sind Pausen unverzichtbar.
- Die klassischen Entspannungsmethoden wie Yoga, Tai Chi und autogenes Training fördern einen gesunden Schlaf und sind jederzeit einsetzbar.
- Am Abend sollte man auf Kaffee und schwer verdauliche Mahlzeiten verzichten, um den Körper nicht zu belasten und dadurch den Schlaf zu erschweren.
- Eine richtige Vorbereitung auf die Nachtruhe mit Beschäftigungen wie Lesen, Musik hören und leichtes Fernsehen hilft Körper und Geist dabei abzuschalten.
Sollten die Schlafstörungen trotzdem ernsthaft und dauerhaft bleiben, ist es zwingend erforderlich, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären. Es kann sich dahinter eine Erkrankung verbergen, die behandelt werden muss. Der Arzt entscheidet dann über die richtige Therapie.