Wie kann man besser schlafen? Der Traumexperte Klausbernd Vollmar schreibt in seinem Ratgeber über das kreative Potenzial der Schlaf- und Traumwelt. Ein Buch für mehr Lebensenergie.
In unserer Leistungsgesellschaft gilt Schlaf häufig als Zeitfresser. Manch einer stellt sich sogar die Frage, ob er sein Schlafbedürfnis nicht dauerhaft verringern könnte. Dabei ist ausreichender Schlaf die Voraussetzung für Wohlbefinden, Vitalität und kreative Problemlösungen. Auch die Träume sorgen für seelische Ausgeglichenheit und sprechen ihre eigene kreative Sprache. Welches kraftvolle Potenzial Schlaf und Traum für kreative Leistungsfähigkeit und Gesundheit entfalten kann, darüber schreibt Klausbernd Vollmar in seinem neu aufgelegten Traumratgeber: „Schlaf und Traum“.
Kreative Gestaltung des Ratgebers
Schon die äußere Gestaltung des Buches macht deutlich, dass die Welt des Schlafs und der Träume mehr ist als das, was Schlaf- und Traumforschung erfassen können. Der 224 Seiten umfassende Ratgeber besteht nicht nur aus Text. Es ist bereits ein Genuss, das Buch einfach nur durchzublättern. Jedes Buchkapitel beginnt mit einem ganzseitigen Foto und einem Zitat eines bekannten Schriftstellers.
Das macht neugierig und regt die Fantasie an. Die Leser werden unbemerkt in die Welt von Schlaf und Traum entführt. So versteht es der Autor, die Neugier und das Interesse des Lesers zu wecken. Wer sich schließlich in die Texte vertieft, wird nicht enttäuscht. Unterhaltsam, leicht verständlich und praxisnah vermittelt der Autor sein Wissen. Sehr leserfreundlich sind dabei Definitionen und Zusammenfassungen grafisch dargestellt. Zum Inhalt passende Fotos veranschaulichen den Text.
Erkenntnisse rund um das Thema Schlaf
Im ersten Teil des Ratgebers dreht sich alles um den Schlaf. Der Leser erfährt fundierte Erkenntnisse aus der Schlafforschung über Schlafgewohnheiten, Schlafphasen, die innere Uhr und über Schlafmangel. Ausführlich geht der Autor auf Schlafstörungen und ihre Überwindung ein.
Ein eigenes Kapitel wird dem Zusammenhang von Erfolg, Intelligenz und Schlaf gewidmet. Vollmar greift hier unter anderem die zentrale Aussage auf, die dem Leser bereits auf den allerersten Seiten ins Auge springt: „Die Kreativität verhält sich direkt proportional zur Schlafmenge.“
Doch nicht nur das kreative Potential ist vom Schlaf abhängig. Schlaf gehört zu den grundlegenden Rhythmen des Lebens und ist Voraussetzung für Leistungsfähigkeit, Gesundheit und lebendige Träume. Diese Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch den ersten Teil des Ratgebers, den Vollmar geschrieben hat, damit die Leser „mehr aus ihrem Leben machen können.“
Wechselwirkung von Schlaf und Traum
Der zweite Teil des Buches befasst sich mit den nächtlichen Träumen, die untrennbar mit dem Schlaf zusammenhängen. Die Wechselwirkungen von Schlaf und Traum beschreibt der Autor jetzt noch ausführlicher. Die Bedeutung des entspannten Einschlafens und Aufwachens für die Traumerinnerung ist ebenso Thema wie traumbedingte Schlafstörungen. Der Autor geht außerdem auf die so genannten luziden Träume ein und stellt seine Sicht dar, Träume zu deuten und zu verstehen.
Kreativer Umgang mit Träumen
Parallel zum ersten Teil findet sich im zweiten Teil des Ratgebers ein Kapitel über den Zusammenhang von Erfolg, Intelligenz und Traum. Vollmar erläutert, wie die Beschäftigung mit den Träumen das Denken beweglicher macht, den Horizont erweitert und die Kreativität trainiert. Wie ein guter Freund agiere der Traum und spreche uns auf unsere typischen Handlungs- und Sichtweisen an, damit diese uns bewusst werden.
Vollmar ist hier als Traumexperte in seinem Element. Die Begeisterung über die (selbst-)heilende Wirkung der Träume für die Persönlichkeitsentwicklung ist den Texten deutlich anzumerken. So bezeichnet er den Traum als Lehrfilm und als Orientierungshilfe, der den Träumer bei Problemlösungen und Entscheidungsfindungen unterstützen kann. Ebenso geht Vollmar auf die sehr seltene Möglichkeit ein, dass Träume die Zukunft vorhersagen.
Schlaf und Traum ins rechte Licht gerückt
Das Buch schließt mit Gedanken zum „Wandel der Nacht“ und deutet die Konsequenzen an, die der Verlust der Dunkelheit für die Menschen hat, seit Thomas A. Edison (1847 – 1931) im Jahr 1879 die Glühbirne erfand. So hat sich etwa seitdem die durchschnittliche Schlafenszeit um ca. 1 -2 Stunden verkürzt.
Eine detaillierte Literaturliste und weiterführende Links für Menschen mit Schlafstörungen runden den Ratgeber ab. Schade ist nur, dass sich am Ende kein Schlagwortregister befindet. Insgesamt gesehen liegt den Lesern aber ein sehr lesenswerter Ratgeber vor, der umfassend informiert und die Bedeutung von Schlaf und Traum wieder ins rechte Licht rückt.
Der Autor Klausbernd Vollmar
Der Diplompsychologe und Autor Klausbernd Vollmar wurde 1946 im Bergischen Land geboren. Er studierte Germanistik, Linguistik, Philosophie, Geologie und Psychologie. Er ist Gründer und Leiter der Traumbüros in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Traumexperte bietet er Seminare, Vorträge und workshops an. Weitere Informationen unter: kbvollmar.de