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Schäden am Dach durch Sturm und Wind prüfen

Eindringendes Regenwasser kann zu Pilz- und Schimmelbefall führen. Nach schweren Stürmen, Hagel oder extremen Regenfällen sollten Hausbesitzer das Dach ihres Eigenheims kontrollieren. Für Schäden kommt die Wohngebäudeversicherung auf.

Nicht nur ältere Dächer können bei Sturm und Hagel schadhaft werden, stürmischer Wind und extrem starker Regen schaffen es sogar, Wasser in völlig intakte Dachkonstruktionen zu treiben. Während nämlich größere Mengen Regenwasser im Normalfall auf der Oberseite des Daches problemlos ablaufen, kann starker, böiger Wind die Wassermassen von unten nach oben unter die geschlossene Ziegeldecke treiben. Hausbesitzer sollten deshalb unbedingt nach jedem starken Sturm und ganz besonders nach einem Tornado das Dach ihres Hauses kontrollieren. Vor allem nach Hagelfällen ist dies erforderlich. Denn wenn Hagelkörner den Ablauf des Wassers auf dem Dach verstopfen, läuft es am Schornstein, an den Dachfenstern oder an Ecken ins Haus.

Dämmstoff wird zum Wärmeleiter

Die Folgen können gravierend sein: Sind Holzbauteile durchfeuchtet und bleiben länger nass, kann das Holz faulen und wird damit zum Nährboden für Pilze. Aber auch nasser Dämmstoff ist ein Problem, weil die feuchte Wärmedämmung das Trocknen der Holzbauteile behindern. Außerdem verliert nasser Dämmstoff seine Isolierfähigkeit. Anstatt zu wärmen, wird die Isolierung sogar zum Wärmeleiter, über die Energie vom Haus nach draußen dringt.

Kontrolle durch Bausachverständigen durchführen lassen

Dennoch lassen sich einmalige Wassereinbrüche meist relativ rasch beheben. Aufwändiger wird die Trockenlegung des Daches, wenn durch den Sturm Lecks entstanden sind. Vor allem ältere Dächer sind gefährdet. Denn seit 2007 gilt eine neue Berechnung für die so genannte Windlast – die Dächer müssen jetzt auch stärkeren Winden standhalten. Durch undichte Stellen gelangt Regenwasser ins Haus und kann im schlimmsten Fall zu Schimmelbefall führen. Hinzu kommt, dass lose oder verschobene Ziegel nicht nur dem Regen einen Durchlass bieten, sie stellen auch eine Gefahr für Passanten und die Hausbewohner selbst dar. Passiert etwas, fallen zum Beispiel bei Sturm oder Schnee Bauteile herunter, gehen die Gerichte meist von einer mangelnden Bauunterhaltung des Hauseigentümers aus. Dies bedeutet, dass er für die entstandenen Schäden aufkommen muss. Die Kontrolle des Daches sollte deshalb unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden – entweder von einem Bausachverständigen oder von einer Fachfirma.

Wohngebäudeversicherung kommt für Sturmschäden auf

Hat der Hauseigentümer eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen, so kommt diese in der Regel für Sturm-, Hagel- und Regenwasserschäden auf. Dies gilt auch für Schäden, die im Haus entstehen wie nasse Wände, defekte Leitungen oder Fliesen. Für zerstörte Fenster oder Möbel benötigt der Eigentümer dagegen weitere Versicherungen – diese Schäden übernimmt die Glas- bzw. die Hausratsversicherung.

Der Verband privater Bauherren bietet zum Thema Versicherungen rund ums Haus und die Baustelle, aber auch zu Sturmschäden weiteren Rat. Im einzelnen sollten am Dach und an der Fassade nach Stürmen folgende Arbeiten erledigt werden:

  • Überprüfung der Ziegel auf Feuchtigkeit und Festigkeit
  • Nachrüstung des Daches mit Sturmklammern, falls noch nicht vorhanden
  • Befestigung lockerer Verkleidungen an Gauben und Giebeln
  • Säuberung der Abflüsse, Regenrinnen und Fallrohre
  • Überprüfung der Schneefanggitter
  • Kontrolle der Solaranlage sowie der Blitzschutzanlage
  • Prüfung der Fassade über Feuchtigkeit
  • Kontrolle aller Türen und Fenster
  • Überprüfung der Holzverkleidungen
  • Kontrollieren der Bäume auf Standfestigkeit
  • Sichtprüfung der Strom- und Gasleitungen sowie der Hebeanlagen und automatischen Pumpen, besonders nach Stromausfällen

Eine detaillierte Checkliste zur Überprüfung möglicher Sturmschäden am Haus ist ebenfalls beim Verband privater Bauherren erhältlich.