Ein aktueller Test der Stiftung Warentest ergab, dass sich in Adventskalendern mit Schokolade Schadstoffe befinden.
In den Schokoladenstücken aus Adventskalendern befanden sich nach einem Test der Stiftung Warentest Rückstände von aromatischen Mineralölen und deren Bestandteile. Die Tester empfehlen, dass insbesondere Kinder die mit Schadstoffen belastenden Schokoladenstücke nicht essen sollten. Die Schadstoffe wurden unter anderem in Schokoladenadventskalendern der Marken Riegelein, Hachez, Heilemann, Lindt, Rausch und Arko gefunden.
Nur Hersteller Arko reagierte im Sinne der Verbraucher
Der Hersteller Arko reagierte als einziger im Sinne der Verbraucher und zog die belastenden Produkte aus dem Verkauf zurück, während die anderen Hersteller Stellungnahmen veröffentlichten, in denen sie die Unbedenklichkeit ihrer Produkte betonten. Stellungnahmen zur Unschädlichkeit der Schokolade im Adventskalender wurden zum Beispiel von Riegelein, Feodora und Lindt veröffentlicht.
Stellungnahmen der Hersteller und Risikobewertung des BfR
Die Hersteller stützen sich bei ihren veröffentlichten Stellungnahmen auf die Risikoeinschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung und stellen die Tests der Stiftung Warentest in Frage. Allerdings wählten sie dazu nur gezielt Auszüge aus der Risikobewertung, die ihre Produkte als unbedenklich und positiv erscheinen lassen.
In der Risikoeinschätzung des BfR steht aber auch, dass aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe aus Verpackungen nicht in Schokolade übergehen sollte, da noch nicht ausreichend untersucht wurde, inwieweit sie sich schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirken. Bis zu 7 Milligramm aromatische Kohlenwasserstoffe befanden sich in einem Kilogramm Schokolade nach den Testergebnissen der Stiftung Warentest. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Konsum belasteter Schokolade das Risiko an Krebs zu erkranken, erhöht. Man weiß, dass die Mineralölkohlenwasserstoffe leicht vom Körper aufgenommen und in einigen Organen gespeichert werden können. Durch Experimente mit Tieren hat man herausgefunden, dass es durch die Mineralölgemische zu Ablagerungen und Schäden in der Leber, an Herzklappen oder Lymphknoten kommen kann. Vermutlich wirken sich Lebensmittel, die Mineralölgemische enthalten, auf den Menschen in ähnlicher Weise schädlich aus.
Gibt es auch unbelastete Schokoladenadventskalender?
Einige der untersuchten Adventskalender enthielten keine Mineralölgemische in den Schokoladenstücken. Das bedeutet, dass der Übergang der schädlichen Stoffe in die Schokoladenstücke vermieden werden kann. Welche Adventskalender wenig oder fast völlig frei von Mineralölgemischen sind, erfährt man auf den Internetseiten von Stiftung Warentest. Aus dem Testbericht erfährt man auch, welche Mineralöltypen in den Schokoladenstücken gefunden wurden, inwieweit der Konsum eines Schokoladenstücks pro Tag schädlich sein könnte und ob Keime, Kadmium und Weichmacher in den untersuchten Schokostücken gefunden wurden. Leider ließ auch die geschmackliche Qualität bei vielen Schokoladenadventskalendern zu wünschen übrig. Oft schmeckten die enthaltenen Schokoladenstücke nach Pappe.
Alternativen zum Schokoladenadventskalender
Wer lieber ganz auf Nummer sicher gehen und vermeiden möchte, dass die eigenen Kinder oder andere Mineralölgemische oder andere Schadstoffe durch den Verzehr von Schokoladenstücken aus dem Adventskalender aufnehmen, kann seinen Kindern auch einen Adventskalender mit kleinen Spielzeugen schenken. Diese sind bei Kindern sogar oft beliebter, da sie meistens in der Advents- und Weihnachtszeit schon genug Süßigkeiten geschenkt bekommen. Eine andere alternative Möglichkeit wäre, einfach einen Adventskalender selbst zu basteln, entweder mit kleinen Säcken, die man dann mit Süßigkeiten oder kleinen Spielartikeln befüllt oder man packt kleine Päckchen und hängt oder klebt diese auf.