Die alten Ägypter wussten von ihr. Nun ist die Samuna auch in der europäischen Heilpraxis populär geworden. Und eine Zierde im Garten ist sie obendrein.
Die Erdmandel Samuna (Cyperus esculentus), die auch unter dem Namen Tigernuss geläufig ist, gehört zur Gattung der Zyperngräser, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammen. Sie wächst als krautige Pflanze, die schnell unterirdische Ausläufer bildet. Sie werden als Stolonen bezeichnet. An diesen Stolonen sitzt eine geballte Kraft Heilpotential, und zwar direkt an den Knollen. Schon die Pharaonen wussten davon.
Den Pharao machte Erdmandel froh
Grabfunde beweisen, dass Erdmandeln bereits im ägyptischen Altertum bekannt waren. Vermutlich brachten Händler der Antike das ursprünglich in Zypern beheimatete Gras damals bis Ägypten und in den Orient. Die Erdmandel wurde so sehr geschätzt, dass sie als Grabbeilage gar Goldschätzen gleichgestellt wurde. Araber brachten die Samuna später nach Spanien, wo man in der Region Valencia aus ihr noch heute Erdmandelmilch als Grundlage für Kosmetika und Medikamente sowie als Lebensmittel herstellt. Sie nennt sich Horchata de Chufa. In Frankreich kennt man die Erdmandel als Amandes de terre, auch in Südeuropa und Westafrika findet man sie seit langem auf den Märkten.
Erdmandel ist seit neuestem auch im deutschen Fachhandel erhältlich
Während die Samuna in ihren Ursprungsländern oft als schlimmstes Unkraut der Welt bezeichnet wird, hält sie hierzulande erst jetzt Einzug in den Garten. Mitteleuropäischen Ansprüchen wird sie wegen ihrer Frostbeständigkeit gerecht, sie bildet dekorative Ziergrasbüschel mit einer Höhe von etwa einem halben Meter. Die anspruchslose Pflanze lässt sich ins Freiland oder in Kübel setzen, möglichst bei humosem, lockerem Boden. Als Standort eignen sich Sonne bis Halbschatten. Die Blüte erscheint im Spätsommer bis Herbst, danach bilden sich die begehrten Erdmandeln, und das gleich zu Hunderten. Sie lassen sich im Oktober und November ernten. Dazu werden sie einzeln unter der Erde ertastet und abgepflückt, die Pflanze kann aber auch mit dem Spaten ganz ausgegraben werden. Anschließend lässt sich der Ballen wieder einsetzen, die Pflanze verübelt einen kurzen Ausflug nicht.
Heileffekt der Samuna
Die Samuna besteht zu einem großen Teil aus ungesättigten Fettsäuren. Sie besitzt einen hohen Anteil an Linolsäure, an Vitamin H, Rutin und vielen Mineralstoffen. Wegen ihres hohen Ballaststoffanteiles sorgt sie für eine gesunde, natürliche Verdauung. Glaubt man der Alternativmedizin, hilft sie bei Magen-Darm-Problemen und verspricht hohe Vitalität. Eine Handvoll frischer Mandeln täglich soll dabei ausreichend sein. Geschmacklich erinnert die Erdmandel an einen Mix aus Mandeln, Nüssen und Vanille. Sie lässt sich roh, getrocknet, geröstet oder gemahlen in verschiedenen Speisen verarbeiten oder pur als Snack genießen. Dank ihrer hohen natürlichen Süße wertet sie Milchgetränke auf, indem frische Mandeln mit dem Mixer zerkleinert und mit Milch gemischt werden.