X

Samuel Hahnemann – Begründer der Homöopathie

Deutscher Arzt revolutioniert Heilmethoden mit Ähnlichkeitsprinzip

Hahnemann erkannte bereits vor 250 Jahren, dass zur Heilung von Krankheiten die Symptombehandlung nicht der einzig wahre Weg ist und erforschte die Homöopathie.

Der Begründer der Homöopathie, Christian Friedrich Samuel Hahnemann gelangte über Eigenversuche zu seinen bahnbrechenden Erkenntnissen und der homöopathischen Heilmethode.

Malaria – der Schlüssel zur Homöopathie

Als Sohn eines Porzellanmalers der Meißner Porzellanmanufaktur wurde er im Jahre 1755 in Meißen geboren. Nach seinem obligatorischen Schulbesuch erhielt er ein Stipendium für den Besuch der Fürstenschule St. Afra für hochbegabte Schüler. Ein Medizinstudium folgte, woran sich ein nahezu ständiger Standortwechsel anschloss, der ihm jedoch aufgrund seines Ehrgeizes nicht schadete. Während seines Aufenthaltes in Hermannstadt wurde er mehrfach, mit der für ihn später wichtigen Krankheit Malaria, konfrontiert.

Erste homöopathische Erkenntnisse mit Chinarinde

Als promovierter Arzt und Mediziner übersetzte er auch zahlreiche medizinische Schriften in die deutsche Sprache, so auch die zweibändige Arzneimittellehre des schottischen Mediziners William Cullen. In diesen Übersetzungen sind bereits erste kritische Anmerkungen von Hahnemann vermerkt, die als Hinweise seiner homöopathischen Forschungen angesehen werden können. Hahnemann bemängelte, dass Cullen die Wirkung von Chinarinde bei Malaria ausschließlich auf deren magenstärkende Eigenschaften untersucht habe. Wohingegen bei Hahnemanns Selbstversuchen die verabreichte Chinarinde alle Symptome des Krankheitsbildes von Malaria hervorgerufen hatte und er der Chinarinde somit Heilwirkung zusprach, wenn sie im Krankheitsfalle verabreicht werde.

Mit Selbstversuchen zum Schlüssel der Homöopathie

In der Zeit von 1796 bis 1799 publizierte Hahnemann neben zahlreichen eigenen Niederschriften auch chemische und pharmazeutische Übersetzungen. Er experimentierte an sich und anderen Personen. Seine ersten Beobachtungen hielt er mit den Aufzeichnungen über die Selbstversuche sowie den eigenen und fremden Heilungsgeschichten, die auf dem Prinzip basieren, „Ähnliches mit Ähnlichem“ zu heilen, fest.

1810 veröffentlichte Hahnemann die erste Auflage seines Gesamtwerkes des neuen Heilprinzips „Organon der Heilkunst“. In überarbeiteter Form ist es bis heute das theoretische Werk der Homöopathie geblieben. Doch auch die Nachfolgejahre waren abermals von mehrfachen Umzügen und Nichtakzeptanz seiner Forschungsarbeiten begleitet. Dennoch hatte Hahnemann auch Anhänger, so der österreichische Politiker Adam von Müller, der als einflussreicher Förderer der Homöopathie galt.

Heilung durch Stärkung der Selbstheilungskräfte im Körper

Die Vermählung des Homöopathen im Alter von achtzig Jahren mit einer 45 Jahre jüngeren französischen Malerin erregte großes Aufsehen im Kleinbürgertum und sie bevorzugten, nach Paris zu ziehen. Hier genoss Hahnemann großes Ansehen und widmete sich der Manifestation seiner Forschungsergebnisse im Bereich der Homöopathie. Eine seiner wichtigsten Erkenntnisse war unter anderem, dass die Symptome nicht die eigentliche Krankheit seien, sondern ausschließlich der sichtbare und fühlbare Ausdruck der Erkrankung. Für ihn herrschte im Menschen eine tief wirkende Kraft, die Lebenskraft, die, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten ist, Krankheitssymptome anzeigt und sich in diesem Zustand Viren und Bakterien hemmungslos ausbreiten können. Die Aufgabe des Homöopathen ist folglich, das Ordnungssystem wieder herzustellen, damit sich die körpereigenen Selbstheilungskräfte regenerieren. Nur so sei Heilung mit Homöopathie möglich und die ledigliche Symptombekämpfung ausgeschlossen.

Hahnemann starb in Paris und ist auch da begraben. Auf eigenen Wunsch trägt sein Grabstein die Inschrift „Non inutilis vixi“ – „Ich habe nicht unnütz gelebt“.