Salvia officinalis L. wirkt nicht nur bei Halsschmerzen
Viele der Heilwirkungen von Salbei sind schon lange bekannt, wie auch sein Status als altes Hausmittel beweist. Neue Untersuchungen ergaben nun weitere Gesundheitseffekte.
Der Salbei (lat.: salvare = heilen) gehört zur Familie der Lippenblütler und ist in den westlichen Mittelmeerländern beheimatet. In Mitteleuropa kommt der bis zu 30 Zentimeter hohe Halbstrauch meist in seiner wilden Form vor. Als Heilkraut werden die Blätter zum Beispiel als Tee oder Gurgelmittel verwendet.
Bekannte Heilwirkungen von Salbei-Tee & Co.
Salbei ist in den meisten Kräuterapotheken ein altbewährtes Hausmittel. Am bekanntesten sind die Schweiß treibende sowie die Bakterien tötende Wirkung des Salbeis, aber auch seine Wirksamkeit bei Verdauungsstörungen. Werden die Salbeiblätter zu gleichen Teilen mit Kamillenblüten gemischt, verstärkt sich sogar seine Wirkung als Gurgellösung bei Halsschmerzen.
Neuere Untersuchungen zur Immunwirksamkeit des Salbeis
Die ätherischen Öle und Gerbstoffe des Salbeis hemmen Entzündungen und verhindern das Wachstum von Viren, Pilzen und Bakterien. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen Thujon, Pinen, ätherisches Öl wie Cineol, Kampfer, Borneol, Salven, Aspargin, Salviol, Glutamin, Saponin, Rosmarinsäure und Urolsäure. Diese Wirkstoffe haben ausgleichende Effekte auf die endokrinen Drüsen und wirken unter anderem Entzündungen entgegen, die bei Erkrankungen des Immunsystems eine wesentliche Rolle spielen.
Für weitere pharmakologische Effekte werden antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften durch die enthaltene Urolsäure verantwortlich gemacht. Ebenso wird eine Hemmung des Enzyms 5-Lipoxygenase durch den in Salbei enthaltenen anti-entzündlich wirksamen Stoff Aethiopinon beschrieben. Daraus ergeben sich wiederum hemmende Effekte auf die Produktion von Leukotrien B4, einer biologisch hoch aktiven Substanz, die in Zusammenhang mit allergischen Reaktionen steht. In diesem Sinne stellt Salbei eventuell eine natürliche Alternative zur medikamentösen Behandlung entzündlicher Erkrankungen dar. Kürzlich konnten Wissenschaftler zudem in einer Studie nachweisen, dass das in Salbei enthaltene ätherische Öl Einfluss auf die zellvermittelte Immunantwort bei Mäusen hat.
Allergische Reaktionen in Zusammenhang mit Salbei
Bisher sind Reaktionen auf Kräuter und Gewürze im Allgemeinen vergleichsweise selten. Zwar nicht für Salbei direkt, aber beispielsweise für Oregano und Thymian, welche ebenso wie der Salbei aus der Familie der Lippenblütengewächse stammen, konnten bereits vor einigen Jahren allergische Reaktionen nachgewiesen werden. Es wird vermutet, dass Kreuzreaktionen unter den Lippenblütlern möglich sind. Daher ist bei bereits bekannten Allergien gegen Lippenblütengewächse die Anwendung von Salbei mit größter Vorsicht zu betreiben und gegebenenfalls ein Arzt zu befragen..
Die Zukunft des Salbeis in der Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems
Salbei ist und bleibt ein altbewährtes Mittel und ist im Handel in Form von Salbeitee und auch als Salbeibonbons erhältlich. Inwieweit die Pflanze zur Behandlung von allergischen oder anderen Erkrankungen des Immunsystems tatsächlich eingesetzt werden kann, müssen weitere Forschungsprojekte untersuchen. Als therapeutisches Mittel bestehen für Salbei jedoch weit reichende Chancen auf dem künftigen Gesundheitsmarkt. Bei der eigenen Anwendung ist zu beachten, mögliche allergische Reaktionen vorab auszuschließen und in jedem Falle ärztlichen Rat einzuholen.