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Rücken-Check für Kinder

Über die Hälfte der acht- bis 18-Jährigen haben Haltungsschäden. Ob Ihr Kind dazu tendiert – machen Sie den Rücken-Check! Mit Übungen zur Rückenstärkung.

Runder Rücken, schlaffe Muskeln – bereits über die Hälfte der acht- bis 18-Jährigen in Deutschland haben Haltungsschwächen. Schuld daran ist vor allem ein Mangel an Bewegung. Wer morgens mit dem Auto zur Schule gefahren wird, dort über fünf Stunden sitzt und den Nachmittag anschließend vor Fernseher oder Spielkonsole verbringt, kann seine Muskeln nicht trainieren. Die allerdings sind wichtig, um den noch wachsenden Körper zu stützen. Was zuerst nur unschön aussieht, kann später gravierende Probleme bereiten.

Wenn der Körper ständig schlaff zusammensinkt, können daraus Verformungen der Knochen und Fehlstellungen der Gelenke entstehen und so zu dauerhaften Rückenproblemen führen. Auch ungeeignete Schultaschen, schlecht sitzende Schuhe und falsche Sitzmöbel tragen zu Haltungsschäden bei. Im Idealfall sollten Schreibtisch und Stuhl höhenverstellbar sein. Die angewinkelten Unterarme des Kindes liegen genau auf der Schreibfläche des Tisches auf. Wenn das Kind vor dem Stuhl steht, berührt die Vorderkante seine untere Kniescheibe. In aufrechter Haltung schaut das Kind auf den oberen Rand des Bildschirms.

Rücken-Check: Hat Ihr Kind Haltungsschäden?

Wenn Sie die folgenden Fragen überwiegend mit nein beantworten, besteht für Ihr Kind die Gefahr von Haltungsschäden. Um dies genauer abzuklären, sollte mit einem Orthopäden gesprochen werden.

  • Sitzt Ihr Kind weniger als acht Stunden am Tag, inklusive Mahlzeiten, Fernsehen und Computer?
  • Ist Ihr Kind aktives Mitglied in einem Sportverein oder spielt es viel draußen?
  • Kann Ihr Kind zehn Sekunden auf einem Bein stehen und damit sein Gleichgewicht halten?
  • Kann es seine Bewegungen koordinieren und zum Beispiel den „Hampelmann“ mehrmals hintereinander hüpfen?
  • Sind Schreibtisch, Bildschirm und Stuhl in seinem Kinderzimmer höhenverstellbar und auf die Größe Ihres Kinder abgestimmt?
  • Trägt Ihr Kind einen Ranzen mit stabilem, gepolstertem Rückenteil? Und wiegt dieser mit Inhalt nicht mehr als zwölf Prozent seines Körpergewichts?

Lautete die Antwort auf die Fragen überwiegend ja, sind bei Ihrem Kind die besten Voraussetzungen erfüllt, Haltungsschäden vorzubeugen. Mit den unten stehenden Übungen können Sie Ihr Kind in seinem Bewegungsdrang weiter unterstützen und eine gesunde Entwicklung des Rückens fördern.

Rückenübungen gegen Haltungsschäden

Bewegung fängt bei kleinen Dingen an. So kann man es sich zur Gewohnheit machen, die Treppen zu benutzen, anstatt den Fahrstuhl oder die Rolltreppe zu nehmen. Hier sind Eltern Vorbild und sollten auch den Nachwuchs dazu anhalten. Öfter die Sitzhaltung zu wechseln, entlastet den Rücken. Ein Sitzkissen oder -ball im Kinderzimmer erfüllt den Zweck und bringt Kindern auch noch Spaß. Während der Hausaufgaben sollte auf Bewegungspausen geachtet werden. Sie fördern neben dem Muskelaufbau auch die Durchblutung und die Konzentration. Brain-Gym-Übungen gelten als besonders effizient.

Die nachfolgenden Übungen aus der Rückenschule schaffen schon Vorschulkinder. Bereits in diesem Alter können Haltungsschäden beginnen. Eine Studie des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen belegt, dass jedes fünfte Kind unter sechs Jahren davon betroffen ist.

Schildkröte: Mit einem Zeitungsblatt auf dem Rücken bewegt sich das Kind auf allen Vieren durch das Zimmer. Das Blatt darf dabei nicht hinunter fallen.

Katze: Im Vierfüßlerstand wird der Rücken erst nach oben zum Katenbuckel gewölbt, mit dem Ausatmen dann tief nach unten zum Hohlkreuz geformt. Die Übung achtmal wiederholen und dabei tief ein- und ausatmen.

Igel: Das Kind liegt mit angewinkelten Beinen auf dem Rücken, die Füße sind an die Wand gestellt. Aus dieser Haltung rollt es sich mit vor der Brust verschränkten Arme zusammen. Die Schulterblätter lösen sich vom Boden. Das tut auch den Bauchmuskeln gut.