Rot wie Blut: der Rubin

Nach dem Diamanten gehört der Rubin mit seinem intensiven Rot weltweit zu den begehrtesten und teuersten Edelsteinen.

Der Rubin zählt zur Korund-Gruppe und trägt seinen Namen, der vom Lateinischen „rubeus“ abstammt, wegen seiner intensiven roten Farbe. Nach dem Diamant ist der Rubin das härteste Material weltweit.

Zu den Eigenschaften des Rubins

Die farbgebende Substanz beim Rubin ist Chrom, bei bräunlich wirkenden Steinen außerdem Eisen. Die begehrteste und teuerste Farbe beim Rubin ist die so genannte Taubenblutfarbe, ein reines Rot mit einem Stich ins Bläuliche. Die Farbverteilung ist oft streifig oder fleckig. Beim Rohstein wirkt der Rubin häufig stumpf, während er in geschliffener Form fast einen so intensiven Glanz wie der Diamant aufweist.

Einschlüsse sind bei diesem Edelstein häufig anzutreffen. Sie haben aber keine Qualitätsminderung zur Folge, sondern sind bei Naturrubinen sogar ein Echtheitsnachweis. Die Art der Einschlüsse in Form von Kanälen, Mineralien oder weiteren Hohlräumen gibt vielfach Hinweise auf die Lagerstätten. Eingeschlossene Rutilnadeln haben einen feinen Schimmer, auch „Seide“ genannt, zur Folge, während beim Cabochonschliff der so genannte Katzenaugeneffekt eintreten kann. Beim Rubin sehr geschätzt ist der Asterismus, eine Erscheinung mit Lichtstreifen in Form eines sechsstrahligen Sterns, der sich beim Bewegen des Steins an der Oberfläche zeigt.

Die weltweiten Lagerstätten des Rubins

Die bedeutendsten Vorkommen findet man in Myanmar (Birma, Burma), Thailand, Sri Lanka und Tansania. In Oberbirma werden die Rubinvorkommen bereits seit Jahrhunderten ausgebeutet. Nur etwa ein Prozent der Ausbeute ist für Schmuckzwecke geeignet, wobei große Rubine nur selten gefunden werden. Thailändische Rubine verfügen meist über einen Stich ins Bräunliche oder Violette. Sie werden aus einer Gesteinstiefe von bis zu acht Metern gewonnen. Rubine aus Sri Lanka sind überwiegend hell- bis himbeerrot.

Weitere, wenngleich unbedeutendere Lagerstätten gibt es in Australien, Afghanistan, Brasilien, Kambodscha, Madagaskar, Pakistan und in den USA (Montana, North-Carolina). Eine kleine Lagerstätte findet man auch im Schweizer Tessin.

Die größten und berühmtesten Rubine

Zu den bekanntesten Rubinen gehört der „Edward-Rubin“ mit 167 Karat, den man im „British Museum“ in London besichtigen kann, der „Reeves‘ Sternrubin“ mit 138 Karat, der „De Long-Sternrubin“ mit 100 Karat sowie der „Peace-Ruby“ mit 43 Karat, der seinen Namen erhalten hat, weil man ihn im Jahr 1919, also kurz nach dem Ersten Weltkrieg, in Burma fand. Der „Prince of Burma“ ist ein bis heute ungeschliffener Rohrubin mit einem Gewicht von rund 950 Karat, der im Jahr 1996 in der Dattaw-Mine in Mogok (Burma) gefunden wurde. Der größte schleiffähige Rubin mit etwa 400 Karat wurde ebenfalls in Burma entdeckt und in drei Teile zerlegt (Quelle: http://www.gold-uhren-schmuck.de/rubin.html).

Große Rubine wurden häufig in Krönungsinsignien und herrschaftlichem Schmuck verarbeitet, so zum Beispiel der „Timur Ruby“ in einer prachtvollen Halskette der englischen Kronjuwelen.

Verwechslungsmöglichkeiten und synthetische Rubine

Da der Rubin zu den wertvollsten und begehrtesten Edelsteinen zählt, findet man zahlreiche Nachahmungen in Form von Imitationen aus Glas oder Dubletten. Die Gefahr der Verwechslung besteht mit dem Almandin und dem Pyrop (beide sind Granate), dem Fluorit, dem Spinell, dem Topas, dem Turmalin und dem Zirkon. Seit dem Beginn des letzten Jahrhunderts werden auch synthetische Rubine hergestellt, die vor allem bei Uhren als Lagersteine Verwendung finden.

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