Der Ritterstern ist eine beliebte und weit verbreitete Zimmerpflanze mit herrlichen Blüten. Fälschlicherweise wird sie als Amaryllis bezeichnet.
Der Ritterstern ist eine Zimmerpflanze, die in nahezu jedem Raumklima wächst und gedeiht. Deshalb ist sie sehr beliebt. Ihre dekorativen Blüten zeigen sich bereits im Frühjahr.
Herkunft
Der Ritterstern gehört zur Familie der Amaryllidaceae. Die aus Südamerika stammende Zwiebelpflanze ist aus mehreren tropischen und subtropischen Arten hervorgegangen. Es gibt sie bereits seit dem 17. Jahrhundert. Mit der Züchtung begann man verstärkt zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dabei ist es kaum noch nachvollziehbar, welche Ausgangsarten zu welchen Anteilen in den Hybriden vereint sind.
Carl von Linné, bekannt als der Vater der biologischen Systematik, führte die Rittersterne noch in der Gattung der Amaryllis. Dieser Name hat sich bis heute im Volksmund fortgeführt, obwohl dies eigentlich falsch ist: Die eigentliche Amaryllis wird im Volksmund als Belladonnalilie, der Ritterstern als Amaryllis bezeichnet. Die korrekte Bezeichnung für den Ritterstern ist seit 1837 Hippeastrum (griech. hippeus = Reiter, astron = Stern). Die wirkliche Amaryllis bezieht ihren Namen ganz woanders her, nämlich auf eine wegen ihrer Schönheit gefeierte Schäferin. Um der Verwirrung ein Ende zu setzen sei angemerkt, dass es sich hier um den Ritterstern = Hippeastrum handelt, nicht um eine Amaryllis.
Die Blüten des Rittersterns zeigen sich in allen möglichen Farbabstufungen, von weiß, rot, orange bis hin zu mehrfarbigen Blüten. Wenn die Zwiebeln gut ausgebildet sind und die Pflanze vier Blätter trägt, treibt sie einen Blütenstamm aus. Bei älteren Pflanzen gibt es zuweilen sogar zwei Blütenstämme.
Standort und Temperatur
Der Ritterstern sollte sonnig bis leicht schattig stehen, im Sommer kann die Pflanze ins Freie auf den Balkon oder in den Garten, darf aber nicht der starken Mittagssonne ausgesetzt werden. Sie wachsen und gedeihen in jedem Raum bei jeder Temperatur, vorausgesetzt, die herbstliche Ruhe wird eingehalten.
Pflege
Auch Rittersterne brauchen eine Ruhezeit. Je nachdem, wann man die Blütezeit haben möchte, beginnt man mit der Ruhepause. Gießt man die Pflanze bis in den Herbst hinein und stellt sie kühler, dann bringt sie ihre Blüte im Frühjahr hervor. Stellt man das Gießen hingegen bereits im August ein und hält die Pflanze im Winter weniger kühl, dann zeigt sich die Blüte bereits zu Beginn des neuen Jahres. Im Allgemeinen gönnt man der Pflanze die Ruhepause im Herbst. Wenn die Pflanze ihre Blätter verliert, kann sie dunkler gestellt werden. Sobald sich dann etwa im März oder April aus der Zwiebel eine grüne Spitze bildet, sollte man die Pflanze ans Licht stellen, vorerst mäßig gießen und dann gleichbleibend feucht halten. Sollte die Pflanze nicht blühen, hat man wahrscheinlich während der Ruhephase doch gegossen.
Kultivierung
Rittersterne entfalten sich sehr gut in ganz normaler Blumenerde, aber auch Hydrokultur ist sehr gut geeignet. In der Ruhephase sollte dann jedoch das Wasser aus dem Behältnis vollständig entfernt werden. Hält man die Pflanze in stark beheizten Räumen, wird Hydrokultur bevorzugt, damit sie nicht zu stark austrocknen.
Die Zwiebeln müssen beim Einsetzen etwa zur Hälfte aus der Erde bzw. dem Substrat herausschauen. Umtopfen ist etwa alle drei Jahr unmittelbar vor der Blüte vonnöten, abgestorbene Teile können von der Zwiebel entfernt werden, aber unbedingt darauf achten, dass die fleischigen Wurzeln nicht beschädigt werden.
Vermehrung
Die Mutterzwiebel bildet Tochterzwiebeln, die dann vorsichtig abgetrennt und in ein Pflanzgefäß gesetzt werden.