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Ringelröteln – Verlauf und Komplikationen – Wie erkennt man Ringelröteln

Wie man die Viruserkrankung erkennt und was zu tun ist. Vor allem im Frühjahr erkranken Kindergarten- und Schulkinder an Ringelröteln. Oft bleibt die Erkrankung unbemerkt und ohne den typischen Hautausschlag.

Ringelröteln werden durch das humane Parvovirus B 19 übertragen, über das noch nicht viel bekannt ist. Die Ansteckung erfolgt auf dem Wege der Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Die Erreger befinden sich in den Sekreten, die beim Niesen und Husten abgegeben werden, sowie auf den Händen, im Speichel, Blut und Urin.

Ringelröteln treten vor allem bei Klein- und Schulkindern auf. Krankheitswellen häufen sich im Frühjahr in Kindergärten und Grundschulen. Bis zum Erwachsenenalter haben ca. 70 % der Menschen einmal die Ringelröteln durchgemacht. Die meisten erinnern sich jedoch nicht daran, weil Schnupfen und Husten oft die einzigen Krankheitszeichen sind. Auffällige Hauterscheinungen beobachtet man nur in 20% der Fälle.

Woran erkennt man Ringelröteln?

Ein typischer Krankheitsverlauf könnte so aussehen:

Das Kind ist ein bis zwei Tage nicht gut zurecht. Es klagt vielleicht über Kopfschmerzen und Übelkeit oder hat Durchfälle. Mäßig hohes Fieber ist auch möglich. Nach zwei bis fünf Tagen erscheinen Hautveränderungen im Gesicht.

Zunächst sind die Wangen befallen. Der typische Hautausschlag besteht in einer Rötung (= Erythem), die von den Unterrändern der Augenhöhlen bis zu den Nasen-Oberlippen-Falten reicht und daher Schmetterlingsform hat. In dem betroffenen Bereich ist eine Schwellung zu beobachten und die Haut spannt. Das Gesicht wirkt mit den roten angeschwollenen Wangen wie nach einer Backpfeife.

Nach weiteren ein bis vier Tagen werden vor allem die Streckseiten von Armen und Beinen und das Gesäß befallen. Hier bilden sich unregelmäßige fleckige Rötungen, die in Girlandenform zusammenlaufen. Nach etwa zehn Tagen normalisiert sich das Hautbild wieder.

Komplikationen sind bei dieser Erkrankung sehr selten

In den meisten Fällen werden die Patienten durch eine Infektion mit Ringelröteln nicht stark beeinträchtigt, obwohl eine vorübergehende Blutarmut durch den Befall der roten Blutkörperchen nicht selten ist. Andere Komplikationen sind Ausnahmen. Wie im 10. Forschungsbericht der Universität Regensburg, Berichtzeitraum 2003 – 2006 nachzulesen ist, kann Parvovirus B 19 eine rheumatische Erkrankung auslösen oder verschlimmern und außerdem zu Entzündungen der Leber, des Herzmuskels und des Gehirns führen. In der Schwangerschaft kann es zur Gefährdung des ungeborenen Kindes kommen. Von schweren Verläufen sind vor allem Patienten mit einer Schwäche des blutbildenden oder des Immunsystems betroffen.

Was ist bei Ringelröteln zu tun?

Eine Impfung oder ein gezielt gegen das Virus wirkendes Medikament gibt es nicht. Die Diagnose wird ärztlich gestellt. Eine Therapie von Krankheitsauswirkungen erübrigt sich in der Regel. Wie bei jeder Virusinfektion tut der Patient aber gut daran, sich körperlich nicht sehr zu belasten.

Um Ansteckungen zu vermeiden, müssen Kindergarten und Schule informiert werden. Wenn die Hautveränderungen „aufgeblüht“ sind, ist die Ansteckungsgefahr vorüber und das Kind darf nach Ausstellung eines Attests durch den Kinder- oder Hausarzt in der Regel die Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen.

Gründliches Desinfizieren der Hände beugt einer Übertragung vor. Seife allein genügt nicht. Durch vorsichtige Distanz entgeht man den erregerträchtigen Tröpfchen. Es ist davon auszugehen, dass nach einer Infektion mit Ringelröteln eine lebenslange Immunität bestehen bleibt.