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Richtig lernen – Methoden und Techniken

Lernmethoden und Lerntechniken für bessere Noten. Die Bedeutung von Lernbedingungen und Zeitmanagement sowie Ideen für Lerntechniken und Lernmethoden. Richtiges Lernen muss nicht langweilig sein.

Im Alter von sechs oder sieben Jahren freut sich so gut wie jedes Kind auf die Schule. Während diese Motivation häufig die gesamte Grundschulzeit anhält, nimmt sie spätestens mit der weiterführenden Schule zusehends ab. Dann nämlich ist die Zeit des spielerischen Lernens vorbei. Plötzlich werden die Kinder mit Stoff überhäuft und sollen Bücher lesen, die sie überfordern. Logisch, dass die Motivation da sinkt. Kommen noch schlechte Noten dazu, ist das Desaster perfekt. Schuld daran sind aber nicht alleine die Schüler. Schulen und Lehrer leisten dazu ebenfalls ihren Beitrag. Denn statt seitenlanger Tafelanschriebe sollte den Kindern frühzeitig gezeigt werden, wie sie richtig lernen können.

Die richtigen Lernbedingungen

Während der Schulzeit liegt es an den Eltern, die richtigen Lernbedingungen für ihre Kinder zu schaffen. Mit zunehmender Selbstständigkeit oder später im Studium liegt es an den Lernenden selbst, sich um die optimalen Voraussetzungen zu kümmern. Dazu zählen eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Denn nur wer fit und ausgeruht ist, ist auch aufnahmefähig.

Darüber hinaus gibt es Umweltfaktoren, die das Lernen begünstigen. Eine Raumtemperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius, frische Luft und genügend Licht sind eine wahre Wohltat für das Gehirn. Auch die Wahl der richtigen Lernzeit hat entscheidenden Einfluss auf den Lernerfolg. Zwischen neun und zwölf und zwischen 15 und 18 Uhr ist das Gehirn am leistungsfähigsten. Wer diese Zeiten zum Lernen nutzt, kann das neue Wissen besser abspeichern und spart sich so Zeit, die er für andere Dinge verwenden kann.

Richtig lernen in vier Schritten – die Lernphasen

Bevor man mit dem Lernen beginnt, ist es wichtig, die vier Lernphasen zu kennen. Diese sind immer gleich, egal ob man für eine Arbeit oder die Abschlussprüfung lernt.

  1. Vorbereitungsphase
  2. Hauptphase oder Lernphase
  3. Wiederholungsphase
  4. Überprüfungsphase

Entscheidend für den Lernerfolg – die Vorbereitungsphase

So gut wie niemand würde auf die Idee kommen, eine wichtige Präsentation aus dem Stegreif zu halten. Es erscheint logisch, sich darauf gut vorzubereiten. Mit dem Lernen verhält es sich ähnlich. Bevor damit begonnen wird, sollte zunächst eine Lernübersicht erstellt werden. Dazu kann ein Blatt mit den wichtigsten Überschriften reichen. Bei mehr Stoff ist der Einsatz von MindMaps sinnvoll. So wird sichergestellt, dass nicht aus Versehen ein Thema vergessen wird.

Wichtig beim Lernen ist ein gutes Zeitmanagement

Beim Lernen wird oft die Zeitplanung unterschätzt. Damit ist nicht nur gemeint, frühzeitig zu beginnen. Vielmehr sollte ein Pausenplan erstellt werden. Es ist nachgewiesen, dass das Gehirn zu Beginn und zum Ende einer Lernetappe am effektivsten arbeitet. Um keine Zeit zu verschwenden, ist es daher wichtig, diese Etappen so klein wie möglich zu halten. Als Faustregel sollte alle 30 Minuten eine kurze Pause von etwa fünf Minuten eingelegt werden, damit der Stoff sacken kann. Anschließend lernt es sich dann wieder leichter.

Die Hauptphase

In der Hauptphase geht es nun darum, den Stoff möglichst effektiv im Gehirn abzuspeichern. Dazu müssen zwei Lerntechniken unterschieden werden

  1. Lernen mit Schlüsselwörtern – bei Texten
  2. Lernen durch Übung – etwa bei Mathematikaufgaben

Sich über Texte Wissen anzueignen ist die aufwändigere Form des Lernens. Sie beansprucht mehr Zeit als das Lernen durch Übung und wird daher zuerst behandelt.

Der erste Schritt ist das Anfertigen einer Zusammenfassung. Dies kann wieder mit Hilfe eines Zettels oder mit Hilfe eines MindMaps geschehen. Wie auch bei der Lernübersicht ist die Fülle des Stoffes entscheidend für die Wahl des Mediums. Aufgrund der besseren Übersichtlichkeit ist das MindMap jedoch vorzuziehen.

Zunächst sollte man sich mit dem zu lernenden Stoff auseinandersetzen und wichtige Schlüsselwörter markieren. Die Schlüsselwörter überträgt man dann auf das MindMap. Wichtig ist dabei, nur ein Wort je Zweig zu verwenden. Das Gehirn wird beim Lesen dieses Wortes dazu angeregt, es in einen Zusammenhang zu setzen. Dadurch erklärt man sich sozusagen selbst, was es mit diesem Wort auf sich hat und wie es in Verbindung zu den anderen Worten steht. Kleine Bilder, an die man sich leichter erinnert, helfen zusätzlich, sich den Stoff zu merken.

Aufgaben, die mit Zahlen zu tun haben, lernt man am besten durch Üben. Der Vorteil von Übungsaufgaben ist, dass relativ viel Stoff in relativ kurzer Zeit gelernt werden kann. Durch die praktische Anwendung bleibt er außerdem lange haften. Entscheidend ist lediglich, dass die Aufgaben selbstständig gelöst werden. Außerdem muss es möglich sein, das Ergebnis auf seine Richtigkeit hin zu überprüfen. Man benötigt also die Lösungen.

Durch beständiges Wiederholen bleibt das Gelernte im Kopf

Ein Gedicht bleibt nicht beim ersten Durchlesen im Kopf. Das geschieht erst durch Wiederholung. Mit dem Lernstoff verhält es sich ebenso. Durch regelmäßiges Wiederholen und Überprüfen seines Kenntnisstands stellt man sicher, den Stoff auch zu behalten. Sitzt er, sollte er nach ein paar Stunden zum ersten und nach einem Tag zum zweiten Mal wiederholt werden. Je nachdem, wie viel Stoff man zu lernen hat, findet die dritte Wiederholung einen weiteren Tag oder eine Woche später statt. Bei Prüfungsvorbereitungen wird dann nach einem Monat und nochmals nach drei bis sechs Monaten ein weiteres Mal wiederholt.

Lerntechniken und Lernmethoden

Da jeder Mensch anders funktioniert, benötigt auch jeder eine individuelle Lerntechnik. Drei Methoden haben sich aber bewährt:

  • Karteikarten – zum Lernen von Vokabeln oder einfachen Zusammenhängen, die man auswendig kennen muss. Auf die Vorderseite der Karte wird eine Vokabel geschrieben. Auf die Rückseite die Übersetzung. Ein Schuhkarton wird nun in drei Fächer aufgeteilt. In das erste Fach kommen alle Karteikarten, die noch zu lernen sind. In das zweite Fach die Karten mit jenen Vokabeln, die man bereits kann und die nur noch wiederholt werden müssen. Im letzten Fach findet sich schließlich alles, was man nicht wusste. Nun wiederholt man alle Vokabeln so lange, bis das dritte Fach leer bleibt. Auch Mathematikformeln können leicht über Karteikarten auswendig gelernt werden.
  • Eselsbrücken – sie helfen vor allem beim Lernen von Daten und Zahlen. Als Eselsbrücke wird dabei ein Gedanke bezeichnet, den man mit der entsprechenden Zahl in Verbindung bringt. „333 bei Issos Keilerei“ ist wohl eines der bekanntesten Beispiele für Eselsbrücken.
  • Geschichten formulieren – eine Möglichkeit, sich den zu lernenden Stoff zu merken, ist eine Geschichte zu basteln, in welcher die wichtigsten Schlüsselwörter vorkommen. Als Beispiel nehmen wir die sieben Weltwunder der Antike. Hierfür bietet sich eine Geschichte an, in welcher der Held durch die Weltgeschichte reist und dabei an den Weltwundern vorbeikommt. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.